Schatten stehen stets im Schatten des Lichts. Was wie ein Paradox erscheint, lässt sich leicht erklären: Die Geschichte unserer Zivilisation ist eine Geschichte des Lichts, in der Schatten häufig übersehen werden. Dies zeigt sich schon in der Sprache z. B. mit den Lichtmetaphern, in denen wir sprechen. So ist die Rede vom „Licht der Aufklärung“, assoziiert mit Wissen, und dem „dunklen Mittelalter“, verbunden mit Unwissen. Doch, so Leonardo da Vinci, „[...] der Schatten hat mehr Macht als das Licht, denn er kann das Licht abschaffen und die Körper vollends des Lichtes berauben […].“
Welche verschiedenen Aspekte Schatten in ihrem Wesen aufweisen und welche Funktionen sie erfüllen können, soll Gegenstand der vorliegenden Arbeit sein. Zuerst werden Schatten im Allgemeinen, danach im Bezug auf Filme betrachtet, wobei auf deren Metaphorik und Funktionalität für das Kino eingegangen wird. In einer Fallstudie zu Fritz Langs Film „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ von 1931 werden der Einsatz von Schatten und damit verbundene visuelle Leitmotive in diesem Film analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Allgemeine Aspekte des Schattens
- 2.1 Physikalische Betrachtung: Definition, Entstehung und Eigenschaften
- 2.2 Etymologische Betrachtung
- 2.3 Semiotische Betrachtung
- 2.4 Mythologische Betrachtung und Konnotationen
- 2.4.1 Schatten als Todessymbol
- 2.4.2 Schatten als Seele des Menschen
- 2.4.3 Schatten als Doppelgänger
- 2.4.4 Schatten als Spiegel
- 2.4.5 Schatten als Unwissen
- 2.5 Kunsthistorische Betrachtung
- 2.6 Funktionen
- 3. Aspekte des Schattens im Film
- 3.1 Metaphorik
- 3.2 Funktionen
- 4. Analyse der Verwendung von Schatten in Fritz Langs „M - Eine Stadt sucht einen Mörder“ (1931)
- 4.1 Allgemeines zum Film und seiner Handlung
- 4.2 Die Verwendung von Schatten im Film
- 4.2.1 Schatten in der Gesamtheit des Films
- 4.2.2 Der Mörder als Schatten
- 4.2.3 Die Ellipse des Mordes als „Schatten der Erzählung“
- 4.3 Weitere visuelle Leitmotive
- 4.3.1 Vorbemerkungen
- 4.3.2 „M“, die Markierung des Mörders
- 4.3.3 Spiegel / Spiegelbild
- 4.4 Schatten kreieren Schatten: Einflüsse von „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ auf „Scarface“
- 5. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die vielschichtigen Aspekte des Schattens, zunächst allgemein und dann speziell im Kontext des Films. Das Hauptziel ist die Analyse der Bedeutung und Funktion von Schatten als filmisches Stilmittel, exemplarisch verdeutlicht an Fritz Langs "M - Eine Stadt sucht einen Mörder".
- Physikalische und philosophische Definition des Schattens
- Semiotische und mythologische Konnotationen des Schattens
- Der Schatten als filmisches Stilmittel: Metaphorik und Funktion
- Analyse der Schatteninszenierung in Fritz Langs "M"
- Visuelle Leitmotive in "M" im Zusammenhang mit dem Schatten
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale These auf, dass Schatten, im Gegensatz zu Licht, in der Geschichte der Zivilisation oft vernachlässigt wurden, obwohl sie eine immense Bedeutung haben. Sie führt die Thematik der Arbeit ein: die Untersuchung des Wesens, der Funktionen und der Verwendung von Schatten, insbesondere im Film, anhand einer Fallstudie zu Fritz Langs "M".
2. Allgemeine Aspekte des Schattens: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Schatten, beginnend mit physikalischen Definitionen, die den Schatten als Abwesenheit von Licht beschreiben, bis hin zu etymologischen, semiotischen und mythologischen Interpretationen. Es werden verschiedene Konnotationen des Schattens beleuchtet, wie z.B. sein Zusammenhang mit Tod, Seele, Doppelgänger, Spiegelbild und Unwissen. Die kunsthistorische Betrachtung rundet den Abschnitt ab, indem sie die historische Verwendung des Schattens in der Kunst beleuchtet und seine vielfältigen Funktionen aufzeigt.
3. Aspekte des Schattens im Film: Dieses Kapitel fokussiert die spezifischen Aspekte von Schatten im filmischen Medium. Es wird eingehend auf die Metaphorik des Schattens im Film eingegangen und die verschiedenen Funktionen analysiert, die er im filmischen Erzählen erfüllen kann, wie z.B. die Schaffung von Atmosphäre, die Verstärkung von Spannung und die symbolische Repräsentation von Konflikten und inneren Zuständen der Figuren.
4. Analyse der Verwendung von Schatten in Fritz Langs „M - Eine Stadt sucht einen Mörder“ (1931): Dieser zentrale Teil der Arbeit analysiert die Verwendung von Schatten in Fritz Langs Film "M". Die Analyse betrachtet den Einsatz von Schatten im Gesamtkontext des Films, die Darstellung des Mörders als Schattengestalt und die Funktion der Schattenmetaphorik in Bezug auf die Erzählstruktur. Zusätzlich werden weitere visuelle Leitmotive, wie z.B. die Verwendung des Buchstabens "M" und Spiegelbilder, in ihrer Beziehung zu den Schatten untersucht.
Schlüsselwörter
Schatten, Licht, Film, Fritz Lang, M - Eine Stadt sucht einen Mörder, Metaphorik, Symbol, Funktion, visuelle Leitmotive, Semiotik, Mythologie, Kunsthistorie, Physik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Schattenmetaphorik in Fritz Langs "M"
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Der Hauptfokus liegt auf der Analyse der vielschichtigen Aspekte des Schattens, zunächst allgemein und dann speziell im Kontext des Films. Die Arbeit untersucht die Bedeutung und Funktion von Schatten als filmisches Stilmittel, exemplarisch an Fritz Langs "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" (1931).
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt physikalische und philosophische Definitionen des Schattens, semiotische und mythologische Konnotationen, den Schatten als filmisches Stilmittel (Metaphorik und Funktion), die Schatteninszenierung in Fritz Langs "M", sowie visuelle Leitmotive in "M" im Zusammenhang mit dem Schatten.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Eine Einleitung, die die zentrale These und den Forschungsansatz vorstellt; ein Kapitel zu allgemeinen Aspekten des Schattens (physikalisch, etymologisch, semiotisch, mythologisch, kunsthistorisch); ein Kapitel zu Aspekten des Schattens im Film; eine detaillierte Analyse der Verwendung von Schatten in Fritz Langs "M"; und eine abschließende Zusammenfassung.
Welche Aspekte des Schattens werden im ersten Kapitel behandelt?
Das erste Kapitel bietet eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Schatten, von physikalischen Definitionen bis hin zu etymologischen, semiotischen und mythologischen Interpretationen. Es werden verschiedene Konnotationen wie Tod, Seele, Doppelgänger, Spiegelbild und Unwissen beleuchtet.
Wie wird der Schatten im Film betrachtet?
Das Kapitel über den Schatten im Film fokussiert die Metaphorik und die Funktionen des Schattens im filmischen Erzählen. Es analysiert, wie Schatten Atmosphäre schaffen, Spannung verstärken und Konflikte/innere Zustände symbolisch repräsentieren können.
Welche Analyse wird in Bezug auf Fritz Langs "M" durchgeführt?
Die Analyse zu "M" betrachtet den Einsatz von Schatten im Gesamtkontext des Films, die Darstellung des Mörders als Schattengestalt und die Funktion der Schattenmetaphorik in Bezug auf die Erzählstruktur. Zusätzlich werden visuelle Leitmotive wie der Buchstabe "M" und Spiegelbilder untersucht.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Schatten, Licht, Film, Fritz Lang, M - Eine Stadt sucht einen Mörder, Metaphorik, Symbol, Funktion, visuelle Leitmotive, Semiotik, Mythologie, Kunsthistorie, Physik.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zeigt die vielschichtige Bedeutung und Funktion des Schattens auf, sowohl allgemein als auch spezifisch im Kontext des Films. Anhand der Analyse von Fritz Langs "M" wird verdeutlicht, wie der Schatten als filmisches Stilmittel eingesetzt werden kann, um Atmosphäre, Spannung und symbolische Bedeutung zu erzeugen. (Die genaue Schlussfolgerung ist im Kapitel "Zusammenfassung" detailliert beschrieben.)
- Quote paper
- Cornelia Steinigen (Author), 2009, Schatten: Wesen, Funktionen und Verwendung im Film, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129865