Die Zeit der Weimarer Republik brachte tiefgreifende Veränderungen für die Frauen. Es wurden ihnen politische Rechte eingeräumt und sie konnten in der Öffentlichkeit ganz anders in Erscheinung treten als jemals zuvor. Zwar hatte man in der Bohème auch schon vor dem Ersten Weltkrieg immer wieder vereinzelt ‚neue’ Frauen als „berufliche Rarität oder als literarische Konvention“ beobachten können. Die jungen Frauen der zwanziger Jahre, die den eigentlichen Typus der ‚Neuen Frau’ verkörperten, waren jedoch ein Massenphänomen.
Als einer der „Weimarer Prototypen des Romans der Neuen Frau“ wird in der Forschung der Roman Das kunstseidene Mädchen von Irmgard Keun angesehen. Kennzeichnend für Romane über die Neue Frau ist, dass deren Protagonistinnen Positionen moderner Weiblichkeit ausloten, mit den populären Bildern der Neuen Frau spielen und mit einer Reihe von Weiblichkeitsentwürfen experimentieren. Dies am Beispiel des Romans Das kunstseidene Mädchen zu untersuchen, soll Ziel dieser Arbeit sein. Dabei soll es vor allem darum gehen, die neuen Werte und die (scheinbare) Unabhängigkeit der Neuen Frau kritisch zu hinterfragen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Merkmale der Neuen Frau
- Äußerliches – Mode und Lebensstil
- Sicherung des Lebensunterhalts durch Berufstätigkeit
- Das Bild der Neuen Frau in der Gesellschaft - Unabhängigkeit und Neue Werte?
- Zur Darstellung der Neuen Frau im Roman Das kunstseidene Mädchen
- Doris' Lebensstil – Bedeutung von Mode, Marken und Berufstätigkeit
- Doris',,System des Männerfangs“
- Erschütterung des „System des Männerfangs“
- Kritik an der scheinbaren Unabhängigkeit der,Kunstseidenen Mädchen'
- Zusammenfassung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Darstellung der „Neuen Frau“ im Roman „Das kunstseidene Mädchen“ von Irmgard Keun. Ziel ist es, die neuen Werte und die (scheinbare) Unabhängigkeit der Neuen Frau im Kontext der Weimarer Republik kritisch zu hinterfragen. Der Roman bietet sich dazu an, da er im Jahr 1932 veröffentlicht wurde und die Handlung in den Jahren 1931/32 spielt, also „von ihrem Ende her“ die Auseinandersetzung mit der Thematik der Neuen Frau beleuchtet.
- Die Attribute der Neuen Frau in der Weimarer Republik
- Der Lebensstil der Neuen Frau und die Bedeutung von Mode, Marken und Berufstätigkeit
- Das „System des Männerfangs“ als Strategie der Neuen Frau
- Die Kritik an der scheinbaren Unabhängigkeit der Neuen Frau
- Die Relevanz des Romans „Das kunstseidene Mädchen“ für die Diskussion um die Neue Frau
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar und erläutert die Relevanz des Romans „Das kunstseidene Mädchen“ für die Untersuchung der Neuen Frau in der Weimarer Republik. Sie beleuchtet die Veränderungen, die Frauen in der Weimarer Republik erlebten, und stellt die „Neue Frau“ als ein Massenphänomen dar, das in der Forschung als „Weimarer Prototyp des Romans der Neuen Frau“ gilt.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den Merkmalen der Neuen Frau. Es werden die Attribute der Neuen Frau in Bezug auf ihr Äußeres, ihren Lebensstil und ihre Berufstätigkeit beschrieben. Dabei wird die Bedeutung von Mode, Marken und Berufstätigkeit für die Konstruktion des Bildes der Neuen Frau hervorgehoben. Es wird auch auf die Ambivalenz des Begriffs „Unabhängigkeit“ eingegangen und die Frage gestellt, ob die Neue Frau tatsächlich emanzipiert war.
Das dritte Kapitel analysiert die Darstellung der Neuen Frau im Roman „Das kunstseidene Mädchen“. Es wird gezeigt, dass der Roman nicht nur ein einziges Bild der Neuen Frau entwirft, sondern einen ganzen Diskurs über die Neue Frau entwickelt. Die Protagonistin Doris handelt zunächst nach einem „System des Männerfangs“, das sie jedoch aus verschiedenen Gründen nicht vollständig verwirklichen kann. Im Laufe des Romans revidiert Doris ihre Grundpositionen und kehrt schließlich zu relativ traditionellen Lebenseinstellungen zurück.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Neue Frau, die Weimarer Republik, Irmgard Keun, „Das kunstseidene Mädchen“, Mode, Marken, Berufstätigkeit, „System des Männerfangs“, Unabhängigkeit, Emanzipation, Kritik, Tradition, Geschlechterrollen, Literatur und Kulturgeschichte.
- Quote paper
- Anonymous,, 2007, Die scheinbare Unabhängigkeit der 'Neuen Frau' in Irmgard Keuns Roman "Das kunstseidene Mädchen", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129539
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