Jeder Bürger kennt das Apotheken-Logo – das frakturierte rote A mit der um den Stiel der Trinkschale der Hygíeia gewundenen Äskulapnatter: Hygíeia, eine griechisch-mythologische Göttin der Gesundheit, gilt als Schutzpatronin der Apotheker. Für die Leute ist es ganz selbstverständlich, dass allenthalben (und auch außerhalb der üblichen Geschäftszeiten) eine in relativ kurzer Distanz und Zeit erreichbare Apotheke zur Verfügung steht, durch die eine notwendige oder auch eine nur gewünschte Versorgung mit Medikamenten aller Art überall und jederzeit garantiert ist.
Aufzuzeigen, dass hinter dieser Selbstverständlichkeit (im Interesse der gesicherten ordnungsgemäßen Versorgung der Bevölkerung mit Arzneien) ein komplexes System aus institutionellen und praxisleitenden Rechtsregeln steht, ist der Gegenstand dieser Informationen. In der Darstellung hervorgehoben werden daher die öffentlich-rechtlichen Institute des Apothekenwesens und die zivilrechtlichen Grundlagen einer möglichen Schadensersatzhaftung des Apothekers gegenüber seinen Kunden.
Im Zuge der Überarbeitung von 2024 sind etliche Mitteilungen (auch zu allgemeinen Rechtsinstituten) hinzugekommen, verschiedene Informationen sind gegenstandsbezogen ergänzt und sachlich vertieft worden. Die Quellenangaben wurden aktualisiert. Die (im Rahmen der pharmazeutischen Dienstleistungen) seit Januar 2023 geltende Berechtigung der Apotheker zur Durchführung von Schutzimpfungen gegen Covid-19 und die seit April 2024 bestehende neue Rechtslage betreffend die Rezeptierung von Medizinal-Cannabis sind jetzt Bestandteil des Informationskanons.
Inhaltsverzeichnis
- A. Apothekenwesen
- I. Etymologie - Terminologie
- II. Geschichte
- III. Apothekenfreiheit
- IV. Statistik
- V. Organisation
- VI. Rechtsstellung
- B. Apothekerhaftung
- I. Haftungsgründe
- 1. Vertragsverletzung - Delikt
- 2. Kausalzusammenhang
- II. AM-Abgabe
- 1. Apothekenpflichtigkeit – Apothekenmonopol
- 2. Abgabe
- 3. Selbstbedienungsverbot
- III. Abgabe auf Rezept
- 1. Verschreibungsgerechte Abgabe
- a) Begrenzung des Vertrauens - Eingeschränkte Prüfungspflicht
- b) Grundsätzliches Substitutionsverbot
- c) Auswahl durch den Apotheker
- 2. BtM
- a) Abgabe außerhalb des Apothekenbetriebs
- b) Abgabe ohne Vorlage einer Verschreibung
- 3. Retaxation
- 4. Anweisungsnotat
- 5. Abgabeverweigerung
- IV. Verschreibungsfreie Medikamente
- V. Darlegungs- und Beweislast
- 1. Grundsatz
- 2. Beweislastumkehr
- VI. Mitverschulden
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Informationen zielen darauf ab, das komplexe System aus öffentlich-rechtlichen und zivilrechtlichen Regelungen aufzuzeigen, das die scheinbar selbstverständliche Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln sicherstellt. Im Fokus stehen sowohl die öffentlich-rechtlichen Institute des Apothekenwesens als auch die zivilrechtlichen Grundlagen der Haftung des Apothekers gegenüber seinen Kunden.
- Öffentlich-rechtliche Grundlagen des Apothekenwesens
- Zivilrechtliche Haftung des Apothekers
- Arzneimittel-Abgabe und -Regulierung
- Rechte und Pflichten des Apothekers
- Beweislastverteilung bei Haftungsfällen
Zusammenfassung der Kapitel
A. Apothekenwesen: Dieser Abschnitt liefert einen Überblick über das deutsche Apothekenwesen, beginnend mit der Etymologie und Terminologie. Die historische Entwicklung wird beleuchtet, von den Anfängen bis zur heutigen Apothekenfreiheit, die im Apotheken-Urteil von 1958 gefestigt wurde. Es werden die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Organisation und die Rechtsstellung von Apotheken detailliert beschrieben, einschließlich der Approbationspflicht, der Betriebserlaubnis und der behördlichen Überwachung. Der Abschnitt betont den öffentlich-rechtlichen Charakter des Apothekenwesens als Dienstleistung im öffentlichen Interesse.
B. Apothekerhaftung: Dieser Teil befasst sich mit den verschiedenen Haftungsgründen des Apothekers gegenüber seinen Kunden. Schwerpunkte bilden die Vertragsverletzung und deliktische Haftung, der Kausalzusammenhang zwischen Pflichtverletzung und Schaden sowie die Abgabe von Arzneimitteln, sowohl rezeptfrei als auch auf Rezept. Die verschreibungsgemäße Abgabe, die Problematik von Betäubungsmitteln, die Retaxation und die Abgabeverweigerung werden ausführlich behandelt. Schließlich werden die Darlegungs- und Beweislast sowie das Mitverschulden des Kunden im Schadensfall erörtert.
Schlüsselwörter
Apothekenwesen, Apothekerhaftung, Arzneimittel, Rezept, Verschreibung, Betäubungsmittel, Haftungsgründe, Vertragsverletzung, Delikt, Apothekenfreiheit, Rechtsstellung, Beweislast, Öffentliches Recht, Zivilrecht.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument "Apothekenwesen und Apothekerhaftung"
Was ist der Inhalt des Dokuments "Apothekenwesen und Apothekerhaftung"?
Das Dokument bietet einen umfassenden Überblick über das deutsche Apothekenwesen und die zivilrechtliche Haftung von Apothekern. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf den öffentlich-rechtlichen Grundlagen des Apothekenwesens und den zivilrechtlichen Aspekten der Haftung gegenüber Kunden.
Welche Themen werden im Abschnitt "Apothekenwesen" behandelt?
Dieser Abschnitt behandelt die Etymologie und Terminologie des Apothekenwesens, seine historische Entwicklung, die Apothekenfreiheit, statistische Aspekte, die Organisation von Apotheken, ihre Rechtsstellung (inklusive Approbationspflicht und Betriebserlaubnis), und betont den öffentlich-rechtlichen Charakter des Apothekenwesens als Dienstleistung im öffentlichen Interesse.
Welche Aspekte der Apothekerhaftung werden im Dokument behandelt?
Der Abschnitt zur Apothekerhaftung beleuchtet verschiedene Haftungsgründe, wie Vertragsverletzung und deliktische Haftung. Er untersucht den Kausalzusammenhang zwischen Pflichtverletzung und Schaden, die Abgabe von Arzneimitteln (rezeptfrei und auf Rezept), die verschreibungsgemäße Abgabe, die Problematik von Betäubungsmitteln (BtM), Retaxation, Abgabeverweigerung, die Darlegungs- und Beweislast sowie das Mitverschulden des Kunden.
Welche Arten der Arzneimittel-Abgabe werden im Detail besprochen?
Das Dokument behandelt die Abgabe von Arzneimitteln auf Rezept (inkl. verschreibungsgemäßer Abgabe, Problematik von BtM, Retaxation, Anweisungsnotat und Abgabeverweigerung) und die Abgabe verschreibungspflichtiger Medikamente. Das Selbstbedienungsverbot wird ebenfalls thematisiert.
Welche Rolle spielt die Beweislast bei der Apothekerhaftung?
Der Abschnitt zur Beweislast beschreibt den Grundsatz der Beweislastverteilung und die möglichen Fälle einer Beweislastumkehr bei Haftungsfällen. Das Mitverschulden des Kunden wird ebenfalls in diesem Kontext berücksichtigt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Dokuments am besten?
Schlüsselwörter sind: Apothekenwesen, Apothekerhaftung, Arzneimittel, Rezept, Verschreibung, Betäubungsmittel, Haftungsgründe, Vertragsverletzung, Delikt, Apothekenfreiheit, Rechtsstellung, Beweislast, Öffentliches Recht, Zivilrecht.
Welche Zielsetzung verfolgt das Dokument?
Das Dokument zielt darauf ab, das komplexe Zusammenspiel öffentlich-rechtlicher und zivilrechtlicher Regelungen im Apothekenwesen aufzuzeigen, welches die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung sicherstellt. Es beleuchtet sowohl die öffentlich-rechtlichen Institute als auch die zivilrechtlichen Grundlagen der Apothekerhaftung.
- Citation du texte
- Wolfgang Neuefeind (Auteur), 2024, Informationen zum Apothekenwesen und zur Apothekerhaftung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1309924