Elternarbeit hat im Zusammenhang mit der veränderten Familiensituation eine hohe Bedeutung. Die Zusammenarbeit von Eltern und Grundschule schließt nicht nur leibliche Eltern, sondern auch andere Erziehungsberechtigte des Kindes ein. Der Einfachheit halber wird im Folgenden jedoch von „Eltern“ gesprochen.
Elternarbeit ist aber nicht nur im Hinblick auf den Wandel der familiären Lebenswelt von Bedeutung: Grundschule und Elternhaus sind Partner in der Erziehung des Kindes. Ziel ihrer Zusammenarbeit ist, eine gemeinsame Basis herzustellen und sich so über die Situation des Kindes auszutauschen, dass es seine individuelle Entwicklung fördert. Darüber hinaus ermöglicht Elternarbeit den Beteiligten, sich gegenseitig zu unterstützen und voneinander zu lernen. Das Gesetz hat bestimmte Gremien und Möglichkeiten zur Beteiligung der Eltern an Unterricht und Schulleben festgelegt.
Welche Formen der Kooperation sind in der Grundschule möglich? Welche Chancen, Grenzen und Anforderungen ergeben sich bei der Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrperson? Diesen Fragen soll im zweiten Kapitel meiner Arbeit nachgegangen werden. Die Ausführungen beziehen sich auf die Werke von Rudolf Knapp: „Elternarbeit in der Grundschule“ (2001) und Hans Dusolt: „Elternarbeit“ (2001).
Wie bereits erwähnt, kommt der Elternarbeit im Hinblick auf die veränderte Familiensituation eine besondere Bedeutung zu. Im dritten Kapitel meiner Arbeit soll zunächst die veränderte Familiensituation kurz dargestellt werden. Dabei werden nur die Familienverhältnisse berücksichtigt, die für die Entwicklung des Kindes und damit für die Elternarbeit in der Grundschule relevant sind...
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Elternarbeit in der Grundschule
2.1 Formen der Elternarbeit
2.2 Chancen
2.3 Anforderungen und Grenzen
3 Elternarbeit im Hinblick auf die veränderte Familiensituation
3.1 Die veränderte Familiensituation
3.2 Bedeutung der Zusammenarbeit
3.3 Grenzen der Zusammenarbeit und Anforderungen an die Lehrperson
3.4 Die Zusammenarbeit mit Alleinerziehenden als Beispiel
4 Schlusswort
1 Einleitung
Elternarbeit hat im Zusammenhang mit der veränderten Familiensituation eine hohe Bedeutung. Die Zusammenarbeit von Eltern und Grundschule schließt nicht nur leibliche Eltern, sondern auch andere Erziehungsberechtigte des Kindes ein. Der Einfachheit halber wird im Folgenden jedoch von „Eltern“ gesprochen.
Elternarbeit ist aber nicht nur im Hinblick auf den Wandel der familiären Lebenswelt von Bedeutung: Grundschule und Elternhaus sind Partner in der Erziehung des Kindes. Ziel ihrer Zusammenarbeit ist, eine gemeinsame Basis herzustellen und sich so über die Situation des Kindes auszutauschen, dass es seine individuelle Entwicklung fördert. Darüber hinaus ermöglicht Elternarbeit den Beteiligten, sich gegenseitig zu unterstützen und voneinander zu lernen. Das Gesetz hat bestimmte Gremien und Möglichkeiten zur Beteiligung der Eltern an Unterricht und Schulleben festgelegt.
Welche Formen der Kooperation sind in der Grundschule möglich? Welche Chancen, Grenzen und Anforderungen ergeben sich bei der Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrperson? Diesen Fragen soll im zweiten Kapitel meiner Arbeit nachgegangen werden. Die Ausführungen beziehen sich auf die Werke von Rudolf Knapp: „Elternarbeit in der Grundschule“ (2001) und Hans Dusolt: „Elternarbeit“ (2001)
Wie bereits erwähnt, kommt der Elternarbeit im Hinblick auf die veränderte Familiensituation eine besondere Bedeutung zu. Im dritten Kapitel meiner Arbeit soll zunächst die veränderte Familiensituation kurz dargestellt werden. Dabei werden nur die Familienverhältnisse berücksichtigt, die für die Entwicklung des Kindes und damit für die Elternarbeit in der Grundschule relevant sind. (d.h. kinderlose Ehen etc. werden nicht einbezogen). Ich konzentriere mich hauptsächlich auf die Zunahme von Familienformen, die von dem Muster der Kernfamilie abweichen, die veränderte Eltern-Kind-Beziehung und den Wandel der Familiengröße. Weitere Risikofaktoren der Familie für die kindliche Entwicklung wie schlechte Wohnverhältnisse, Arbeitslosigkeit, materielle Armut, Suchtverhalten oder Gewalttätigkeit eines Elternteils werden nicht in diese Arbeit einfließen. Anschließend wird darauf eingegangen, welche Bedeutung Elternarbeit im Hinblick auf die veränderte Familiensituation hat und welche Risiken und Anforderungen bei der Kooperation von Eltern und Lehrperson bestehen. Zuletzt wird die Zusammenarbeit von Lehrpersonen mit Alleinerziehenden beschrieben - als Beispiel für die Elternarbeit im Hinblick auf die veränderte Familiensituation. In diesem Teil der Arbeit beziehe ich mich auf die Werke von Rüdiger Peuckert: „Familienformen im sozialen Wandel“ (2005), Rosemarie Nave-Herz: „Familie heute“ (2007) und Hans Dusolt: „Elternarbeit (2001)
Im Schlusswort werden die Ergebnisse dieser Arbeit zusammengefasst.
2 Elternarbeit in der Grundschule
2.1 Formen der Elternarbeit
Die Kooperationsmöglichkeiten von Schule und Elternhaus sind vielfältig und lassen sich nach Dusolt zunächst in Einzel- und Gruppenarbeit unterscheiden: Elternsprechstunden, Elternsprechtage, Einzelgespräche, Hausbesuche und Konferenzen stellen Formen der Einzelarbeit dar. Formen der Gruppenarbeit sind Elternnachmittage, Eltern-Kind-Wochenenden, thematische und allgemeine Elternabende , sowie Elterngruppen, die sich an mehrere Eltern gleichzeitig richten.
Weitere Möglichkeiten der Kooperation zwischen Elternhaus und Schule sind schulische Gremien wie die Klassen- und Schulpflegschaft, die Klassen- und Schulkonferenz, sowie der Elternbeirat. Auch Elternbriefe, die gemeinsame Arbeit am Schulprogramm, die Mitarbeit an Unterricht, Projekten und schulischen Veranstaltungen bzw. Festen, stellen Möglichkeiten der Elternarbeit dar.
Eine differenzierte Darstellung aller Formen der Elternarbeit ist in dieser Arbeit nicht möglich. Im Folgenden sollen das Einzelgespräch und der Hausbesuch, sowie die Elterngruppe und der thematische Elternabend genauer betrachtet werden. Diese Formen der Einzel- und Gruppenarbeit sind in der Schulpraxis vor allem im Hinblick auf die veränderte Familiensituation von Bedeutung.
Einzelgespräche ermöglichen einen gegenseitigen Informationsaustausch zwischen Lehrperson und Eltern, für den meistens ein bestimmter Anlass besteht. Die Methode dient als Basis für den Aufbau eines Vertrauensverhältnisses, sowie für weitere Formen der Kooperation. Vorteile bestehen vor allem darin, dass sich die Lehrperson in Ruhe auf die individuelle Situation des Kindes und seiner Eltern konzentrieren kann.
Nach Möglichkeit sollten beide Elternteile an einem Einzelgespräch teilnehmen. Bestehen Spannungen zwischen diesen bzw. zwischen Eltern und Lehrperson, oder sind diese absehbar, ist die Anwesenheit einer weiteren Person aus dem Lehrerkollegium sinnvoll. Auf diese Weise kann vermieden werden, dass die Lehrperson in den Streit der Eltern verwickelt wird oder sich ein bereits bestehender Konflikt mit den Eltern verschärft. Grundsätzlich jedoch sollten beide Seiten in gleicher Personenzahl vertreten sein.
Äußere Voraussetzung für ein erfolgreiches Einzelgespräch ist ein ansprechend gestalteter Raum, in dem Eltern und Lehrperson ungestört und ohne Zeitdruck miteinander sprechen können. Noch wichtiger ist jedoch die Beziehung zwischen Eltern und Lehrperson, die sich durch gegenseitiges Vertrauen auszeichnen muss. Der Aufbau einer Vertrauensbasis stellt hohe Anforderungen an die Lehrperson, auf die in Abschnitt 3.3 meiner Arbeit näher eingegangen wird.
Haubesuche werden von Lehrpersonen bislang nur in Ausnahmefällen durchgeführt. Der zeitliche Aufwand ist hoch und seitens der Eltern entsteht schnell das Gefühl, kontrolliert zu werden. Für die Lehrperson besteht durch einen Hausbesuch das Risiko, die für die schulische Arbeit notwendige Distanz zu verlieren, so dass eine objektive Beurteilung des Kindes erschwert werden kann.
Auf der anderen Seite können Hausbesuche, sofern sie vorher angekündigt wurden, dazu beitragen, den persönlichen Kontakt zwischen Eltern und Lehrperson zu fördern, Distanzen zu überwinden und Vertrauen aufzubauen: Indem sich die Lehrperson Zeit für einen Besuch nimmt, zeigt sie den Eltern Interesse und Anerkennung. Darüber hinaus fühlen sich viele Eltern zu Hause sicherer als in der Institution Schule, so dass es ihnen leichter fällt, über Probleme zu sprechen.
Hausbesuche ermöglichen der Lehrperson, auch andere Bezugspersonen des Kindes kennen zu lernen, sowie einen Einblick in ihre Beziehung zum Kind und in die Rollen der einzelnen Familienmitglieder zu erhalten. Die Kenntnis des familiären, sozialen und räumlichen Umfelds kann das Verständnis der Lehrperson für das Kind, seine angemessene Förderung, aber auch den Umgang mit seinen Eltern erleichtern. So ist der Hausbesuch besonders im Hinblick auf die veränderte Familiensituation von Bedeutung.
Aus einem einmaligen Hausbesuch dürfen jedoch keine voreiligen Schlüsse gezogen werden, schließlich handelt es sich dabei nur um einen Eindruck.
Elterngruppen haben eine begrenzte Teilnehmerzahl und treffen sich regelmäßig innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Dabei werden ausgewählte Themen vertieft, Erfahrungen ausgetauscht und individuelle Probleme diskutiert. Weiterhin erfahren Eltern in den Gruppen Zusammenhalt und Vertrautheit. Es können Kontakte geknüpft werden, die auch nach Auflösung der Gruppe bestehen bleiben.
[...]
- Quote paper
- Tobias Bunse (Author), 2008, Elternarbeit in der Schule, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130270
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.