Flavius Claudius Julianus wurde in einer Zeit geboren, in der man den alten Göttern abgesagt hatte, der sogenannten „konstantinischen Ära.“ Sein Onkel Konstantin der Große war es, der mit seiner „konstantinischen Wende (...) das Christentum zur offiziellen Religion“ erklärte und dessen Sohn Constantius II., Julians Vorgänger, führte diese Politik fort, indem er jede Verehrung des alten Götterglaubens unter Strafe verboten hatte.
Julian dagegen gilt als „Repräsentant des spätantiken Heidentums“ und er unterstellte sein Regierungsprogramm dem großen Vorhaben die konstantinische Wende rückgängig zu machen und den alten Götterkult wieder zur Staatsreligion zu erklären.
Kaiser Julian war ein vielseitig begabter und gebildeter Mensch, der Missstände im Römischen Reich ausmachte und eine ungeheure Reformtätigkeit entfaltete, um den Staat vollständig und von Grund auf zu restaurieren. Er ist, trotz seiner kurzen Regierungszeit von nicht einmal zwei Jahren, sowohl einer der bekanntesten als auch einer der umstrittensten Kaiser der Spätantike. Dies liegt mitunter an der außergewöhnlich guten Quellenlage, denn „kein römischer Kaiser hat in seinen Selbstzeugnissen mehr von sich preisgegeben als Julian, und kaum einer hat bei der Mit- und Nachwelt so unterschiedliche Reaktionen ausgelöst (...).“ Polymnia Athanassiadi sieht in Julian eine Persönlichkeit, die schon zu Lebzeiten legendenhaft wurde: „Even before the end of his brief life Julian had become a legendary figure, and all these writers had their share in the fostering of his myth.“
Julian übt aus den oben genannten Gründen eine große Faszination aus. Ein spätantiker Kaiser, dessen Hauptanliegen es war die Geschichte umzukehren, um dem Römischen Staat sein altes Fundament, den Götterglauben, zurückzugeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Julians philosophische und theologische Denkweise
- Kindheit und Jugend
- Der Zusammenhang zwischen Philosophie und Religion – Die neuplatonische Theosophie
- Julians Maßnahmen nach seinem Regierungsantritt
- Die Reformierung am Beispiel der Hofreformen sowie der Städteförderung und der Erneuerung der städtischen Ratsversammlungen
- Die Hofreformen
- Die Förderung der Städte und die Erneuerung der Ratsversammlungen
- Wiederherstellung des alten Götterglaubens
- Die Reformierung am Beispiel der Hofreformen sowie der Städteförderung und der Erneuerung der städtischen Ratsversammlungen
- Fazit
- Literatur- und Quellenverzeichnis
- Quellen
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Religions- und Reichspolitik Kaiser Julians, insbesondere mit seinem Bestreben, die alte Götterverehrung im Römischen Reich wiederzubeleben. Die Arbeit analysiert Julians philosophische und theologische Denkweise, die durch seine Kindheitserfahrungen und seine Auseinandersetzung mit der neuplatonischen Philosophie geprägt wurde. Im Fokus stehen Julians Maßnahmen zur Reformierung des Reiches und zur Wiederherstellung des alten Götterglaubens, wobei die Arbeit die Relevanz seiner Politik im Kontext der konstantinischen Wende und der Verbreitung des Christentums beleuchtet.
- Julians philosophische und theologische Denkweise
- Julians Kritik am Christentum
- Julians Reformpolitik
- Die Wiederherstellung des alten Götterglaubens
- Die Bedeutung von Julians Regierungszeit für die Spätantike
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext von Julians Regierungszeit dar und beleuchtet die konstantinische Wende und die Verbreitung des Christentums. Sie führt den Leser in die Thematik der Hausarbeit ein und stellt die zentralen Fragestellungen vor.
Das zweite Kapitel befasst sich mit Julians philosophischer und theologischer Denkweise. Es analysiert seine Kindheit und Jugend, die durch die Ermordung seines Vaters und die christliche Erziehung geprägt wurde. Das Kapitel beleuchtet Julians Auseinandersetzung mit der neuplatonischen Philosophie und seinen Einfluss auf seine religiösen Ansichten.
Das dritte Kapitel untersucht Julians Maßnahmen nach seinem Regierungsantritt. Es analysiert seine Reformpolitik, insbesondere die Hofreformen, die Städteförderung und die Erneuerung der städtischen Ratsversammlungen. Das Kapitel beleuchtet Julians Bemühungen, den alten Götterglauben wiederherzustellen und die Verbreitung des Christentums einzudämmen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Kaiser Julian, Spätantike, Heidentum, Christentum, neuplatonische Philosophie, Religionspolitik, Reichspolitik, Reformpolitik, konstantinische Wende, Götterverehrung, Hofreformen, Städteförderung, Ratsversammlungen.
- Arbeit zitieren
- Stephanie Felsmann (Autor:in), 2007, Die Religions- und Reichspolitik Kaiser Julians zur Erneuerung der alten Götterverehrung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131156
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