Abweichendes Verhalten, auch Devianz genannt, bezeichnet im Allgemeinen eine Abweichung oder Verletzung von Normen und Wertvorstellungen (Fremdwort.de, 04.02.09). Es verstößt gegen die gesellschaftlichen Normen und ist meist mit Sanktionen verbunden. Anders ausgedrückt, kann abweichendes Verhalten einen Bruch der
gesellschaftlichen Regeln durch ein nicht konformes Verhalten bedeuten, und somit eine bestrafende Funktion zur Folge haben. Abweichendes Verhalten wird immer an einer Norm gemessen und bezieht sich auch auf diese, da Normen die Voraussetzung für abweichendes Verhalten darstellen. Die Normen werden als bewusst und bekannt vorausgesetzt und sind an den gesellschaftlichen Werten orientiert. Somit ist Abweichendes Verhalten ein bewusster Vorgang, indem das Individuum sich bewusst für den Normverstoß entscheidet. Die Arten der Devianz sind sehr verschieden. Man unterscheidet häufig zwischen primärer und sekundärer Devianz .Primäre Devianz bezeichnet ein einmaliges Überschreiten der gesellschaftlichen Normen und Werte, das keine lang anhaltenden Folgen für eine Person bewirkt. Bei der sekundären Devianz wird eine Person längerfristig aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Der Ausschluss wird von dem sozialen Umfeld vorgenommen und ist eine Reaktion der Gesellschaft auf das Abweichende Verhalten. Dem Abweichler wird eine Rolle zugeschrieben. Bleibt er dabei, sich abweichend zu verhalten, dann kann die Devianz im Leben einer Person eine beherrschende Art und Weise einnehmen und der Abweichler nimmt die gesellschaftliche Ausgrenzung in Kauf. Die Etikettierung eines Menschen spielt also eine ausschlaggebende Rolle für das weitere Verhalten eines Menschen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Definition des Schlüsselbegriffs
- 2. Prävention von Gewalt in der Schule
- Kurze Definition von Gewalt
- Formen von Gewalt in der Institution Schule
- Entstehung von Gewalt an der Schule
- 3. Prävention von Gewalt am Beispiel von Mediation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Essay untersucht abweichendes Verhalten, insbesondere im Kontext von Gewalt an Schulen. Es definiert den Begriff der Devianz, analysiert die Ursachen von Schulgewalt auf verschiedenen Ebenen (Makro-, Meso- und Mikroebene) und stellt Mediation als präventive Maßnahme vor.
- Definition und Arten abweichenden Verhaltens
- Ursachen von Gewalt an Schulen
- Rollen von Familie, Freundeskreis und Medien bei der Entstehung von Gewalt
- Mediation als präventive Strategie
- Soziale Desintegration und Anomie als Faktoren für Devianz
Zusammenfassung der Kapitel
1. Definition des Schlüsselbegriffs: Dieses Kapitel definiert abweichendes Verhalten (Devianz) als die Verletzung gesellschaftlicher Normen und Werte. Es unterscheidet zwischen primärer Devianz (einmaliger Normverstoß ohne langfristige Folgen) und sekundärer Devianz (längerfristiger Ausschluss aus der Gesellschaft aufgrund wiederholten abweichenden Verhaltens). Die Bedeutung der Etikettierung und die progressiven bzw. regressiven Funktionen von Devianz werden ebenfalls erörtert, wobei die Reformation und Aufklärung als Beispiele für progressive Devianz und Alkoholismus als Beispiel für regressive Devianz genannt werden. Die Definition von Devianz wird klar an Normen und Werten der Gesellschaft festgemacht und der bewusste Charakter des Normverstoßes hervorgehoben.
2. Prävention von Gewalt in der Schule: Dieses Kapitel beleuchtet Gewalt an Schulen, beginnend mit einer Definition von Gewalt als physischer oder psychischer Zwang. Es beschreibt verschiedene Formen von Gewalt (verbale, physische, Drohungen) und analysiert deren Entstehung auf Makro-, Meso- und Mikroebene. Auf Makroebene werden Faktoren wie hohe Bildungsanforderungen, ökonomischer Wandel und niedriger familiärer Status als Ursachen für Gewalt genannt, die zu sozialer Desintegration und Anomie führen können. Auf Meso- und Mikroebene werden die Rolle von sozialen Brennpunkten, familiäre Sozialisation (insbesondere Gewalt in der Familie), der Einfluss des Freundeskreises und das Schulklima als wichtige Faktoren hervorgehoben. Der Einfluss von Massenmedien (Computer- und Videospiele, Fernsehen, Internet) auf die Hemmschwelle zur Gewaltanwendung wird ebenfalls diskutiert.
3. Prävention von Gewalt am Beispiel von Mediation: In diesem Kapitel wird Mediation als präventive Maßnahme gegen Gewalt an Schulen vorgestellt. Mediation wird als Vermittlungsverfahren durch neutrale Personen beschrieben, die Konflikte zwischen Schülern, Lehrern und Eltern lösen helfen. Die Bedeutung von "Grundvertrauen" zwischen den Konfliktparteien wird betont. Darüber hinaus werden allgemeine Präventionsmaßnahmen der Schule genannt, wie der Umgang mit gewaltfördernden Medien, die Formulierung klarer Regeln, die Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen und die Verbesserung des Schulklimas. Spezifische Präventionsmaßnahmen, wie Rollenspiele, um Schülern das Hineinversetzen in Opferrollen zu ermöglichen, werden als wirksame Methoden zur Gewaltprävention beschrieben.
Schlüsselwörter
Abweichendes Verhalten, Devianz, Gewaltprävention, Schule, Mediation, soziale Desintegration, Anomie, Makroebene, Mesoebene, Mikroebene, Familie, Freundeskreis, Massenmedien, primäre Devianz, sekundäre Devianz, progressive Devianz, regressive Devianz.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Essay: Gewaltprävention an Schulen
Was ist der zentrale Gegenstand des Essays?
Der Essay befasst sich umfassend mit dem Thema Gewaltprävention an Schulen. Er analysiert abweichendes Verhalten (Devianz), insbesondere im Kontext von Schulgewalt, untersucht dessen Ursachen auf verschiedenen Ebenen und präsentiert Mediation als präventive Strategie.
Wie wird Devianz definiert?
Devianz wird als die Verletzung gesellschaftlicher Normen und Werte definiert. Der Essay unterscheidet zwischen primärer Devianz (einmaliger Verstoß) und sekundärer Devianz (wiederholter Verstoß mit langfristigen Folgen). Die Bedeutung der Etikettierung und die progressiven bzw. regressiven Funktionen von Devianz werden ebenfalls diskutiert.
Welche Ursachen für Schulgewalt werden im Essay behandelt?
Der Essay analysiert die Ursachen von Schulgewalt auf Makro-, Meso- und Mikroebene. Auf Makroebene werden Faktoren wie hohe Bildungsanforderungen, ökonomischer Wandel und niedriger familiärer Status genannt. Auf Meso- und Mikroebene werden soziale Brennpunkte, familiäre Sozialisation, der Einfluss des Freundeskreises, das Schulklima und der Einfluss von Massenmedien (Computer- und Videospiele, Fernsehen, Internet) hervorgehoben.
Welche Rolle spielt Mediation in der Gewaltprävention?
Mediation wird als präventive Maßnahme vorgestellt. Es wird beschrieben als Vermittlungsverfahren durch neutrale Personen, die Konflikte lösen helfen. Die Bedeutung von "Grundvertrauen" wird betont. Zusätzlich werden allgemeine Präventionsmaßnahmen wie der Umgang mit gewaltfördernden Medien, klare Regeln, Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen und die Verbesserung des Schulklimas genannt.
Welche weiteren Präventionsmaßnahmen werden diskutiert?
Neben Mediation werden weitere spezifische Präventionsmaßnahmen wie Rollenspiele, um Schülern das Hineinversetzen in Opferrollen zu ermöglichen, als wirksame Methoden zur Gewaltprävention beschrieben.
Welche Ebenen der Analyse werden im Essay berücksichtigt?
Der Essay betrachtet die Ursachen von Gewalt auf drei Ebenen: Makroebene (gesellschaftliche Faktoren), Mesoebene (institutionelle Faktoren wie Schule und Familie) und Mikroebene (individuelle Faktoren und Interaktionen).
Welche Schlüsselbegriffe sind im Essay zentral?
Zentrale Schlüsselbegriffe sind: Abweichendes Verhalten, Devianz, Gewaltprävention, Schule, Mediation, soziale Desintegration, Anomie, Makroebene, Mesoebene, Mikroebene, Familie, Freundeskreis, Massenmedien, primäre Devianz, sekundäre Devianz, progressive Devianz und regressive Devianz.
Welche Kapitel umfasst der Essay?
Der Essay gliedert sich in drei Kapitel: 1. Definition des Schlüsselbegriffs (Devianz), 2. Prävention von Gewalt in der Schule und 3. Prävention von Gewalt am Beispiel von Mediation.
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- Christin Parthesius (Author), 2009, Abweichendes Verhalten - ein soziologisches Essay, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130759