Nosokomiale Infektionen führen nicht nur zu erhöhtem Leid für Patienten, sondern kosten das Gesundheitswesen jährlich Millionen.
Die NIDEP-Studie (Nosokomiale Infektionen in Deutschland - Erfassung und Prävention) untersuchte die nosokomialen Infektionen und fand heraus, dass etwa 3,5% aller Patienten im Krankenhaus sich nosokomial infizierten, auf Intensivstationen lag die Rate sogar bei 15%.
Laut des Krankenhaus-Infektions-Surveillance-Systems (KISS) von 2003 sind Pneumonien die häufigste nosokomiale Infektion in Deutschland mit einer Rate von 48%.
Das Risiko an einer Pneumonie zu erkranken steigt erheblich an, wenn der Patient maschinell beatmet wird.
Aufgrund der Intubation wird eine direkte Verbindung zum respiratorischen Trakt hergestellt, dies begünstigt das Eindringen pathogener Keime aus dem Mundrachenraum.
Eine beatmungsassoziierte Pneumonie führt, je nach Studie, zu einem verlängerten Aufenthalt auf der Intensivstation von 5-13 Tagen und steigert die Mortalität um 16-39%.
Insgesamt beläuft sich die jährliche Infektionsrate der beatmungsassozierten Pneumonie auf 22.000. Von diesen 22.000 Patienten sterben ca. 10%, das heißt pro Jahr versterben etwa 2.200 Patienten an den Folgen einer beatmungsassoziierten Pneumonie.
Diese Fakten verdeutlichen, dass es unabdingbar ist vermeidbare Infektionen zu erkennen und ihr Auftreten zu verhindern.
Einer Studie aus 2007 zufolge werden mangelnde orale Hygiene und oropharyngealer Kolonisation mit pathogenen Keimen direkt in Verbindung mit dem Auftreten von Pneumonien gebracht.
Diese Ergebnisse zeigen auf, dass Mundpflege eine wichtige Prophylaxemaßnahme für eine nosokomiale Pneumonie ist.
In der Pflege werden jedoch verschiedenste Mundpflegeartikel benutzt und Mundpflegemaßnahmen durchgeführt, in manchen Kliniken gibt es Leitlinien, nach denen die Mitarbeiter verfahren sollen, in anderen führt sie jeder einzelne nach bestem Gewissen durch.
Im Rahmen einer evidenzbasierten Pflege müssen wissenschaftlich fundierte Aussagen zur Verfügung stehen, die Pflegekräften die Möglichkeit gibt, aktiv nosokomiale Pneumonien zu verhindern.
In der folgenden Literaturrecherche wird unter der Fragestellung „Welche mundpflegerischen Maßnahmen können das Auftreten von beatmungsassoziierten Pneumonien bei erwachsenen, intubierten und maschinell beatmeten Patienten auf einer Intensivstation verringern?“ nach möglichen Maßnahmen und dessen Evidenz recherchiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Darstellung der Recherche
- 2.1 Online-Recherche
- 2.1.1 Deutschsprachige Recherche
- 2.1.2 Englischsprachige Recherche
- 2.2 Handsuche in Bibliotheken
- 2.1 Online-Recherche
- 3. Ergebnisse
- 3.1 Systematische Übersichtsarbeit
- 3.2 Randomisiert-kontrollierte Studie 1
- 3.3 Randomisiert-kontrollierte Studie 2
- 3.4 Artikel
- 4. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss mundpflegerischer Maßnahmen auf das Auftreten beatmungsassoziierter Pneumonien bei erwachsenen, intubierten und maschinell beatmeten Intensivpatienten. Ziel ist es, wissenschaftlich fundierte Aussagen zur Prävention nosokomialer Pneumonien durch Mundpflege zu liefern und die Evidenzlage dazu zu evaluieren.
- Mundpflege als präventive Maßnahme gegen beatmungsassoziierte Pneumonien
- Bewertung der Evidenzlage zu verschiedenen mundpflegerischen Methoden
- Analyse deutsch- und englischsprachiger Literatur
- Zusammenstellung relevanter Forschungsergebnisse
- Implikationen für die evidenzbasierte Pflegepraxis
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Problematik nosokomialer Infektionen, insbesondere beatmungsassoziierter Pneumonien (VAP), deren hohe Infektions- und Mortalitätsraten, sowie die damit verbundenen Kosten für das Gesundheitssystem. Sie hebt die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen hervor und führt in die Thematik der Mundpflege als potenzielles prophylaktisches Mittel ein, basierend auf der Beobachtung, dass mangelnde orale Hygiene und oropharyngeale Kolonisation mit pathogenen Keimen einen direkten Zusammenhang mit dem Auftreten von Pneumonien aufweisen.
2. Darstellung der Recherche: Dieses Kapitel beschreibt detailliert den Rechercheprozess, der die systematische Suche in verschiedenen deutsch- und englischsprachigen Datenbanken (CareLit, GeroLit, Cinahl, PubMed, Datenbank des Robert Koch Instituts, DIMDI, Medline, Deutsches Ärzteblatt, diverse Verlagsdatenbanken, Google Scholar etc.) umfasst. Es wird die Methodik der Suchstrategie erläutert, inklusive der verwendeten Suchbegriffe und der Limitationen (z.B. Erscheinungsjahr, Sprache). Die Herausforderungen bei der Suche nach relevanter Literatur, insbesondere im deutschsprachigen Raum, werden hervorgehoben. Die Suche in Bibliotheken (Fachhochschule Hannover, Medizinische Hochschule Hannover) wird ebenfalls dokumentiert und die Schwierigkeiten bei der Identifikation von Artikeln, die die Forschungsfrage direkt und vollständig beantworten, beschrieben.
3. Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Literaturrecherche, die auf vier ausgewählte Artikel reduziert wurden, klassifiziert nach ihrem wissenschaftlichen Evidenzgrad. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der wichtigsten Ergebnisse der identifizierten Studien, insbesondere der systematischen Übersichtsarbeit, die als Grundlage der Analyse dient. Die Bedeutung der ausgewählten Artikel für die evidenzbasierte Pflegepraxis und den Stellenwert der Mundpflege in der Prävention nosokomialer Pneumonien wird diskutiert.
Schlüsselwörter
Beatmungsassoziierte Pneumonie, nosokomiale Infektion, Mundpflege, orale Hygiene, Prävention, Intensivstation, Evidenzbasierte Pflege, Literaturrecherche, systematische Übersichtsarbeit, wissenschaftliche Evidenz.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Mundpflege und beatmungsassoziierte Pneumonien
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Einfluss von mundpflegerischen Maßnahmen auf das Auftreten beatmungsassoziierter Pneumonien (VAP) bei erwachsenen, intubierten und maschinell beatmeten Intensivpatienten. Ziel ist die Evaluierung der Evidenzlage und die Ableitung wissenschaftlich fundierter Aussagen zur Prävention nosokomialer Pneumonien durch Mundpflege.
Welche Forschungsfragen werden behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit folgenden zentralen Fragen: Wie effektiv ist Mundpflege als präventive Maßnahme gegen VAP? Welche Evidenz gibt es für verschiedene mundpflegerische Methoden? Welche Implikationen ergeben sich für die evidenzbasierte Pflegepraxis?
Welche Methoden wurden angewendet?
Es wurde eine systematische Literaturrecherche in verschiedenen deutsch- und englischsprachigen Datenbanken (CareLit, GeroLit, Cinahl, PubMed, Datenbank des Robert Koch Instituts, DIMDI, Medline, Deutsches Ärzteblatt, diverse Verlagsdatenbanken, Google Scholar etc.) durchgeführt. Die Suche umfasste auch die Handsuche in Bibliotheken (Fachhochschule Hannover, Medizinische Hochschule Hannover). Die Methodik der Suchstrategie, inklusive Suchbegriffe und Limitationen, wird detailliert beschrieben.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Literaturrecherche ergab vier ausgewählte Artikel, klassifiziert nach ihrem wissenschaftlichen Evidenzgrad. Die Arbeit konzentriert sich auf die Beschreibung der wichtigsten Ergebnisse dieser Studien, insbesondere einer systematischen Übersichtsarbeit. Die Bedeutung der Ergebnisse für die evidenzbasierte Pflegepraxis und den Stellenwert der Mundpflege in der VAP-Prävention wird diskutiert.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Beatmungsassoziierte Pneumonie, nosokomiale Infektion, Mundpflege, orale Hygiene, Prävention, Intensivstation, Evidenzbasierte Pflege, Literaturrecherche, systematische Übersichtsarbeit, wissenschaftliche Evidenz.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Darstellung der Recherche (inklusive Online- und Bibliotheksrecherche), ein Kapitel mit den Ergebnissen (systematische Übersichtsarbeit, randomisiert-kontrollierte Studien, Artikel), und ein Resümee. Ein Inhaltsverzeichnis und eine Zusammenfassung der Kapitel sind ebenfalls enthalten.
Welche Datenbanken wurden für die Literaturrecherche genutzt?
Die Recherche umfasste diverse Datenbanken, darunter CareLit, GeroLit, Cinahl, PubMed, die Datenbank des Robert Koch Instituts, DIMDI, Medline, das Deutsche Ärzteblatt, verschiedene Verlagsdatenbanken und Google Scholar.
Welche Art von Studien wurden ausgewertet?
Die Auswertung umfasste eine systematische Übersichtsarbeit sowie weitere randomisiert-kontrollierte Studien und Artikel, die zur Forschungsfrage beitrugen.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Pflegekräfte, Ärzte, Wissenschaftler und alle anderen Berufsgruppen, die im Bereich der Intensivpflege tätig sind und sich mit der Prävention nosokomialer Infektionen, insbesondere beatmungsassoziierter Pneumonien, befassen.
- Quote paper
- Anni-Katharina Brandt (Author), 2009, Mundpflegerische Maßnahmen zur Verringerung von beatmungsassoziierten Pneumonien auf der Intensivstation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129914