Die Zulassungsarbeit beschäftigt sich mit dem Thema Mobbing und insbesondere mit Interventionsmöglichkeiten gegen Mobbing an Schulen, wobei der Fokus hierbei auf die Realschule gelegt wird.
Schon 1970 beschäftigte sich der schwedisch-norwegische Psychologe Dan Ake Olweus mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung von Mobbing und der Gewaltproblematik an Schulen. Dafür verwendete er selbst den Begriff Bullying, der aber nahezu ein Synonym für Mobbing darstellt. Er begründete sein starkes Interesse daran, Lösungen gegen das Drangsalieren an Schulen zu finden, unter anderem damit, dass drei norwegische junge Männer nach dauerhaften Schikanen in deren Schulen Suizid begangen hatten.
Der Zusammenhang von Mobbing und Suizid prägte folglich die Arbeiten des im vergangenen Jahr verstorbenen Dan Olweus, welche für die Mobbingforschung bis heute von enormer Bedeutung sind. Denn die Gegenwärtigkeit solcher Koinzidenzen ist geblieben, wie ein Artikel, der Ostsee-Zeitung zeigt. Darin berichtet Juliane Schultz von einem Mobbing-Ritual an einer Regionalschule in Crivitz bei dem 30 Schüler beteiligt gewesen sein sollen. Vorfälle wie diese zeigen, dass die Problematik des Mobbings und die damit verbundenen Folgen an deutschen Schulen immer wieder thematisiert werden müssen und der Kampf dagegen nicht nachlassen darf.
Diese These wird auch von einer Studie der Organisation for Economic Cooperation and Development, kurz OECD, aus dem Jahre 2015 gestützt, der zufolge jeder sechste Schüler an deutschen Schulen zum Gemobbten wird. Verglichen mit anderen Ländern liegt Deutschland damit über dem Durchschnittswert und hat beispielsweise doppelt so hohe Fallzahlen wie die Schulen in den Niederlanden. Als Fazit der Studie wird Mobbing als ernstes, gesamtgesellschaftliches Problem beschrieben, dessen Folgen sich bis ins Erwachsenenalter ausdehnen können.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Mobbing als aktuelles, gesamtgesellschaftliches Problem
- Informationen über Mobbing
- Erkennungsmerkmale Mobbing
- Allgemeine Definition
- Verschiedene Rollenzuschreibungen
- Phasen des Mobbings
- Erscheinungs- und Interaktionsformen des Mobbings
- Abgrenzung von anderen Erscheinungsformen
- Aktuelle Zahlen und Entwicklungstendenzen
- Häufigkeit des Auftretens von Mobbing
- Abhängigkeit der Verbreitung von Mobbing von verschiedenen Schularten
- Aktuelle Entwicklungstendenzen
- Erkennungsmerkmale Mobbing
- Interventionsmöglichkeiten gegen Mobbing
- Grundlagen der Vorgehensweise gegen Mobbing
- Definition der Begriffe „Prävention“ und „Intervention“
- Voraussetzung für eine erfolgreiche Intervention
- Arbeitsgrundlagen der Interventionskonzepte
- Ziele der Intervention gegen Mobbing
- Leitgedanken für eine wirkungsvolle Intervention
- Allgemeine Vorgehensweisen gegen Mobbing
- Maßnahmen auf einzelnen Handlungsebenen
- Maßnahmen gegen Cybermobbing
- Allgemeine Handlungsstrategie: In zehn Schritten gegen Mobbing
- Anerkannte Interventionskonzepte
- Das Anti-Bullying-Interventionsprogramm nach Dan Ake Olweus
- Der No-Blame-Approach von Barbara Maines und George Robinson
- Die Farsta-Methode von Mustafa Jannan und Walter Taglieber
- Das Gegen-Gewalt-Konzept von Mustafa Jannan
- Konzeptioneller und formaler Vergleich der Interventionsprogramme
- Evaluationsstudien zu den Konzepten
- Bewertungskriterien für die Anwendung an Realschulen
- Rechtlicher Aspekt der Intervention gegen Mobbing
- Grundlagen der Vorgehensweise gegen Mobbing
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Zulassungsarbeit untersucht die Thematik des Mobbings, insbesondere im Kontext von Interventionsmöglichkeiten an Schulen, mit einem Fokus auf Realschulen. Die Arbeit zielt darauf ab, Mobbing als ein gesellschaftliches Problem zu beleuchten, das vielfältige Folgen für Schüler*innen hat und eine adäquate Intervention erfordert. Darüber hinaus möchte die Arbeit Lehrer*innen für dieses Thema sensibilisieren und ihnen Handlungsmöglichkeiten aufzeigen.
- Definition und Erkennungsmerkmale von Mobbing
- Häufigkeit und Verbreitung von Mobbing an Schulen
- Interventionsprogramme gegen Mobbing und ihre Wirksamkeit
- Rechtliche Aspekte der Intervention gegen Mobbing
- Bewertungskriterien für Interventionskonzepte im Hinblick auf die Anwendung an Realschulen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt Mobbing als ein aktuelles gesellschaftliches Problem und beleuchtet dessen Bedeutung in Bezug auf die Folgen für Schüler*innen. Es werden aktuelle Zahlen und Entwicklungstendenzen dargestellt, die die Relevanz des Themas verdeutlichen.
Das zweite Kapitel definiert Mobbing und beschreibt dessen verschiedene Erscheinungsformen und Interaktionsformen. Es beleuchtet auch die verschiedenen Phasen des Mobbings und zeigt die Abgrenzung von anderen Erscheinungsformen wie beispielsweise Streitigkeiten.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit Interventionsmöglichkeiten gegen Mobbing. Es werden grundlegende Begriffe wie Prävention und Intervention erläutert, verschiedene Interventionskonzepte vorgestellt und deren Wirksamkeit bewertet.
Schlüsselwörter
Mobbing, Bullying, Intervention, Prävention, Anti-Bullying-Interventionsprogramm, No-Blame-Approach, Farsta-Methode, Gegen-Gewalt-Konzept, Realschule, Schulrecht
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- Nina Kroll (Author), 2021, Interventionsmöglichkeiten bei Mobbing in Realschulen. Ein kritischer Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1302050