Nach dem Ersten Weltkrieg versuchte jeder Staat, sich wieder aufzubauen, sowohl materiell als auch moralisch. Da es zum Lager der Besiegten gehörte, stieß dennoch der vor kurzem zur Weimarer Republik ausgerufene Staat auf zusätzlichen Schwierigkeiten. Laut des Versailler Vertrags musste Deutschland seine Verantwortung anerkennen. Diese Frage der Verantwortlichkeit hat sich sehr bald in eine Frage verwandelt, die die Gemüter der Weimarer Republik entfacht hat: Die Kriegsschuldfrage. Mit dieser Frage geriet Deutschland in Zusammenstoß mit seiner jüngsten Geschichte. Sehr schnell wurden zahlreiche Publikationen aufgelegt wie das Werk eines dreiundzwanzigjährigen SPD-Mitglieds: Walter Fabian. Dieses 1925 veröffentlichte Werk, dessen Titel „Die Kriegsschuldfrage. Grundsätzliches und Tatsächliches zu ihrer Lösung.“ lautet, beschäftigt sich mit der sehr umstrittenen Kriegsschuldfrage und stellt Thesen auf, die der offiziellen Forschung entgegenstehen. Selbst die Geschichte dieses Buches spiegelt die Wahrnehmungsentwicklung dieser Frage wider. Zuerst erwies es sich nämlich als der Zeuge der Leidenschaft, die die Republik ergriff – das Buch war schon im Jahr seiner Veröffentlichung vergriffen. Dann wurde es aber nach der Machtergreifung Hitlers verboten. Unsere Analyse wird sich mit den Mechanismen der Geschichte der Kriegsschuldfrage beschäftigen. Man könnte sich nämlich fragen, wie tief die Kriegsschuldfrage die Geschichte der Weimarer Republik und die Geschichte Deutschlands beeinflusst hat. Zuerst wäre es interessant zu wissen, wie die Schuldfrage in der Nachkriegszeit entstand und wie sie von den Behörden behandelt wurde, das heißt wie der Versailler Vertrag einen konstruktiven Prozess verhindert hat und wie die Kriegsschuldfrage in Revisionspolitik und Propaganda verwandelt wurde. Dann wird sich unsere Analyse damit beschäftigen, den Kampf gegen die Revisionspolitik zu betonen, hauptsächlich durch die Untersuchung von Fabians Werk. Durch diese Analyse wird man im dritten Teil feststellen können, dass die deutsche Wehr eine grundlegende Rolle gespielt hat. Und schließlich werden im letzten Teil die Folgen der Kriegsschuldfrage erforscht, deren schlimmste Ausdrücke der Untergang der Weimarer Republik und der Aufstieg der Nationalsozialismus sind.
Inhaltsverzeichnis
- I) Die Grundlagen zur Kriegsschuldfrage
- 1) Der Versailler Vertrag
- a) Das Ende des Krieges
- b) Die Klauseln des Versailler Vertrags
- c) Die Wahrnehmung des Vertrags in Deutschland
- 2) Die Initiativen der Republik der Schuldfrage gegenüber
- a) Der Landsberger Entwurf
- b) Die Reaktion der Alliierten
- c) Die Folgen der Kriegsschuldfrage
- II) Die Kriegsschuldfrage in der Weimarer Republik
- 1) Die Kriegsschuldfrage als politisches Instrument
- a) Die Propaganda der Rechten
- b) Die Reaktion der Linken
- 2) Die Kriegsschuldfrage in der öffentlichen Meinung
- a) Die Rolle der Medien
- b) Die Rolle der Intellektuellen
- 3) Die Kriegsschuldfrage in der Literatur
- a) Die Werke von Erich Maria Remarque
- b) Die Werke von Ernst Jünger
- III) Die Folgen der Kriegsschuldfrage
- 1) Die Auswirkungen auf die deutsche Gesellschaft
- 2) Die Auswirkungen auf die deutsche Politik
- 3) Die Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Kriegsschuldfrage nach dem Ersten Weltkrieg und untersucht, wie diese Frage die deutsche Gesellschaft und Politik in der Weimarer Republik beeinflusst hat. Die Arbeit analysiert die Entstehung der Kriegsschuldfrage im Kontext des Versailler Vertrags, die Reaktion der Weimarer Republik auf die Schuldzuweisung und die Folgen der Kriegsschuldfrage für die deutsche Gesellschaft, Politik und Wirtschaft.
- Die Entstehung der Kriegsschuldfrage im Versailler Vertrag
- Die Reaktion der Weimarer Republik auf die Schuldzuweisung
- Die Folgen der Kriegsschuldfrage für die deutsche Gesellschaft
- Die Folgen der Kriegsschuldfrage für die deutsche Politik
- Die Folgen der Kriegsschuldfrage für die deutsche Wirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Entstehung der Kriegsschuldfrage im Kontext des Versailler Vertrags. Es analysiert die Bedingungen des Vertrags, die zur Schuldzuweisung an Deutschland führten, und untersucht die Reaktion der Weimarer Republik auf diese Bedingungen. Das Kapitel beleuchtet auch die Auswirkungen des Vertrags auf die deutsche Gesellschaft und Politik.
Das zweite Kapitel untersucht die Kriegsschuldfrage in der Weimarer Republik. Es analysiert die verschiedenen politischen Strömungen, die sich mit der Kriegsschuldfrage auseinandersetzten, und untersucht die Rolle der Medien und der Intellektuellen in der öffentlichen Debatte. Das Kapitel beleuchtet auch die Auswirkungen der Kriegsschuldfrage auf die deutsche Literatur.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den Folgen der Kriegsschuldfrage für die deutsche Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Es analysiert die Auswirkungen der Kriegsschuldfrage auf die deutsche Gesellschaft, die deutsche Politik und die deutsche Wirtschaft.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Ersten Weltkrieg, den Versailler Vertrag, die Kriegsschuldfrage, die Weimarer Republik, die deutsche Gesellschaft, die deutsche Politik, die deutsche Wirtschaft, die Propaganda, die öffentliche Meinung, die Literatur und die Folgen des Ersten Weltkriegs.
- Quote paper
- Loïc Delafaite (Author), 2005, Die Schuldfrage nach dem Ersten Weltkrieg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130756