Als Geschichtslehrkraft steht man täglich vor der Aufgabe Schülerinnen und Schülern historisches Wissen zu vermitteln und sie zum historischen Lernen anzuleiten. Bevor man eine Unterrichtsstunde strukturieren und planen kann, sollte man sich jedoch vergegenwärtigen was unter „historischem Lernen“ überhaupt zu verstehen ist und wie dieses in einer konkreten Geschichtsstunde erreicht werden kann.
Die zentrale Kategorie des historischen Lernens ist das Geschichtsbewusstsein, das nach Hans-Jürgen Pandel als mentale Struktur verstanden wird, „die aus sieben aufeinander verweisenden Doppelkategorien besteht. In dem Maße, in dem das Kind diese Kategorien ausdifferenziert, erwirbt es jenes kognitive Bezugssystem, ohne das es weder Geschichte verstehen noch Geschichte erzählen könnte. Diese Kategorien sind:
Zeitbewußtsein (früher – heute/morgen), Wirklichkeitsbewußtsein (real/historisch – imaginär), Historizitätsbewußtsein (statisch – veränderlich), Identitätsbewußtsein (wir – ihr/sie), politisches Bewußtsein (oben – unten), ökonomisch-soziales Bewußtsein (arm – reich), moralisches Bewußtsein (richtig – falsch).“
Um einen erfolgreichen Geschichtsunterricht durchzuführen – und damit auch das histori-sche Lernen der SuS zu fördern – ist es demnach unumgänglich eine Vertiefung der oben genannten Kategorien anzustreben. Dies ist nicht allein im Rahmen des Geschichtsunter-richts notwendig, sondern ebenso für eine erfolgreiche Teilhabe an der Geschichtskultur, die sich aus Institutionen und Organisationen zusammensetzt . Die Geschichtskultur wird ferner als „Außenseite des gesellschaftlichen Geschichtsbewusstseins“ definiert, was die enge Verknüpfung von Geschichtsbewusstsein und Geschichtskultur deutlich macht.
Besonders geeignet für die Entwicklung und Entfaltung des Geschichtsbewusstseins ist der Einsatz von Sachquellen im Geschichtsunterricht, zu denen auch Denkmäler zählen. Denkmäler bieten den Vorteil eines konkreten Objektes in dreidimensionaler Qualität, das den SuS ein forschendes Lernen mit allen Sinnen ermöglicht. Daher soll im Folgenden eine Unterrichtsstunde entworfen werden, in der die Auseinandersetzung mit einem Denkmal vor Ort – eingebunden in eine dem Lehrplan entsprechende Unterrichtseinheit – im Mittelpunkt steht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwurf einer möglichen Unterrichtsstunde zum „91er-Denkmal“.
- Bedingungsanalyse
- Klassensituation und Lernvoraussetzungen
- Einordnung der Stunde in die Unterrichtseinheit
- Lernziele der Stunde
- Didaktische Strukturierung
- Sachanalyse
- Didaktische Analyse
- Methodische Analyse
- Geplanter Stundenverlauf
- Bedingungsanalyse
- Fazit
- Anlagen
- Anlage 1 (Farbfolie)
- Anlage 2
- Anlage 3
- Anlage 4
- Anlage 5 (Folie)
- LITERATURVERZEICHNIS
- Curriculare Vorgaben
- Sekundärliteratur
- Internetressourcen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Unterrichtsentwurf zielt darauf ab, Schülerinnen und Schülern die Bedeutung von Denkmälern als historische Quellen näherzubringen und sie in die Lage zu versetzen, ein Denkmal im Kontext seiner Entstehungszeit zu analysieren und zu interpretieren. Die Stunde soll zudem die Auseinandersetzung mit dem deutsch-französischen Krieg von 1870/1871 aus einer regionalen Perspektive ermöglichen.
- Denkmäler als historische Quellen
- Interpretation von Denkmälern
- Der deutsch-französische Krieg von 1870/1871
- Regionale Geschichte
- Geschichtsbewusstsein
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Bedeutung des historischen Lernens und des Geschichtsbewusstseins heraus und erläutert, wie Denkmäler als Sachquellen im Geschichtsunterricht eingesetzt werden können. Der Entwurf einer möglichen Unterrichtsstunde zum „91er-Denkmal“ in Oldenburg wird im zweiten Kapitel vorgestellt. Hierbei wird die Bedingungsanalyse, die Lernziele, die didaktische Strukturierung und der geplante Stundenverlauf detailliert beschrieben. Das dritte Kapitel fasst die wichtigsten Punkte des Entwurfs zusammen und bietet eine kritische Reflexion der Stunde.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das „91er-Denkmal“ in Oldenburg, den deutsch-französischen Krieg von 1870/1871, Denkmäler als historische Quellen, Geschichtsbewusstsein, Interpretation von Denkmälern, regionale Geschichte und Geschichtsunterricht.
- Quote paper
- Bachelor of Arts Britta Wehen (Author), 2008, Unterrichtsentwurf zum "91er-Denkmal" in Oldenburg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129784