Ziel der Bachelorarbeit ist die Darstellung der Bilanzierung von Spielerwerten nach deutschem Handelsrecht und anschließende kritische Würdigung der Bilanzierungskonzeption in Hinblick auf die konzeptionelle Verfolgung der Zwecksetzung der HGB-Rechnungslegung.
Die Fragen „Wo liegt die Wiege des Fußballs?“ oder „Wer sind die Erfinder und Vorreiter des heutigen modernen Fußballspiels?“ – werden womöglich ewig umstritten bleiben. Eins steht jedoch fest, als in den 1860er Jahren an englischen Privatschulen das erste Mal eine abgewandelte Art des Rugbys ähnlich dem heutigen Fußball praktiziert wurde, konnte keiner der Beteiligten erahnen welche Dimensionen diese Sportart in der heutigen Zeit einnehmen würde.
Dabei scheint eine Relation zwischen dem externen Rechnungswesen als ein klassisches wirtschaftliches Forschungsfeld und dem Sport als körperliche Aktivität eher abwegig und vermittelt vielmehr den Eindruck einer stiefmütterlichen Distanz. Die weit über den sportlichen Aspekt hinausgehende wirtschaftliche Bedeutung des Sports ist jedoch seit langer Zeit unbestritten, weshalb der heutige Profifußball längst nicht mehr nur bloßes Unterhaltungsmedium mit Wettkampfgedanken verkörpert. Allein die 18 Klubs der Fußball-Bundesliga erwirtschafteten in der Saison 2020/21 – trotz Pandemielage und leerer Stadien – Einnahmen von rund 3,5 Milliarden Euro, welche aus gegenwärtiger Perspektive die Kategorisierung des deutschen Profifußballs als Wirtschaftssektor ohne Zweifel rechtfertigt. Aufgrund dieser Zahlen in Milliardenhöhen kann kaum noch von klassischen gemeinnützigen Sportvereinen gesprochen werden, sondern von gewinnorientierten und maximierenden Unternehmen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Motivation der Bachelorarbeit
- 1.2 Zielsetzung und Aufbau der Bachelorarbeit
- 2 Darstellung begrifflich konzeptioneller Grundlagen des deutschen Handelsrechts und Einordnung der Fußballunternehmen
- 2.1 Zwecksetzung der deutschen HGB-Rechnungslegung
- 2.2 Anforderungen an eine gläubigerschutzorientierte Rechnungslegung
- 2.3 Fußballunternehmen im Spannungsfeld zwischen gesetzlichen und verbandsrechtlichen Rechnungslegungspflichten
- 3 Darstellung der Spielerwerte als spezifischer Aktivposten in der Bilanz von Fußballunternehmen
- 3.1 Bedeutung von Spielerwerten für Fußballunternehmen
- 3.2 Normative Hindernisse bei der Eingrenzung des Bilanzierungsobjektes
- 4 Darstellung der Bilanzierung von Spielerwerten als immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
- 4.1 Derivative Spielerwerte als immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
- 4.1.1 Ansatz
- 4.1.2 Zugangsbewertung
- 4.1.3 Folgebewertung
- 4.2 Originäre Spielerwerte als selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
- 4.2.1 Ansatz
- 4.2.2 Zugangs- und Folgebewertung
- 5 Würdigung der Bilanzierung von Spielerwerten bei Fußballunternehmen aus Gläubigersicht
- 5.1 In Hinblick auf derivative Spielerwerte als immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
- 5.1.1 Bilanzierung von derivativen Spielerwerten im Lichte der abstrakten Aktivierungsfähigkeit
- 5.1.1.1 Selbstständige Verkehrsfähigkeit
- 5.1.1.2 Vorhandensein eines wirtschaftlichen Wertes
- 5.1.1.3 Selbstständige Bewertbarkeit
- 5.1.2 Bilanzierung von derivativen Spielerwerten im Lichte weiterer ausgewählter Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung
- 5.1.3 Fazit
- 5.2 In Hinblick auf originäre Spielerwerte als selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
- 5.2.1 Bilanzierung von originären Spielerwerten im Lichte der abstrakten Aktivierungsfähigkeit
- 5.2.2 Bilanzierung von originären Spielerwerten im Lichte weiterer ausgewählter Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung
- 5.2.3 Fazit
- 6 Thesenförmige Schlussbetrachtung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Bilanzierung von Spielerwerten bei Fußballunternehmen im deutschen Handelsrecht. Ziel der Arbeit ist es, die Bilanzierungspraxis in Bezug auf Spielerwerte kritisch zu würdigen, insbesondere aus der Sicht von Gläubigern. Dabei stehen die Anforderungen des Handelsgesetzbuchs (HGB) im Mittelpunkt. Die Arbeit analysiert die spezifischen Herausforderungen der Bilanzierung von Spielerwerten und diskutiert die entsprechenden Normen des HGB.
- Die Bedeutung von Spielerwerten für Fußballunternehmen
- Die Bilanzierung von Spielerwerten als immaterielle Vermögensgegenstände
- Die rechtlichen und praktischen Schwierigkeiten bei der Bewertung von Spielerwerten
- Die Relevanz der Bilanzierung von Spielerwerten für Gläubiger
- Die Anwendung von handelsrechtlichen Grundsätzen auf die Bilanzierung von Spielerwerten
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Dieses Kapitel präsentiert die Problemstellung und die Motivation der Bachelorarbeit. Es erläutert die Relevanz der Bilanzierung von Spielerwerten für Fußballunternehmen und Gläubiger.
- Kapitel 2: Darstellung begrifflich konzeptioneller Grundlagen des deutschen Handelsrechts und Einordnung der Fußballunternehmen: In diesem Kapitel werden die Grundlagen des deutschen Handelsrechts und die Anforderungen an eine gläubigerschutzorientierte Rechnungslegung dargestellt. Zudem wird die spezifische Situation von Fußballunternehmen im Spannungsfeld zwischen gesetzlichen und verbandsrechtlichen Rechnungslegungspflichten beleuchtet.
- Kapitel 3: Darstellung der Spielerwerte als spezifischer Aktivposten in der Bilanz von Fußballunternehmen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Bedeutung von Spielerwerten für Fußballunternehmen und den normativen Hindernissen bei der Eingrenzung des Bilanzierungsobjektes.
- Kapitel 4: Darstellung der Bilanzierung von Spielerwerten als immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens: Hier werden die Ansatz-, Zugangs- und Folgebewertung von Spielerwerten als immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens behandelt, sowohl für derivative als auch originäre Spielerwerte.
- Kapitel 5: Würdigung der Bilanzierung von Spielerwerten bei Fußballunternehmen aus Gläubigersicht: Dieses Kapitel untersucht die Bilanzierung von Spielerwerten im Lichte verschiedener handelsrechtlicher Grundsätze, insbesondere hinsichtlich der Aktivierungsfähigkeit, der Bewertung und der Transparenz.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Bachelorarbeit konzentriert sich auf die Bilanzierung von Spielerwerten bei Fußballunternehmen im deutschen Handelsrecht. Dabei stehen die Aktivierungsfähigkeit, die Bewertung und die Transparenz der Bilanzierung von Spielerwerten im Mittelpunkt. Die Arbeit befasst sich mit der Anwendung handelsrechtlicher Grundsätze auf die Bilanzierung von Spielerwerten und untersucht die Relevanz dieser Bilanzierung für Gläubiger.
- Arbeit zitieren
- Lukas Heinz (Autor:in), 2022, Die Bilanzierung von Spielerwerten bei Fußballunternehmen im deutschen Handelsrecht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1310097