In dieser Arbeit sollen anhand von ausgewählten psychologischen Texten verschiedener Autoren, wie BARTH, HEDDERICH und SCHARRSCHMIDT die unterschiedlichen Vorstellungen und Konzeptionen über das Burnout-Syndrom näher betrachtet werden. Dabei werden die verschiedenen Konzeptionen der jeweiligen Autoren für ein besseres Verständnis neben einer anfänglichen begrifflichen Einordnung auch in einen kurzen sozialgeschichtlichen Kontext eingeordnet. Der Schwerpunkt dieser Arbeit soll auf der Gegenüberstellung sowie der Herausarbeitung der Merkmale zweier diagnostischer Verfahren nach ihren Inhalten, Anwendungen und Zielstellungen gelegt werden. Ein Hauptaugenmerk wird dabei der Fragestellung gewidmet sein, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede diesen diagnostischen Instrumenten entnommen werden können. Im Speziellen soll eine Untersuchung dieser Eigenschaften am Beispiel von ausgewählten Testverfahren wie das Maslach-Burnout-Inventory (MBI-D) und das Arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster (AVEM) unternommen werden, indem auch der Frage nach der Analyse sowie der Bewertung der äußeren Bedingungen nachgegangen werden soll.
Als wissenschaftliche Grundlagen zur Klärung dieser Fragen dienen unter anderem Verfahrenskonzeptionen wie das „Arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster“ (AVEM) von den Autoren SCHAARSCHMIDT und FISCHER sowie Studien über das „Maslach-Burnout-Inventory“ (MBI) von HEDDRICH. Aber auch Sekundärliteratur, wie die Monographien ANNE-ROSE BARTHs, „Burnout bei Lehrern“, INGEBORG HEDDERICHs, „Burnout bei Sonderschullehrerinnen und Sonderschullehrern“, sowie die Diplomarbeit „Untersuchung des Maslach-Burnout-Inventory – Deutsche Fassung (MBI-D) mit Pflegekräften eines Allgemeinkrankenhauses“ von Stephan C. STEIGER werden hierfür herangezogen, um die Untersuchungen anderer Fachleute sowie den Forschungsstand mit einzubeziehen.
INHALTSVERZEICHNIS
1 Einleitung
2 Das Konzept des Ausbrennens
2.1 Das Phänomen „Burnout“
2.2 Begriffsbestimmung und Abgrenzung
2.3 Verbreitung und Ätiologie
2.4 Symptomatologie
3 Messung von Burnout
4 Das diagnostische Verfahren nach Maslach
4.1 Das Maslach-Burnout-Inventory (MBI)
4.2 Das Maslach-Burnout-Inventory – Deutsche Fassung
4.3 Aufbau und Inhalt des Verfahrens
4.4 Objektivität, Reliabilität und Validität
5 Arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster (AVEM)
5.1 Muster als Grundlage der Verfahrensauswertung
5.2 Aufbau und Inhalt des Verfahrens
5.3 Muster als Ausdruck des Verhältnisses zur Arbeit
5.4 Reliabilität, Validität und Normierung
6 Schlussbemerkung
Literatur- und Quellenverzeichnis
1 Einleitung
In dieser Seminararbeit sollen anhand von ausgewählten psychologischen Texten verschiedener Autoren, wie BARTH, HEDDERICH und SCHARRSCHMIDT die unterschiedlichen Vorstellungen und Konzeptionen über das Burnout-Syndrom näher betrachtet werden. Dabei werden die verschiedenen Konzeptionen der jeweiligen Autoren für ein besseres Verständnis neben einer anfänglichen begrifflichen Einord-nung auch in einen kurzen sozialgeschichtlichen Kontext eingeordnet. Der Schwer-punkt dieser Arbeit soll auf der Gegenüberstellung sowie der Herausarbeitung der Merkmale zweier diagnostischer Verfahren nach ihren Inhalten, Anwendungen und Zielstellungen gelegt werden. Ein Hauptaugenmerk wird dabei der Fragestellung gewidmet sein, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede diesen diagnostischen Instrumenten entnommen werden können. Im Speziellen soll eine Untersuchung die-ser Eigenschaften am Beispiel von ausgewählten Testverfahren wie das Maslach-Burnout-Inventory (MBI-D) und das Arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebensmu-ster (AVEM) unternommen werden, indem auch der Frage nach der Analyse sowie der Bewertung der äußeren Bedingungen nachgegangen werden soll.
Als wissenschaftliche Grundlagen zur Klärung dieser Fragen dienen unter ande-rem Verfahrenskonzeptionen wie das „Arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebens-muster“ (AVEM) von den Autoren SCHAARSCHMIDT und FISCHER sowie Studien über das „Maslach-Burnout-Inventory“ (MBI) von HEDDRICH . Aber auch Sekundär-literatur, wie die Monographien ANNE-ROSE BARTHs, „ Burnout bei Lehrern “, INGEBORG HEDDERICHs, „ Burnout bei Sonderschullehrerinnen und Sonderschulleh-rern “, sowie die Diplomarbeit „ Untersuchung des Maslach-Burnout-Inventory – Deutsche Fassung (MBI-D) mit Pflegekräften eines Allgemeinkrankenhauses “ von Stephan C. STEIGER werden hierfür herangezogen, um die Untersuchungen anderer Fachleute sowie den Forschungsstand mit einzubeziehen.
2 Das Konzept des Ausbrennens
2.1 Das Phänomen „Burnout“
Obwohl der Begriff burnout in den 90iger Jahren im deutschen Sprachraum noch weitgehend unbekannt war, hat sich in den letzten zehn Jahren unter dem Ein-fluss einer zunehmenden Diskussion um die Krise der helfenden Berufe auch hierzu-lande ein reges wissenschaftliches Interesse am Konzept des „Ausbrennens“ entwic-kelt. Veröffentlichungen in Zeitungen wie der Frankfurter Allgemeinen1 oder Zeit-schriften wie der Spiegel und die Brigitte belegen darüber hinaus, dass diese Materie nicht nur interessant ist, sondern ihr zudem auch noch eine wachsende gesundheits-politische und damit auch gesellschaftliche Bedeutung zugesprochen wird. Die frü-heste Verwendung des Begriffs burnout im heutigen psychologischen Sinn fand BURISCH in der Erzählung „A burn-out case“ von GRAHAM GREENES aus dem Jahre 1961. 1974 beschrieb der Psychoanalytiker FREUDENBERGER erstmalig in der ameri-kanischen psychologischen Literatur ein Phänomen, das er als „Burnout-Syndrom“ zusammenfasst.2 In seiner eigenen Praxis fielen ihm zunehmend Klienten auf, die in helfenden Berufen arbeiteten und an physischer sowie psychischer Erschöpfung in Verbindung mit psychosomatischen Störungen litten.
Seit dieser Beschreibung von FREUDENBERGER und einer empirischen Untersu-chung von MASLACH 1976 ist ein fortlaufendes Interesse an diesem Forschungsge-genstand zu verzeichnen. Inzwischen haben die Veröffentlichungen zu diesem The-ma nahezu epidemische Ausmaße angenommen. Allerdings bescheinigten KLEIBER und ENZMANN in ihrer internationalen Bibliographie zum Thema burnout für den deutschsprachigen Raum eine anfangs im Vergleich zu den USA geringe For-schungsaktivität auf dem Gebiet d]er wissenschaftlichen Analyse des Burnout-Syndroms.3 Ein zentraler Anteil der Burnout-Literatur bezieht sich dabei auf helfen-de Berufe, wobei Lehrer/innen die größte homogene Gruppe darstellen.
2.2 Begriffsbestimmung und Abgrenzung
Definitionen gibt es dafür in großer Zahl, denn das Phänomen des burnout er-streckt sich nicht nur auf die Symptomatik, sondern auch auf die auslösenden Bedin-gungen sowie bestimmte Verlaufsstadien. Die meisten Definitionen bestehen jedoch aus einer Zusammenstellung der beobachteten Symptome. MASLACH versteht unter burnout ein Syndrom von emotionaler Erschöpfung, Depersonalisation und verrin-gerter persönlicher Erfüllung im Beruf, welches bei Personen, die bis an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit mit Menschen arbeiten, auftreten kann.4 Sie betrachtet burnout als eine Reaktion auf eine chronische emotionale Beanspruchung, die durch einen extensiven Kontakt mit anderen Menschen entsteht, besonders wenn diese Pro-bleme haben oder Hilfe brauchen. Den entscheidenden Unterschied zwischen burnout und anderen Formen von arbeitsbezogenem Stress sieht MASLACH vor allem in dessen Ursprung sowie der sozialen Interaktion zwischen Helfer und dem Empfänger der Hilfe.5
Neben der Definition MASLACHs existiert aber auch eine beträchtliche Vielzahl unterschiedlicher anderer Definitionen, die von ENZMANN und KLEIBER in drei Gruppen gegliedert wurden.6 Zum einen gibt es individuenzentrierte Ansätze wie sie durch die Autoren EDELWICH und BRODSKY sowie FREUDENBERGER und RICHELSON vertreten werden. Die Ursache für burnout ist für diese Gruppe ein Verlust des Ar-beitsvermögens und des Pflichtgefühls durch Desillusion oder die Erschöpfung und Enttäuschung nach Erkennen unrealistischer Erwartungen der jeweiligen Person.7
Des Weiteren gibt es arbeits- und organisationsbezogene Ansätze. Bekannte Ver-treter dieser Ansätze sind neben BERKELEY, BRAMHALL & EZELL auch HARRISON. Unzufriedenheit mit dem Beruf und Beeinträchtigung des persönlichen Wachstums durch Rollenwidersprüche bilden hierbei die Ursachen für das Burnout-Syndrom.8 Den Abschluss bilden die soziologisch-sozialwissenschaftlichen Ansätze, bei denen das Empfinden eines Verlustes an Gemeinschaftssinn im sozialen Umfeld oder die moralische Verpflichtung des Einzelnen gegenüber der Gesellschaft, z.B. für CHERNISS, die Hauptursachen für das Phänomen des Ausbrennens sind.9 Daraus ist abzuleiten, dass bisher keine einheitliche Definition für das Burnout-Syndrom gibt. Ein klarer Konsens unter den Forschern existiert lediglich darüber, dass burnout auf einer sehr individuellen Ebene in Erscheinung tritt. Es ist eine menschliche negative Erfahrung, die Gefühle, Einstellungen, Motive und Erwartungen betreffen mit negativen Konsequenzen.10 Als Schlüsselphänomen wird häufig Stress im Verständnis als unspezifische Reaktion des Organismus auf jede Art von unangenehmen Anforderungen angesehen. Wobei großer Stress nicht zwangsläufig zum Ausbrennen führen muss, da besonders die kognitive Bewertung eines Stressereignisses eine entscheidende Rolle spielt.11 Dennoch kann burnout zusammenfassend als letzte Stufe in einem missglückten Prozess, negative Stressbedingungen zu bewältigen, angesehen werden.
[...]
1 Vgl. GROSS, W.: Ausgebrannt. Im Teufelskreis übersteigerter Berufsansprüche. Frankfurter Allgemeine Zeitung (1992, 29. Februar).
2 Vgl. BARTH, Anne-Rose: Burnout bei Lehrern. Theoretische Aspekte und Ergebnisse einer Untersuchung, Göttingen 1992, S. 13.
3 Vgl. KLEIBER, D. & ENZMANN, D.: Burnout. Eine internationale Bibliographie, Göttingen 1990, S.15.
4 Vgl. HEDDERICH, Ingeborg: Burnout bei Sonderschullehrerinnen und Sonderschullehrern. Eine vergleichende empirische Untersuchung, durchgeführt in Schulen für Körperbehinderte und in Hauptschulen, auf der Grundlage des Maslach-Burnout-Inventory, Berlin 1997, S. 13.
5 Vgl. STEIGER, Stephan C.: Untersuchung des Maslach Burnout Inventory – Deutsche Fassung (MBI-D) mit Pflegekräften eines Allgemeinkrankenhauses, Konstanz 1993, S. 7.
6 Vgl. KLEIBER, D. & ENZMANN, D.: Helfer Leiden. Stress und Burnout in psychosozialen Berufen, Heidelberg 1989, S. 3f..
7 Vgl. HEDDERICH, Ingeborg: Burnout bei Sonderschullehrerinnen und Sonderschullehrern, S. 14.
8 Ebd., S. 14.
9 Vgl. HEDDERICH, Ingeborg: Burnout bei Sonderschullehrerinnen und Sonderschullehrern, S. 14.
10 Ebd.
11 Ebd.
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