Das Eigenschaftsparadigma, das diesem sogenannten eigenschaftstheoretischen Ansatz zugrundeliegende Wissenschaftsparadigma, bildet das theoretische Fundament für eigenschaftsorientierte Theorien sowie Persönlichkeitseigenschaften. Das Eigenschaftsparadigma besagt, dass Personen charakteristische Merkmale und Regelmäßigkeiten in ihrem Verhalten und Erleben aufweisen, die zwar nicht direkt beobachtbar, aber durch wiederholte Beobachtung erschließbar sind. Gegensätzlich zur allgemeinen Psychologie, die sich zur Aufdeckung von allgemeinen Gesetzmäßigkeiten des Erlebens und Verhaltens auf die durchschnittliche Person konzentriert, sind hier die Differenzen von Person zu Person der zentrale Betrachtungswinkel, denn Individualität zeigt sich lediglich durch den Vergleich mit vergleichbaren Personen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Persönlichkeitseigenschaften und Eigenschaftsparadigma
- 1.1 Grundlegende Annahmen und die daraus folgende Kontroverse des eigenschaftstheoretischen Ansatzes
- 1.1.1 Kontroverse schaffende Studienergebnisse als Wegbereiter der State-Trait-Debatte
- 1.2 Die State-Trait-Debatte
- 1.2.1 Ende der State-Trait-Debatte
- 1.3 Differenzierung von States und Traits im Alltag
- 1.3.1 Verallgemeinernde Aussagen
- 1.3.2 Fundamentaler Attributionsfehler
- 1.4 Differenzierung von States und Traits vor dem Hintergrund des Einsatzes von Assessment Center-Verfahren
- 1.4.1 Stärkere Beurteilungsvalidität unter Berücksichtigung von State-Trait-Wechselwirkungen
- 2 Intelligenz
- 2.1 Verständnis und Konzeptualisierung von Intelligenz
- 2.2 Modelle der Intelligenz
- 2.2.1 Die Zweifaktoren-Theorie von Charles Spearman
- 2.2.2 Das Berliner Intelligenzstrukturmodell von Adolf Jäger
- 2.2.3 Das Modell der multiplen Intelligenzen von Howard Gardner
- 2.3 Diskussion der vorgestellten Intelligenzmodelle
- 2.4 Intelligenzmessung im Alltag
- 2.4.1 Intelligenz als valider Erfolgs- und Leistungsprädiktor
- 2.4.2 Intelligenzmessung zum Zwecke interkulturreller Intelligenzvergleiche
- 2.4.3 Intelligenztests im Rahmen der Personalauswahl
- 3 Persönlichkeitsmodelle: Dimensionale Ansätze und Typologien
- 3.1 Dimensionale Ansätze
- 3.1.1 "The Big Five" von Costa und McCrae
- 3.2 Typologische Ansätze
- 3.2.1 „Psychologische Typen“ von Jung
- 3.3 Anwendungsgebiete dimensionaler sowie typologischer Persönlichkeitsmodelle im arbeitspsychologischen Kontext
- 3.3.1 Dimensionale Ansätze zur Personalauswahl
- 3.3.2 Typologische Ansätze zu Teambildungsmaßnahmen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Erforschung von Persönlichkeitseigenschaften und Intelligenz, ihren Konzeptualisierungen und Messmethoden sowie deren Anwendung in verschiedenen Kontexten. Das Hauptziel ist es, ein umfassendes Verständnis der differentiellen Psychologie zu vermitteln und die Kontroversen und Entwicklungen im eigenschaftstheoretischen Ansatz darzustellen.
- Das Eigenschaftsparadigma und seine grundlegenden Annahmen
- Die State-Trait-Debatte und ihre Auflösung
- Verschiedene Modelle der Intelligenz
- Dimensionale und typologische Persönlichkeitsmodelle
- Anwendungsgebiete in der Arbeitspsychologie
Zusammenfassung der Kapitel
1 Persönlichkeitseigenschaften und Eigenschaftsparadigma: Dieses Kapitel führt in das Eigenschaftsparadigma der differentiellen Psychologie ein, welches Persönlichkeitseigenschaften als zeitlich stabile und transsituativ konsistente Merkmale definiert, die Individuen in ihrem Verhalten prädisponieren. Es beschreibt die Kontroverse um die transsituative Konsistenz, die durch Studien wie die von Hartshorne und May aufgeworfen wurde, und erläutert die verschiedenen Positionen in dieser Debatte. Die Bedeutung der Unterscheidung zwischen States und Traits wird hervorgehoben, wobei die zeitliche Stabilität von Eigenschaftsunterschieden im Fokus steht, auch wenn diese im Laufe des Lebens Veränderungen erfahren können. Die Bedeutung des Vergleichs mit anderen Personen für die Beurteilung individueller Ausprägungen wird betont.
2 Intelligenz: Dieses Kapitel behandelt verschiedene Konzeptualisierungen und Modelle der Intelligenz. Es werden die Zweifaktoren-Theorie von Spearman, das Berliner Intelligenzstrukturmodell von Jäger und das Modell der multiplen Intelligenzen von Gardner vorgestellt und diskutiert. Der Fokus liegt auf der Bedeutung von Intelligenz als Prädiktor für Erfolg und Leistung, der Anwendung von Intelligenztests in der Personalauswahl und dem Einsatz von Intelligenzmessungen in interkulturellen Vergleichen. Die Kapitel beleuchtet die unterschiedlichen Facetten des Intelligenzbegriffes und deren jeweilige Anwendungsbereiche.
3 Persönlichkeitsmodelle: Dimensionale Ansätze und Typologien: Dieses Kapitel befasst sich mit dimensionalen und typologischen Ansätzen zur Beschreibung von Persönlichkeit. Die „Big Five“ von Costa und McCrae als Beispiel für einen dimensionalen Ansatz werden erläutert, ebenso wie Jungs typologischer Ansatz. Es werden die Anwendungsgebiete dieser Modelle in der Arbeitspsychologie, insbesondere im Kontext der Personalauswahl und Teambildung, detailliert beschrieben. Der Vergleich beider Ansätze und deren jeweilige Vor- und Nachteile stehen im Zentrum.
Schlüsselwörter
Persönlichkeitseigenschaften, Eigenschaftsparadigma, State-Trait-Debatte, Transsituative Konsistenz, Intelligenz, Intelligenzmodelle, Persönlichkeitsmodelle, Dimensionale Ansätze, Typologische Ansätze, Arbeitspsychologie, Personalauswahl, Teambildung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument: Persönlichkeitseigenschaften, Intelligenz und deren Anwendung in der Arbeitspsychologie
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die differentielle Psychologie, insbesondere die Themen Persönlichkeitseigenschaften und Intelligenz. Es behandelt die Konzeptualisierung und Messung dieser Konstrukte sowie deren Anwendung in verschiedenen arbeitspsychologischen Kontexten wie Personalauswahl und Teambildung. Das Dokument beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter.
Welche Themen werden im Kapitel "Persönlichkeitseigenschaften und Eigenschaftsparadigma" behandelt?
Dieses Kapitel führt in das Eigenschaftsparadigma ein, beleuchtet die Kontroverse um die transsituative Konsistenz von Persönlichkeitseigenschaften (State-Trait-Debatte) und erläutert die Unterscheidung zwischen States und Traits. Der Fokus liegt auf der zeitlichen Stabilität von Eigenschaften und deren Bedeutung für die Beurteilung von Individuen im Vergleich zu anderen.
Welche Intelligenzmodelle werden vorgestellt?
Das Dokument beschreibt und vergleicht verschiedene Intelligenzmodelle, darunter die Zweifaktoren-Theorie von Spearman, das Berliner Intelligenzstrukturmodell von Jäger und das Modell der multiplen Intelligenzen von Gardner. Es diskutiert die Bedeutung von Intelligenz als Prädiktor für Erfolg und Leistung und deren Anwendung in der Personalauswahl und interkulturellen Vergleichen.
Welche Persönlichkeitsmodelle werden behandelt?
Das Dokument unterscheidet zwischen dimensionalen und typologischen Persönlichkeitsmodellen. Als Beispiel für einen dimensionalen Ansatz werden die "Big Five" von Costa und McCrae vorgestellt, während Jungs typologischer Ansatz als Beispiel für einen typologischen Ansatz dient. Die Anwendung dieser Modelle in der Arbeitspsychologie, insbesondere in der Personalauswahl und Teambildung, wird detailliert beschrieben.
Welche Anwendungsgebiete in der Arbeitspsychologie werden behandelt?
Die Anwendung von Persönlichkeitseigenschaften und Intelligenz in der Arbeitspsychologie wird in Bezug auf Personalauswahl und Teambildung erläutert. Es wird gezeigt, wie dimensionale und typologische Modelle in diesen Kontexten eingesetzt werden können. Die Bedeutung der Berücksichtigung von State-Trait-Wechselwirkungen für eine höhere Beurteilungsvalidität in Assessment Center-Verfahren wird hervorgehoben.
Was sind die Schlüsselwörter des Dokuments?
Die Schlüsselwörter umfassen: Persönlichkeitseigenschaften, Eigenschaftsparadigma, State-Trait-Debatte, Transsituative Konsistenz, Intelligenz, Intelligenzmodelle, Persönlichkeitsmodelle, Dimensionale Ansätze, Typologische Ansätze, Arbeitspsychologie, Personalauswahl, Teambildung.
Welche Zielsetzung verfolgt das Dokument?
Das Dokument zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis der differentiellen Psychologie zu vermitteln und die Kontroversen und Entwicklungen im eigenschaftstheoretischen Ansatz darzustellen. Es soll ein Überblick über die Konzeptualisierung, Messung und Anwendung von Persönlichkeitseigenschaften und Intelligenz in verschiedenen Kontexten gegeben werden.
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- Dominik Archer (Author), 2018, Persönlichkeitseigenschaften, Intelligenzmodelle, Intelligenzmessung und Persönlichkeitstypologien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1306085