Wenn es darum geht, wer als erster in Australien landete, dann trifft dieses Privileg nicht auf Captain James Cook zu, der am 28. April 1770 mit seinem Schiff HMS Endeavour in Botany Bay landete.
Diese Landung und der Aufenthalt von nur neun Tagen sind aber in der Geschichte dieses Kontinentes die wichtigsten Tage seit der Besiedlung durch die Aborigines. Bei der Ankunft schrieb der Botaniker Banks in sein Tagebuch, dass da lediglich eine kleine Ansiedlung von 6 bis 8 Hütten zu sehen war. Man ankerte, denn die Besatzung brauchte Wasser. Die Gegend schien botanisch sehr interessant. Dies meinten jedenfalls die Botaniker Banks, Solander, ein Schwede, und die begabten Zeichner Parkinson und Spöring. In der kurzen Zeit des Aufenthaltes haben sie über 300 in Europa unbekannte Pflanzen und kleines Getier, wie Vögel, Käfer, Fische, Insekten gefunden, beschrieben und registriert. Darunter waren auch interessante Hartlaubbäume, die später Banksia, eben nach diesem britischen Naturforscher Sir Joseph Banks (1743-1820), genannt wurden. Seine Pflanzen- und Samensammlungen, insbesondere aus den britischen Kolonien, waren die Grundlage für die später
weltweit artenreichsten Pflanzensammlungen des berühmten Kew Gardens in London, deren Leiter Banks 1772 wurde. Es gibt auf dem Erdball 70 verschiedene Banksia- Arten. Davon wachsen 69 in Australien und nur eine Art in Neuguinea. Die Wasserquelle, nach der Cook graben ließ und die auch bald sprudelte, fließt noch. Allerdings erhält man das Wasser heute über einem Wasserhahn. Sogar das Bächlein, von dem die Matrosen regelmäßig Wasser holten, plätschert weiterhin zum Meer. Bei
diesem Aufenthalt waren die Forscher der Meinung, es gäbe wohl keine großen Tieren in dem Land, wenn man mal von einem großen „hasenähnlichen“, hopsenden Tier absieht. Das Känguru war sicherlich nicht sehr traurig, dass man von ihm so wenig Notiz nahm. Aus Sicherheitsgründen fuhr die Crew jeden Abend wieder zum Schiff zurück. So registrierten die Forscher wenig vom „Nachtleben“
Australiens.
Inhaltsverzeichnis
- Wer hat Australien wirklich entdeckt?
- Die Landung von James Cook
- Die ersten Begegnungen mit den Aborigines
- Die Bedeutung der Cookschen Entdeckung
- Die Vorgeschichte der Entdeckung
- Die „Südlandtheorie“
- Die Reisen der Holländer
- Die Entdeckung durch Willem Janszoon
- Die Entdeckung durch Luis Vaez de Torres
- Die Reisen der VOC
- Die Entdeckung durch Abel Janszon Tasman
- Die Entdeckung durch De Vlamingh
- Die Entdeckung durch Hartog
- Die Reisen der Engländer
- Die Reisen von William Dampier
- Das Rätsel des Wracks von West Warrnabool
- Die Entdeckung des Wracks
- Die Geschichte von Cristorao de Mendonca
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Frage, wer Australien wirklich entdeckt hat. Er beleuchtet die Geschichte der Entdeckungsreisen und stellt die verschiedenen Entdecker und ihre Leistungen vor. Dabei wird auch die Rolle der Aborigines und ihre Sicht auf die Ankunft der Europäer beleuchtet.
- Die Geschichte der Entdeckungsreisen nach Australien
- Die Rolle der Aborigines in der Geschichte Australiens
- Die Bedeutung der Cookschen Entdeckung
- Die Rolle der Holländer in der Geschichte Australiens
- Das Rätsel des Wracks von West Warrnabool
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Landung von James Cook in Botany Bay und die ersten Begegnungen mit den Aborigines. Es wird deutlich, dass Cooks Entdeckung nicht nur eine wissenschaftliche Expedition war, sondern auch den Beginn der britischen Annexion Australiens markierte.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Vorgeschichte der Entdeckung Australiens. Es werden die „Südlandtheorie“ und die Reisen der Holländer, insbesondere die Entdeckungen von Willem Janszoon, Luis Vaez de Torres, Abel Janszon Tasman und De Vlamingh, vorgestellt. Auch die Reisen der VOC und die Entdeckung durch Hartog werden beleuchtet.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den Reisen der Engländer, insbesondere mit den Reisen von William Dampier. Es wird deutlich, dass die Engländer lange Zeit kein Interesse an Australien hatten, bis sie nach dem Verlust ihrer Kolonien in Amerika nach neuen Sträflingsunterbringungen suchten.
Das vierte Kapitel befasst sich mit dem Rätsel des Wracks von West Warrnabool. Es wird die Geschichte von Cristorao de Mendonca und seiner Flotte vorgestellt, die möglicherweise schon 250 Jahre vor Cook an der Südküste Australiens kreuzte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Entdeckung Australiens, die Rolle der Aborigines, die Reisen von James Cook, die Reisen der Holländer, die Reisen der Engländer, das Rätsel des Wracks von West Warrnabool und die Geschichte von Cristorao de Mendonca.
- Quote paper
- Dr. med. Dieter Tischendorf (Author), 2009, Wer hat Australien wirklich entdeckt?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129854