In diesem Essay wird kurz die Leitfrage bearbeitet, ob der diakonische Auftrag der Diakonie mit den Regeln des Sozialmarktes vereinbar ist.
Konkret beschränkt sich die Frage also auf die Diakonie, die als ältester und zweitgrößter Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege, auf der einen Seite ihren intern begründeten normativen diakonischen Auftrag (Selbstverständnis) erfüllen muss, um authentisch zu bleiben, gleichzeitig aber im Rahmen der externen Einflüsse des Sozialmarktes agieren muss (Ökonomisierung), um zukünftig in dem System etabliert bleiben zu können. Außer Acht gelassen werden darf in dieser Gegenüberstellung nicht die Rolle des Staates. Der Staat agiert auf der einen Seite als Auftraggeber und Geldgeber für die Wohlfahrtsverbände und gleichzeitig als Regulator oder Deregulator des Sozialmarktes.
Inhaltsverzeichnis
- Der Auftrag der Diakonie
- Die Rolle des Staates
- Der Sozialmarkt
- Konfliktpotenziale
- Sozialanwaltschaft
- Freiheit für wen soziale Dienstleistungen entstehen
- Seelsorge/Verkündigung
- Multirationales Management
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht, ob der diakonische Auftrag mit den Regeln des Sozialmarktes vereinbar ist. Sie fokussiert sich dabei auf die Diakonie, die als ältester und zweitgrößter Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege, zwischen ihrem diakonischen Auftrag und den ökonomischen Anforderungen des Sozialmarktes agiert. Die Arbeit betrachtet auch die Rolle des Staates als Auftraggeber und Regulator des Sozialmarktes.
- Der diakonische Auftrag und seine Prinzipien
- Die Entwicklung und Rolle des Staates im Sozialbereich
- Die Funktionsweise und Herausforderungen des Sozialmarktes
- Die Spannungen zwischen diakonischem Auftrag, Staat und Sozialmarkt
- Konzepte und Modelle zur Bewältigung dieser Spannungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Der diakonische Auftrag wird anhand des Leitbildes der Diakonie dargestellt und seine Kernprinzipien wie Menschenwürde, Hilfe und Anwaltschaftlichkeit erläutert.
- Die historische Entwicklung der Rolle des Staates im Sozialbereich wird beschrieben, wobei die Finanzierung von sozialen Leistungen und die Einführung des Sozialmarktes im Fokus stehen.
- Der Sozialmarkt wird als Teil des Marktes definiert, auf dem soziale Dienstleistungen angeboten werden. Die Bedeutung der Budgetierung und der Notwendigkeit ökonomischen Handelns werden hervorgehoben.
- Es werden verschiedene Konfliktpotenziale zwischen dem diakonischen Auftrag, dem Staat und dem Sozialmarkt aufgezeigt, wie z.B. die Sozialanwaltschaft, die Freiheit der Zielgruppenwahl und die Umsetzung von Seelsorge im ökonomischen Kontext.
- Das Konzept des multirationalen Managements wird als Lösungsansatz vorgestellt, um mit den verschiedenen Rationalitäten in Organisationen, wie dem diakonischen Auftrag und dem ökonomischen Prinzip, umzugehen.
Schlüsselwörter
Diakonischer Auftrag, Sozialmarkt, Staat, Wohlfahrtsverbände, Budgetierung, ökonomische Rationalität, multirationales Management, Sozialanwaltschaft, Seelsorge.
- Quote paper
- Jonas Einck (Author), 2022, Ist der diakonische Auftrag mit den Regeln des Sozialmarktes vereinbar?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1305618