Michel Foucault beschäftigt sich in seinem Spätwerk „Hermeneutik des Subjekts“ sehr intensiv mit der Selbstsorge und der daraus resultierenden Selbstpraxis. Dabei richtet er seinen Blick hauptsächlich auf die Antike, die er in die sokratisch-platonische Zeit und das erste und zweite Jahrhundert unterteilt. In diesen beiden Epochen untersucht Foucault wie sich die Menschen um sich selbst gesorgt haben und erarbeitet eine Definition dieser Sorge.
Im Rahmen dieser Arbeit sollen zunächst die wesentlichen Gedankengänge Foucaults dargestellt werden. In den beiden Epochen wird zu untersuchen sein, wie sich die Selbstsorge in den genannten Zeiten darstellte und durch welche Handlungen und Verhaltensweisen sie zu erkennen war. Foucaults Ausführungen werden dabei von Gedanken anderer Philosophen und Autoren ergänzt, insbesondere sind hier Sokrates und Platon zu nennen. Zudem wird untersucht, wie sich die Selbstsorge zur Selbstpraxis gewandelt hat und welche Auswirkungen sich daraus für die Gegenwart ableiten lassen.
Im Anschluss an diese Analyse wird sich der Frage dieser Arbeit: „Inwiefern gibt es Selbstsorge in der Gegenwart?“ genähert. Die Selbstsorge der Gegenwart wird der Selbstpraxis der Antike gegenübergestellt und anhand von zuvor ausgearbeiteten Kriterien überprüft. Dabei werden sowohl Foucaults Gedanken unter anderem aus seinen „Schriften in Vier Bänden“ sowie eigene Überlegungen dargestellt.
Anhand eines abschließenden Ausblicks soll darüber informiert werden, wie vielleicht in Zukunft die Sorge um sich selbst auch in der Gegenwart wieder einen höheren Stellenwert bekommen könnte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Selbstsorge der Antike
- Die sokratisch-platonische Form
- Das 1. und 2. Jahrhundert
- Die Selbstsorge der Gegenwart
- Michel Foucault über die Selbstsorge der Gegenwart
- Eigene Einschätzung und Position
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Selbstsorge im Kontext der Philosophie Michel Foucaults. Dabei werden die beiden Epochen der Antike (die sokratisch-platonische Zeit und das 1. und 2. Jahrhundert) analysiert, um die Selbstsorge in diesen Zeiträumen zu verstehen und die Definition Foucaults zu beleuchten.
- Die Darstellung der wesentlichen Gedankengänge Foucaults zur Selbstsorge
- Die Analyse der Selbstsorge in der sokratisch-platonischen Zeit und im 1. und 2. Jahrhundert
- Die Untersuchung der Transformation von Selbstsorge zu Selbstpraxis und deren Auswirkungen auf die Gegenwart
- Die Gegenüberstellung der Selbstsorge der Gegenwart mit der Selbstpraxis der Antike
- Die Erörterung des Stellenwerts der Selbstsorge in der Gegenwart und mögliche zukünftige Entwicklungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Hauptaussage des Spätwerks "Hermeneutik des Subjekts" von Michel Foucault vor und erläutert den Fokus der Arbeit auf die Selbstsorge. Die Arbeit soll die Gedanken Foucaults darstellen und untersuchen, wie sich die Selbstsorge in der Antike manifestierte. Des Weiteren wird die Frage nach der Selbstsorge in der Gegenwart beleuchtet.
Die Selbstsorge der Antike
Dieses Kapitel befasst sich mit den zwei wesentlichen Formen der Selbstsorge, die Foucault in seinen Werken beschreibt. Es wird insbesondere auf die sokratisch-platonische Form der Selbstsorge eingegangen, die Foucault am zweiten Teil des platonischen Dialoges "Alkibiades" beleuchtet.
Die sokratisch-platonische Form
Dieser Abschnitt behandelt die Selbstsorge im Kontext des platonischen Dialoges "Alkibiades". Foucault argumentiert, dass der junge Alkibiades, um ein guter Regent zu werden, lernen muss, sich um sich selbst zu sorgen. Es wird hervorgehoben, dass die Selbstsorge in der sokratisch-platonischen Zeit eine Notwendigkeit für die Aristokraten darstellte, da sie die Macht hatten, andere zu lenken. Die mangelnde Erziehung Alkibiades, die eine Ursache für die Notwendigkeit der Selbstsorge ist, wird näher betrachtet. Der Abschnitt beschreibt, wie Sokrates Alkibiades einen Weg zur Selbstsorge aufzeigt, der mit Selbsterkenntnis beginnt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Selbstsorge, Selbstpraxis, Michel Foucault, Antike, sokratisch-platonische Zeit, 1. und 2. Jahrhundert, "Alkibiades", "Hermeneutik des Subjekts", chresis, Seele, Selbsterkenntnis, Gegenwart.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2018, Die Selbstsorge des Subjekts. Die Selbstsorge der Gegenwart bei Michel Foucault, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1298531