Für lange Zeit spielten natürliche Ressourcen in der Ökonomie überhaupt keine Rolle. Sie wurden erst mit der steigenden öffentlichen Wahrnehmung von Umweltproblemen ab den 1970er Jahren stärker berücksichtigt, die unter anderem durch den Bericht des Club of Rome 1972 entstand. Daraus entwickelten sich die wesentlichen Theorien der Umweltökonomik, die eine Unterschule der Neoklassischen Ökonomik darstellt und damit einhergehend viele Kritikpunkte aufweist. Der Schutz von natürlichen Ressourcen wird in der Umweltökonomik bspw. als rein ökonomisches Problem angesehen und in jeglichen Betrachtungen steht der Mensch im Vordergrund. Aus der Kritik an der Umweltökonomik und als eine Weiterentwicklung dieser wurde in den 1980er Jahren die Ökologische Ökonomik als eigenständige ökonomische Disziplin entwickelt, die den Erhalt der natürlichen Umwelt als solche stärker in den Fokus gerückt hat.
Die Unterschiede der ökonomischen Disziplinen werden insbesondere in ihren Axiomen und in ihrem jeweiligen Fokus deutlich, welche im Rahmen dieser Arbeit aufgezeigt und erklärt werden sollen. Außerdem unterscheiden sie sich stark in ihrer Position der Nachhaltigkeit, in ihrem Verständnis von der Substituierbarkeit und in ihrer Einstellung zum Wachstum. Auch diese Aspekte sind Teil der folgenden Erläuterungen und dienen mitunter als Kategorien für die abschließende Gegenüberstellung der beiden Disziplinen. Die Herauskristallisierung der Unterschiede führt zu einer klaren Trennung, wobei zu erwähnen ist, dass diese in der Praxis häufig uneindeutig ist. Beginnend mit der Umweltökonomik, werden im Folgenden zunächst die Kernelemente der Disziplin aufgezeigt. Daraufhin dient eine Erläuterung des Kapitalstocks als Grundlage für die davon abgeleiteten Annahmen der jeweiligen Disziplinen. Weiterhin wird die Position der schwachen Nachhaltigkeit thematisiert und das Kapitel schließlich mit der Kritik an der Disziplin abgeschlossen. In die Ökologische Ökonomik führen ebenfalls die Kernelemente ein, woraufhin die Position der starken Nachhaltigkeit abgrenzend erläutert wird und das Thema Wachstum als weiter abgrenzende Charakteristik behandelt wird. Auf die abschließende Kritik der Ökologischen Ökonomik folgt schließlich eine Gegenüberstellung der Unterschiede der beiden Disziplinen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Umweltökonomik
- Kernelemente
- Kapitalstock
- Schwache Nachhaltigkeit
- Kritik
- Ökologische Ökonomik
- Kernelemente
- Starke Nachhaltigkeit
- Wachstum
- Kritik und Abgrenzung
- Gegenüberstellung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Unterschieden zwischen Umweltökonomik und Ökologischer Ökonomik, zwei wichtigen Disziplinen im Bereich der nachhaltigen Entwicklung. Sie analysiert die Kernelemente beider Disziplinen, beleuchtet ihre unterschiedlichen Positionen zur Nachhaltigkeit, Substituierbarkeit und zum Wachstum, sowie ihre jeweiligen Kritiken.
- Unterschiede in den Kernelementen und Axiomen beider Disziplinen
- Positionierung der Umweltökonomik und der Ökologischen Ökonomik in Bezug auf die Nachhaltigkeit
- Das Konzept des Kapitalstocks und dessen Rolle in den beiden Disziplinen
- Kritische Betrachtung der Umweltökonomik und der Ökologischen Ökonomik
- Abgrenzung der Disziplinen anhand des Themas Wachstum
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die wachsende Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit und die Entwicklung der Umweltökonomik und Ökologischen Ökonomik vor dem Hintergrund der zunehmenden Umweltproblematik dar. Sie erläutert die Notwendigkeit der Gegenüberstellung beider Disziplinen und gibt einen Überblick über den Aufbau der Arbeit.
Umweltökonomik
Das Kapitel beleuchtet die Kernelemente der Umweltökonomik als Teildisziplin der neoklassischen Ökonomik. Es thematisiert den Ansatz der effizienten Ressourcenallokation für eine nachhaltige Entwicklung und untersucht das Konzept des Kapitalstocks, welches die intergenerationelle Gerechtigkeit bekräftigt. Des Weiteren behandelt dieses Kapitel das Konzept der schwachen Nachhaltigkeit und stellt die Kritik an der Disziplin dar.
Ökologische Ökonomik
Dieses Kapitel stellt die Kernelemente der Ökologischen Ökonomik als eigenständige Disziplin vor und hebt die Bedeutung des Erhalts der natürlichen Umwelt hervor. Es erläutert das Konzept der starken Nachhaltigkeit, das eine grundlegendere Berücksichtigung der natürlichen Umwelt und ihrer Grenzen fordert. Die Rolle des Wachstums in der Ökologischen Ökonomik und die Kritik an der Disziplin werden ebenfalls beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Konzepten der Umweltökonomik und der Ökologischen Ökonomik, darunter Nachhaltigkeit, Kapitalstock, schwache und starke Nachhaltigkeit, Ressourcenallokation, Umweltpolitik, Marktversagen, Wachstum, Kritik und Abgrenzung. Die Analyse der Disziplinen zielt auf eine tiefergehende Verständnis der Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den beiden ökonomischen Denkrichtungen.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2021, Unterschiede zwischen Umweltökonomik und ökologischer Ökonomik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1297571