Auch nach der Rechtschreibreform von 1996 sowie der „Reform der Reform“ 2004 und 2006 gibt es nach wie vor problematische Regelbereiche. Insbesondere die Getrennt- und Zusammenschreibung ruft bei zahlreichen Schülern Kopfzerbrechen hervor. Zwar überwiegen die unproblematischen Fälle, beispielsweise wenn durch Wortbildungsprozesse reguläre Komposita entstehen (Haustür, Lieblingsfilm), doch bestehen ebenso schwierige Zweifelsfälle. Besonders das Gebiet der Substantiv-Verb-Verbindungen gestaltet sich schwierig: heißt es nun radfahren, rad fahren oder Rad fahren?
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problematischer Grenzbereich: Zusammensetzung oder Wortgruppe?
- Wort und Syntagma – Definitionsversuch
- Untrennbare und trennbare Verben
- Relationsprinzip vs. Wortbildungsprinzip
- Das Relationsprinzip
- Das Wortbildungsprinzip
- Konversion
- Rückbildung
- Univerbierung und Inkorporation
- Exemplarische Analyse der Substantiv-Verb-Verbindung radfahren
- Grammatikalitätstests
- Interpretation der Ergebnisse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Schwierigkeiten der Getrennt- und Zusammenschreibung (GZS) im Deutschen, insbesondere im Bereich der Substantiv-Verb-Verbindungen (SVV). Ziel ist es, die Abgrenzung zwischen Wortgruppen (Syntagmen) und Komposita zu klären und so die korrekte Schreibweise von SVV zu bestimmen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Anwendung grammatischer Prinzipien zur Lösung von Zweifelsfällen.
- Abgrenzung von Wortgruppen und Zusammensetzungen
- Unterscheidung trennbarer und untrennbarer Verben in SVV
- Analyse von Wortbildungsprozessen (Konversion, Rückbildung, Univerbierung, Inkorporation)
- Anwendung von Grammatikalitätstests zur Klärung der Wortstatus
- Bedeutung grammatischer Prinzipien für die korrekte GZS
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt die anhaltenden Schwierigkeiten bei der Getrennt- und Zusammenschreibung im Deutschen, besonders im Bereich der Substantiv-Verb-Verbindungen (SVV). Sie verweist auf die Komplexität der Regeln und die Schwierigkeiten von Schülern, diese Regeln anzuwenden, selbst nach ausführlicher Erklärung. Die Arbeit soll das Grundproblem der Abgrenzung zwischen Wortgruppen und Zusammensetzungen beleuchten und sich dabei auf grammatische Aspekte konzentrieren, da korrekte Schreibung grammatisches Wissen voraussetzt. Der Fokus liegt auf SVV, da dieser Bereich die meisten Probleme bereitet.
Problematischer Grenzbereich: Zusammensetzung oder Wortgruppe?: Dieses Kapitel befasst sich mit der zentralen Herausforderung der Unterscheidung zwischen Wort und Syntagma im Kontext der GZS. Es analysiert verschiedene Definitionsversuche und zeigt die Schwierigkeiten auf, den Begriff „selbstständige Wortform“ präzise zu definieren. Ein rein graphematischer Ansatz wird als unzureichend bewertet, da er keine neuen Erkenntnisse liefert. Stattdessen werden morphologisch-syntaktische Kriterien, wie Nichtunterbrechbarkeit und einheitliche Flexion, zur Unterscheidung herangezogen und anhand von Beispielen erläutert. Die Besonderheit trennbarer Verben im Hinblick auf die Nichtunterbrechbarkeit im Nebensatz wird hervorgehoben.
Relationsprinzip vs. Wortbildungsprinzip: Dieses Kapitel führt in die beiden grundlegenden Prinzipien ein, die bei der Entscheidung über Getrennt- oder Zusammenschreibung eine Rolle spielen: das Relationsprinzip und das Wortbildungsprinzip. Die Bedeutung der Unterscheidung zwischen trennbaren und untrennbaren Verben wird betont, wobei der Wortstatus bei untrennbaren Verben als relativ eindeutig dargestellt wird, im Gegensatz zu trennbaren Verben, die mehr Schwierigkeiten bereiten. Es wird angekündigt, dass im weiteren Verlauf der Arbeit eher untypische Wortbildungsprozesse wie Rückbildung, Univerbierung und Inkorporation analysiert werden sollen, da sie für die Zweifelsfälle bei SVV relevant sind. Die Priorität des Relationsprinzips vor dem Wortbildungsprinzip wird hervorgehoben.
Exemplarische Analyse der Substantiv-Verb-Verbindung radfahren: Dieses Kapitel widmet sich der detaillierten Analyse eines typischen Zweifelsfalls im Bereich der SVV: "radfahren". Es kündigt die Anwendung von Grammatikalitätstests wie Artikelfähigkeit, Erweiterbarkeit und Vorfeldfähigkeit an, um den Status der substantivischen Einheit "rad" zu klären und so eine fundierte Entscheidung über die korrekte Schreibweise zu treffen. Die Ergebnisse dieser Tests sollen Aufschluss über die grammatische Natur der Verbindung geben und damit die Frage der Getrennt- oder Zusammenschreibung beantworten.
Schlüsselwörter
Getrennt- und Zusammenschreibung, Substantiv-Verb-Verbindungen, Wortgruppen, Komposita, Relationsprinzip, Wortbildungsprinzip, trennbare Verben, untrennbare Verben, Grammatikalitätstests, morphologische Kriterien, syntaktische Kriterien.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Getrennt- und Zusammenschreibung von Substantiv-Verb-Verbindungen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit befasst sich mit den Schwierigkeiten der Getrennt- und Zusammenschreibung (GZS) im Deutschen, insbesondere bei Substantiv-Verb-Verbindungen (SVV). Das Hauptziel ist die Klärung der Abgrenzung zwischen Wortgruppen (Syntagmen) und Komposita, um die korrekte Schreibweise von SVV zu bestimmen.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Anwendung grammatischer Prinzipien zur Lösung von Zweifelsfällen. Es werden morphologisch-syntaktische Kriterien (z.B. Nichtunterbrechbarkeit, einheitliche Flexion) herangezogen und Grammatikalitätstests (z.B. Artikelfähigkeit, Erweiterbarkeit, Vorfeldfähigkeit) durchgeführt. Die beiden zentralen Prinzipien der GZS, das Relationsprinzip und das Wortbildungsprinzip, werden verglichen und angewendet.
Welche Prinzipien der Getrennt- und Zusammenschreibung werden untersucht?
Die Arbeit untersucht das Relationsprinzip und das Wortbildungsprinzip. Es wird die Bedeutung der Unterscheidung zwischen trennbaren und untrennbaren Verben hervorgehoben, wobei der Fokus auf den Schwierigkeiten bei trennbaren Verben liegt. Auch untypische Wortbildungsprozesse wie Rückbildung, Univerbierung und Inkorporation werden analysiert.
Welche Wortbildungsprozesse werden betrachtet?
Die Arbeit analysiert verschiedene Wortbildungsprozesse, die für die Zweifelsfälle bei SVV relevant sind, darunter Konversion, Rückbildung, Univerbierung und Inkorporation.
Wie wird der Wortstatus von Substantiv-Verb-Verbindungen bestimmt?
Der Wortstatus wird mithilfe von Grammatikalitätstests wie Artikelfähigkeit, Erweiterbarkeit und Vorfeldfähigkeit ermittelt. Anhand dieser Tests soll die grammatische Natur der Verbindung geklärt und die Frage der Getrennt- oder Zusammenschreibung beantwortet werden.
Welches Beispiel wird exemplarisch analysiert?
Die Substantiv-Verb-Verbindung "radfahren" dient als exemplarische Analyse eines typischen Zweifelsfalls im Bereich der SVV.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Getrennt- und Zusammenschreibung, Substantiv-Verb-Verbindungen, Wortgruppen, Komposita, Relationsprinzip, Wortbildungsprinzip, trennbare Verben, untrennbare Verben, Grammatikalitätstests, morphologische Kriterien, syntaktische Kriterien.
Was ist das Fazit der Arbeit (in Kurzfassung)?
Die Arbeit untersucht die komplexen Regeln der Getrennt- und Zusammenschreibung im Deutschen, insbesondere bei Substantiv-Verb-Verbindungen, und zeigt anhand grammatischer Prinzipien und Tests Wege zur korrekten Schreibweise auf. Der Fokus liegt auf der Unterscheidung zwischen Wortgruppen und Komposita.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für alle, die sich mit den Regeln der deutschen Rechtschreibung auseinandersetzen, insbesondere für Schüler, Studenten und Deutschlehrer. Sie bietet eine strukturierte und detaillierte Analyse der komplexen Thematik der Getrennt- und Zusammenschreibung.
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- Bachelor of Arts Britta Wehen (Autor), 2007, Zwischen Wort und Syntagma, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129761