Seit einigen Jahren gibt es diverse teleradiologische Projekte. Die fachgerechte Realisierung dieser Projekte ist in manchen Belangen nicht leicht umzusetzen. Der Gesetzgeber hat in den letzten Jahren wichtige Rahmenbedingungen geschaffen, die zu berücksichtigen sind. Vor diesem Hintergrund existieren verschiedene Gesetze, Verordnungen, Normen, Richtlinien und Empfehlungen, die befolgt werden müssen, um Teleradiologie vorschriftsmäßig zu betreiben. Am 1. Juli 2002 wurden wesentliche Änderungen bzw. Ergänzungen der Röntgenverordnung (RöV) nach deren Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt vom 21. Juni 2002 (BGBl. I S. 1869) rechtskräftig. Dabei wurden erstmals Regelungen zur Teleradiologie erwähnt. Es wird darin folgende Begriffsdefinition für Teleradiologie genannt:
„Untersuchung eines Menschen mit Röntgenstrahlung unter der Verantwortung eines Arztes nach § 24 Abs. 1 Nr. 1 (RöV), der sich nicht am Ort der technischen Durchführung befindet und der mit Hilfe elektronischer Datenübertragung und Telekommunikation insbesondere zur rechtfertigenden Indikation und Befundung unmittelbar mit den Personen am Ort der technischen Durchführung in Verbindung steht.“
Die genaueren Ausführungen erfolgen in der demnächst erscheinenden Richtlinie Teleradiologie.
Anstoß der vorliegenden Arbeit war die praktische Umsetzung einer teleradiologischen Einrichtung nach Röntgenverordnung [1] für die Computertomografie (CT)-Notfallversorgung des Heilig-Geist-Hospitals in Bingen durch die Klinik und Poliklinik für Radiologie der Johannes-Gutenberg Universität in Mainz. Die resultierenden Bilder werden dabei unmittelbar via Datenfernübertragung an die Uniklinik Mainz verschickt. Während der gesamten Untersuchung besteht eine telefonische Verbindung zwischen dem Teleradiologen an der Uniklinik Mainz einerseits und dem medizinisch-technischen (Radiologie-) Assistenten (MT(R)A) sowie dem Arzt am Untersuchungsort des Patienten in Bingen andererseits.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Einleitung
- Zielsetzung
- Organisatorische Rahmenbedingungen
- Allgemein
- Geräte und Personen
- Genehmigung
- Vertrag
- Dokumentation
- Projektbezogene Umsetzung
- Rechtliche Grundlagen und Anforderungen
- Vorgaben der Röntgenverordnung
- § 2 Begriffsbestimmung der Teleradiologie im Sinne der RöV.
- §§ 3, 4, 4a Genehmigung, Anzeige des Betriebs einer Röntgeneinrichtung und Sachverständige
- §§ 13, 14, 15, 15a Strahlenschutzverantwortliche (SSV) und Strahlenschutzbeauftragte (SSB)
- §§ 16, 17a Qualitätssicherung
- §§ 18, 18a Sonstige Pflichten: Arbeitsanweisungen, Sachverständigenprüfung, Einstellung des Betriebes, Fachkunde
- § 23 Rechtfertigende Indikation
- § 24 Berechtigte Personen
- § 28 Aufzeichnungspflichten, Röntgenpass
- § 36 Unterweisung
- § 43 Elektronisches Dokument
- § 45 Übergangsregelungen zur Aktualisierung der Fachkunde
- Abschließend
- Andere Gesetze, Verordnungen, Normen, Richtlinien und Empfehlungen
- Grundgesetz (GG)
- Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)
- Sozialgesetzbuch (SGB)
- Strafgesetzbuch (StGB)
- Bundesdatenschutzgesetz (BDSG), Landesdatenschutzgesetz (LDSG) und Landeskrankenhausgesetz (LKG)
- Muster-Berufsordnung der Ärzte (MBO-Ä)
- Handelsgesetzbuch (HGB)
- Produkt-Haftungs-Gesetz (ProdHaftG)
- Deutsches Signaturgesetz (SigG)
- Signaturverordnung (SigV)
- Medizinproduktegesetz (MPG), Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MBetreibV) und Medizinprodukte-Verordnung (MPV)
- Informations- und Kommunikationsdienstegesetz (IuKDG)
- Teledienstegesetz (TDG)
- Teledienstedatenschutzgesetz (TDDSG)
- Telekommunikationsgesetz (TKG) und Telekommunikations-Datenschutzverordnung (TDSV)
- Zivilprozessordnung (ZPO)
- Abschließend
- Projektbezogene Umsetzung
- Vorgaben der Röntgenverordnung
- Technische Voraussetzungen und Möglichkeiten
- Datenschutz/ Datensicherheit
- Leitungsverschlüsselung
- Inhaltsverschlüsselung
- Authentifizierung / Signatur
- Ausfallvermeidung
- Archivierung
- Kommunikationsstandards
- Health Level 7 (HL7)
- Digital Imaging and Communications in Medicine (DICOM)
- Transfer
- Bandbreite
- Integrated Services Digital Network (ISDN)
- Digital Subscriber Line (DSL)
- Ethernet
- Asynchronous Transfer Mode (ATM)
- Übertragungszeiten
- Kompression
- Bandbreite
- Bildwiedergabegeräte (Monitore)
- Projektbezogene Umsetzung
- Datenschutz/ Datensicherheit
- Diskussion
- Zusammenfassung
- Literatur- und Quellenverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit den Anforderungen an die praktische Umsetzung einer Teleradiologieeinrichtung. Ziel ist es, die organisatorischen, rechtlichen und technischen Voraussetzungen für den Betrieb einer solchen Einrichtung zu analysieren und zu bewerten. Dabei werden die relevanten Gesetze, Verordnungen, Normen, Richtlinien und Empfehlungen sowie die technischen Möglichkeiten und Standards im Bereich der Teleradiologie betrachtet.
- Organisatorische Rahmenbedingungen
- Rechtliche Grundlagen und Anforderungen
- Technische Voraussetzungen und Möglichkeiten
- Datenschutz und Datensicherheit
- Kommunikationsstandards
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Teleradiologie ein und erläutert die Bedeutung dieser Technologie für die moderne Medizin. Die Zielsetzung der Arbeit wird definiert und die Gliederung der Arbeit vorgestellt.
Das Kapitel "Organisatorische Rahmenbedingungen" befasst sich mit den organisatorischen Voraussetzungen für den Betrieb einer Teleradiologieeinrichtung. Es werden die notwendigen Geräte und Personen, die Genehmigungsprozesse, die Vertragsgestaltung und die Dokumentationspflichten behandelt.
Das Kapitel "Rechtliche Grundlagen und Anforderungen" analysiert die relevanten Gesetze, Verordnungen, Normen, Richtlinien und Empfehlungen, die für den Betrieb einer Teleradiologieeinrichtung relevant sind. Dabei werden insbesondere die Vorgaben der Röntgenverordnung, des Bundesdatenschutzgesetzes und des Medizinproduktegesetzes betrachtet.
Das Kapitel "Technische Voraussetzungen und Möglichkeiten" befasst sich mit den technischen Voraussetzungen und Möglichkeiten für den Betrieb einer Teleradiologieeinrichtung. Es werden die Themen Datenschutz und Datensicherheit, Kommunikationsstandards, Transfermöglichkeiten und Bildwiedergabegeräte behandelt.
Die Diskussion fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und bewertet die Chancen und Herausforderungen der Teleradiologie.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Teleradiologie, die organisatorischen, rechtlichen und technischen Anforderungen an den Betrieb einer Teleradiologieeinrichtung, die Röntgenverordnung, das Bundesdatenschutzgesetz, das Medizinproduktegesetz, Datenschutz und Datensicherheit, Kommunikationsstandards, Transfermöglichkeiten und Bildwiedergabegeräte.
- Quote paper
- Dipl-Ing. Jürgen Rothermel (Author), 2004, Teleradiologieeinrichtung. Anforderungen an die praktische Umsetzung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130689