„In den Gespinsten von falschen unwahren Worten warst du gefangen, jetzt bist du heraus, es ist etwas Schweres geschehen, das erste, das dir überhaupt geschah – du weißt und du bist.“ Schreibt Alfred Döblin in seinem Werk ‚Unser Dasein’. Dies sind Worte, die Alfred Döblin an seinen Protagonisten Franz Biberkopf hätte richten können, nachdem er ihn durch eine Gewaltkur hat neu werden lassen. Durch diese Art Therapie lernt diese Figur zu wissen und zu sein.
Nachdem Franz Biberkopf drei Schicksalsschläge verarbeitet hat, diese mit Alkohol, Verkriechen und Essen überwunden hat, entgeht er letztendlich doch nicht seinem Ende: dem Tod. Doch ist das Aufeinandertreffen von Franz Biberkopf und dem Tod wirklich das Ende Franz Biberkopfs? Oder beginnt jetzt erst sein wahres Leben? Fest steht für jeden Leser, dass er nach der Begegnung mit dem Tod ein anderer Mensch, nämlich Gottlieb Schulze, oder auch Franz Karl Biberkopf ist. Hier stellt sich die Frage, welche Veränderungen Franz Biberkopf vollzogen hat und ob diese ausreichen, um tatsächlich ein neues Leben zu beginnen.
Diese Hausarbeit soll versuchen, diese Fragen zu klären und dafür zunächst die Faktoren behandeln, die sowohl im Leben als auch im Tod Franz Biberkopfs eine Rolle spielen und die Handlung beeinflussen. Dazu gehören die verschiedenen Auftritte des Todes in dem Roman, das Thema Gewalt und die Hure Babylon, die für die Wandlung Franz Biberkopfs eine herausragende Rolle spielt.
Der Hauptaspekt soll die Neuwerdung Franz Biberkopfs sein: Wie ist der Wandel der Figur Franz Biberkopfs möglich und welchen Einfluss hat der personifizierte Tod bei diesem Prozess.
Abschließend soll die Hausarbeit dieses Ereignis der Neuwerdung mir den theoretischen Aspekten Alfred Döblins vergleichen, um die Entwicklung Franz Biberkopfs nicht als Einzelschicksal zu sehen, sondern die Aussage, die Alfred Döblin macht zu, verstehen und als Ganzheit zu erfassen.
Um diese Aspekte näher zu untersuchen, wird in erster Linie der Primärtext ‚Berlin Alexanderplatz’ zu Bearbeitung genutzt. Aber auch einige Sekundärliteratur über den Schluss des ‚Berlin Alexanderplatz’ sollen bei der Ergebnissuche mit einbezogen werden, um ein umfassendes Bild darstellen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Faktoren, die Franz Biberkopf bis in den Tod begleiten
- Verschiedene Auftritte des Todes
- Der Tod und Franz Biberkopf
- Die Gewaltkur Franz Biberkopfs
- Die Hure Babylon
- Die Neuwerdung Franz Biberkopfs
- Vorraussetzungen für die Neuwerdung
- Die Gewalt des Todes
- Der Tod als Erzieher und Ankläger
- Die Hure Babylon als Gegnerin des Todes
- Franz Karl Biberkopf
- Die Neuwerdung Franz Biberkopfs im Sinne Alfred Döblins
- Alfred Döblins Bedeutung der Natur für die Neuwerdung Franz Biberkopfs
- Die Neuwerdung im Sinne Alfred Döblins
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Primäliteratur
- Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Neuwerdung des Protagonisten Franz Biberkopf im Roman „Berlin Alexanderplatz“ von Alfred Döblin. Sie untersucht die Faktoren, die Franz Biberkopf bis in den Tod begleiten, insbesondere die Rolle des personifizierten Todes. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Auftritte des Todes im Roman, die Gewaltkur, die Franz Biberkopf durchläuft, und die Bedeutung der Hure Babylon für seine Wandlung. Darüber hinaus wird die Neuwerdung Franz Biberkopfs im Kontext der theoretischen Ansätze Alfred Döblins betrachtet, um die Entwicklung der Figur als Ausdruck einer umfassenderen Aussage zu verstehen.
- Die Rolle des personifizierten Todes im Roman „Berlin Alexanderplatz“
- Die Gewaltkur als Mittel der Neuwerdung
- Die Bedeutung der Hure Babylon für die Wandlung Franz Biberkopfs
- Die Neuwerdung im Kontext der theoretischen Ansätze Alfred Döblins
- Die Frage, ob Franz Biberkopf nach seiner Begegnung mit dem Tod ein neues Leben beginnt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Neuwerdung Franz Biberkopfs und den Faktoren, die diese beeinflussen. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und die verwendeten Quellen.
Das Kapitel „Faktoren, die Franz Biberkopf bis in den Tod begleiten“ untersucht die verschiedenen Auftritte des Todes im Roman, die Gewaltkur Franz Biberkopfs und die Rolle der Hure Babylon. Es wird deutlich, dass der Tod nicht nur als ein abstraktes Konzept, sondern auch als eine personifizierte Figur im Roman auftritt, die Franz Biberkopf auf seinem Weg zur Neuwerdung begleitet.
Das Kapitel „Die Neuwerdung Franz Biberkopfs“ analysiert die Voraussetzungen für die Neuwerdung, die Gewalt des Todes, den Tod als Erzieher und Ankläger, die Hure Babylon als Gegnerin des Todes und die Figur des Franz Karl Biberkopf. Es wird gezeigt, wie Franz Biberkopf durch die Begegnung mit dem Tod eine Wandlung durchläuft und zu einem neuen Menschen wird.
Das Kapitel „Die Neuwerdung Franz Biberkopfs im Sinne Alfred Döblins“ vergleicht die Entwicklung Franz Biberkopfs mit den theoretischen Ansätzen Alfred Döblins. Es wird deutlich, dass die Neuwerdung Franz Biberkopfs nicht als Einzelschicksal zu sehen ist, sondern als Ausdruck einer umfassenderen Aussage Alfred Döblins über die menschliche Existenz.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Neuwerdung, den Tod, die Gewalt, die Hure Babylon, Alfred Döblin, „Berlin Alexanderplatz“, Franz Biberkopf, Franz Karl Biberkopf, die Gewaltkur, die Bedeutung der Natur für die Neuwerdung, die theoretischen Ansätze Alfred Döblins und die Frage nach einem neuen Leben nach der Begegnung mit dem Tod.
- Quote paper
- Annika Holst (Author), 2006, Die Neuwerdung Franz Biberkopfs in dem Roman 'Berlin Alexanderplatz', Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130743