Eine Zeugnisnote, z.B. die Note 3, kann sehr vieles bedeuten: Sie kann die unterschiedlichsten Leistungsentwicklungen beinhalten, kann die unterschiedlichsten sozialen Aspekte berücksichtigen, und die unterschiedlichsten Bemühungen, Erfolge und Misserfolge beschreiben. So können Kinder, die alle mit der Note 3 in einem bestimmten Fach benotet werden, ganz unterschiedliche Stärken und Schwächen in diesem Fach haben. Die Note 3, die also sehr vieles bedeuten kann, bedeutet gleichzeitig relativ wenig und ist sehr unspezifisch, denn alleinstehend kann sie sich selbst nicht begründen oder erklären. Dieses Problem der Aussagekraft oder auch Anonymität der Noten ist einer von vielen kritisierten Aspekten der traditionellen Beurteilungsform der Notengebung. Andere Fehlerquellen und Gefahren sind z.B. die Beurteilungsfehler von Seiten der Lehrer, der entstehende Druck auf den Schülern und die nur punktuelle Leistungserhebung.
Aus den Mängeln der traditionellen Form der Beurteilung mit Noten ergibt sich die Notwendigkeit von alternativen Beurteilungsformen. Diese werden in unserem heutigen Schulsystem immer mehr eingesetzt, um die Beurteilung durch Zensuren zu ersetzen oder zu ergänzen. Ziel der alternativen Beurteilungsformen ist es einerseits, den Fehlern und Mängeln von Noten entgegenzuwirken und andererseits sich am pädagogischen Leistungsbegriff zu orientieren. Der pädagogische Leistungsbegriff beachtet nicht nur die punktuelle Leistungserhebung wie sie bei der Notengebung stattfindet, sondern eher die Leistungsentwicklung. Beachtet werden Ergebnisse, Prozesse, sowie soziale Aspekte des Lernens und die Förderabsicht für die Zukunft.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Verbalbeurteilung
- Vorteile der Verbalbeurteilung
- Selbstbeurteilung
- Vorteile der Selbstbeurteilung
- Beurteilungsgespräch
- Vorteile des Beurteilungsgesprächs
- Portfolio
- Vorteile der Portfolioarbeit
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit alternativen Beurteilungsformen im Bildungssystem und analysiert deren Einsatzmöglichkeiten und Vorteile im Vergleich zur traditionellen Notengebung. Ziel ist es, die verschiedenen Formen der alternativen Beurteilung vorzustellen und deren Potenzial zur Förderung der individuellen Lernentwicklung und Motivation der Schüler aufzuzeigen.
- Verbale Beurteilung als Alternative zur Notengebung
- Selbstbeurteilung als Instrument der Selbstreflexion und Lernentwicklung
- Beurteilungsgespräche als Plattform für individuelle Rückmeldung und Förderung
- Portfolioarbeit als Methode zur Dokumentation und Präsentation von Lernfortschritten
- Vorteile und Herausforderungen alternativer Beurteilungsformen im Vergleich zur traditionellen Notengebung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der traditionellen Notengebung dar und erläutert die Notwendigkeit von alternativen Beurteilungsformen. Sie betont den pädagogischen Leistungsbegriff, der die individuelle Lernentwicklung und die Förderung des Schülers in den Vordergrund stellt.
Das Kapitel "Verbalbeurteilung" beschreibt die Funktionsweise und Vorteile dieser Beurteilungsform. Es werden verschiedene Formen der Verbalbeurteilung vorgestellt, wie z.B. Rasterzeugnisse, Bausteinzeugnisse, Berichtszeugnisse und Zeugnisbriefe. Die Vorteile der Verbalbeurteilung liegen in der individuellen Beschreibung der Lernentwicklung, der Förderung der Motivation und der Reduzierung von Leistungsdruck.
Das Kapitel "Selbstbeurteilung" beleuchtet die Bedeutung der Selbstreflexion und Selbstkontrolle für den Lernprozess. Es werden Ansätze der Selbstbeurteilung in der Reformpädagogik und in der Sekundarstufe vorgestellt. Die Vorteile der Selbstbeurteilung liegen in der Förderung der Eigeninitiative, der Selbstständigkeit und der Verantwortungsübernahme für den eigenen Lernprozess.
Das Kapitel "Beurteilungsgespräch" analysiert die Vorteile des direkten Austauschs zwischen Lehrer und Schüler. Es werden verschiedene Formen des Beurteilungsgesprächs vorgestellt und deren Bedeutung für die individuelle Rückmeldung, die Förderung und die Motivation des Schülers hervorgehoben.
Das Kapitel "Portfolio" beschreibt die Portfolioarbeit als Methode zur Dokumentation und Präsentation von Lernfortschritten. Es werden verschiedene Formen der Portfolioarbeit vorgestellt und deren Vorteile für die Selbstreflexion, die Lernentwicklung und die Motivation des Schülers erläutert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen alternative Beurteilungsformen, Schülerbeurteilung, Verbalbeurteilung, Selbstbeurteilung, Beurteilungsgespräch, Portfolioarbeit, Lernentwicklung, Motivation, Leistungsdruck, pädagogischer Leistungsbegriff, traditionelle Notengebung.
- Quote paper
- Dilek Pehlivan (Author), 2009, Alternative Beurteilungsformen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131307