Diese Arbeit soll ihren Fokus auf die Überinterpretation von adaptierten Märchen der Gebrüder Grimm legen. Um dieses Vorhaben zu realisieren, wird im Folgenden eine kriteriengeleitete Analyse des die Gattung stellvertretenden Märchens ‚Der gestiefelte Kater‘ durchgeführt, die zeigen soll, dass jenes Märchen erhebliche Abweichungen vom Grimm’schen Idealtypus des Kinder- und Hausmärchens aufweist. Anhand dieser Ergebnisse soll eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit der Textentstehung und -adaptation durchgeführt werden. Schließlich soll anhand des Interpretationsansatzes von Rolf Wunderer gezeigt werden, wieso es schwierig ist, diesem Märchen eine ausschließlich ‚naive Moral‘ zuzusprechen und eher eine Vielfalt an Interpretationen zu beobachten ist.
Inhaltsverzeichnis
- Über die Vielfalt der Moral des Märchens „Der gestiefelte Kater“
- Das Märchen und die Grimm’schen Kriterien
- Das Märchen und die Kriterien des Wunderbaren
- Typenhaftigkeit der Figuren und Wiederholungen
- Textentstehung und -adaptation
- Die Geschichte des Märchens: Adaptationsgeschichte
- Die Kriterien des deutschen Ursprungs
- Der Interpretationsansatz von Rolf Wunderer
- Interpretationen des Märchens: Soziokulturelle Kritik
- Interpretationen des Märchens: „Managing the Boss“
- Fazit: Die Vielfalt der Moral des Märchens
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Überinterpretation von adaptierten Märchen der Gebrüder Grimm am Beispiel des Märchens „Der gestiefelte Kater“. Durch die Analyse des Märchens und die Einordnung in die Gattung des Kinder- und Hausmärchens soll gezeigt werden, dass dieses Märchen erhebliche Abweichungen vom Grimm’schen Idealtypus aufweist. Es werden die Textentstehung und -adaptation betrachtet und schließlich anhand des Interpretationsansatzes von Rolf Wunderer die Vielfalt der Moral des Märchens erläutert.
- Die Analyse von „Der gestiefelte Kater“ im Kontext der Grimm’schen Kriterien
- Die Bedeutung der Textentstehung und -adaptation für die Interpretation des Märchens
- Die Vielfalt der Moral des Märchens und die verschiedenen Interpretationsansätze
- Der Einfluss des Märchens auf die Betriebswirtschaftslehre und das Management
- Die Relevanz der Interpretationsfreiheit für die Moral des Märchens
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Einordnung des Märchens „Der gestiefelte Kater“ in die Gattung des Kinder- und Hausmärchens anhand der Grimm’schen Kriterien. Es werden die Kriterien des Wunderbaren, der Typenhaftigkeit der Figuren und der Wiederholungen untersucht.
Im zweiten Kapitel wird die Textentstehung und -adaptation des Märchens beleuchtet. Die Abhängigkeit von früheren Fassungen und die Kritik an der Nichtaufnahme in die zweite Ausgabe der Grimm’schen Sammlung werden diskutiert.
Das dritte Kapitel behandelt den Interpretationsansatz von Rolf Wunderer, der den Kater als ein Paradebeispiel des Führungsprinzips „Managing the Boss“ darstellt. Wunderer interpretiert das Märchen im Kontext der Betriebswirtschaftslehre und zeigt die Relevanz des Märchens für das Management.
Im vierten Kapitel wird die Vielfalt der Moral des Märchens anhand verschiedener Interpretationsansätze verdeutlicht. Es werden die Interpretationen von Perrault, Uther und Solms sowie die Relevanz der Interpretationsfreiheit für die Moral des Märchens diskutiert.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: „Der gestiefelte Kater“, Märchen, Gebrüder Grimm, Kinder- und Hausmärchen, Textentstehung, -adaptation, Überinterpretation, Moral, Interpretationsansatz, Rolf Wunderer, Management, Betriebswirtschaftslehre, Interpretationsfreiheit.
- Quote paper
- Philipp Wandelt (Author), 2022, Über die Vielfalt der Moral des Märchens "Der gestiefelte Kater", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1301347