In dieser Arbeit wird das Thema Antifeminismus in der Gegenwart anhand des Beispiels Eva Herman "Das Eva-Prinzip – für eine neue Weiblichkeit" behandelt. Zu Beginn vergleiche ich Eva Hermans Person und ihre Art und Weise, ihre Meinung zu vertreten, anhand von Leo Löwenthals Werk "Falsche Propheten – Studien zur faschistischen Agitation".
Daraufhin arbeite ich anhand Armin Pfahl-Traughber ""Bausteine" zu einer Theorie über "Verschwörungstheorien": Definitionen, Erscheinungsformen, Funktionen und Ursachen" Eva Hermans Argumente heraus und setzte sie in Verbindung mit gesellschaftlichen Funktionen einer Verschwörungstheorie und die Faktoren, die Verschwörungstheorien begünstigen.
Im Anschluss gehe ich auf Grundlage von Silvia Federici "Caliban und die Hexe: Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation" auf die geschichtlichen Hintergründe des Antifeminismus ein und stelle einen Zusammenhang zur Gegenwart her.
Antifeminismus in der Gegenwart
Wann ist es denn bei dir soweit? Bist schon 29, da darfst bald mal anfangen! Jeder Mensch, der in ein gewisses Alter kommt, muss sich spätestens bei einem Familienessen mit der klassischen Frage herumschlagen. Besonders Frauen müssen sich in unserer Gesellschaft mit dieser Frage konfrontieren. Zwischen ihrem 20. und 30. Lebensjahr wird von vielen erwartet, dass der erste Nachwuchs geboren wird. Doch hat sich das klassische Rollenbild, dass die Frau zuhause bleibt, sich um die vier Kinder kümmert und der Ehemann das Geld nach Hause bringt, gewandelt. Frauen sind nicht mehr finanziell von ihrem Partner abhängig und können auf beruflicher Ebene und aus finanzieller Sicht ihr Leben autonom gestalten. Durch die Frauenbewegung im 18. Jahrhundert initiierte diese Bewegung1. Seither kämpfen Feministen/Feministinnen für die Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und Freiheit aller Geschlechter, vor allem von Frauen und gegen Sexismus, zum Beispiel durch Initiativen und Aktionen die auf eine grundlegende Veränderung gesellschaftlicher Normen, wie die traditionelle patriarchalische Rollenverteilung, zielen. Viele Frauen möchten eine berufliche Karriere verfolgen und dennoch nicht auf ein Familienleben verzichten. Trotzdem gibt es heute noch einige Faktoren, die diese Verknüpfüng zwischen Familie und Karriere erschweren, wie zum Beispiel zu wenig Krippe Plätze oder kein Teilzeitangebot für den Berufsalltag. Auch die Gesellschaft beziehungsweise das soziale Umfeld kritisiert häufig Frauen, die sich für ein kinderloses Leben entscheiden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 thttps://www.dw.com/de/geburtenrate-sinkt-deutschland-überaltert/a-54389384f
Wie Abbildung 1 zeigt, belegt die Statistik Zusammengefasste Geburtenziffer durchgeführt von Statistischen Bundesamt , dass die Geburtenrate in den letzten Jahren zurückgegangen ist. In Deutschland wurden 2019 rund 778.000 Babys geboren und zum Vergleich zu 2018 waren das 9400 weniger. Ein Grund für diese Veränderung ist das höhere Bildungsniveau der weiblichen Bevölkerung, das gleichzeitig mehr Möglichkeiten für ihre berufliche Selbstverwirklichung eröffnet. Das Familienleben mit Kindern wird zu einer Option unter vielen.2
Auch Eva Herman, eine ehemalige Tagesschausprecherin die der ARD, befasst sich mit dem Thema. Sie veröffentlichte 2006 das Werk: Das Eva-Prinzip:für eine neue Weiblichkeit. Darin stellt sie in ihrem Prolog die These auf, dass Menschen im Begriff seien, sich selbst abzuschaffen. Darüber müsse diskutiert werden, um Wege aus der Sackgasse zu finden. Laut Eva Herman stellt es einen Tabubruch dar, aufzuzeigen, dass die Emanzipation ihre Versprechungen nicht erfüllt hätte, Mütter am „Ende der Hierarchie“3 stünden, die Kinder unter den Defiziten der Familiensituation litten und die Gesellschaft damit am Abgrund stehe.4
In dieser Arbeit wird das Thema Antifeminismus in der Gegenwart anhand dem Beispiel Eva Herman Das Eva -Prinzip -für eine neue Weiblichkeit behandelt. Zu Beginn vergleiche ich Eva Hermans Person und ihre Art und Weise ihre Meinung zu vertreten, anhand von Leo Löwenthals Werk Falsche Propheten - Studien zur faschistischen Agitation vergleichen. Daraufhin arbeite ich anhand Armin Pfahl-Traughber „Bausteine“ zu einer Theorie über „Verschwörungstheorien“: Definitionen, Erscheinungsformen, Funktionen und Ursachen Eva Hermans Argumente heraus und setzte sie in Verbindung mit gesellschaftlichen Funktionen einer Verschwörungstheorie und die Faktoren, die Verschwörungstheorien begünstigen. Im Anschluss gehe ich auf Grundlage von Silvia Federici Caliban und die Hexe: Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation auf die geschichtlichen Hintergründe des Antifeminismus ein und stelle einen Zusammenhang zur Gegenwart.
Leo Löwenthal untersucht das Phänomen der Agitation und zeigt in diesem Zusammenhang die Frage auf, ob es sich nur um ,,... flüchtige, gehaltlose und rein zufällige Emotionen, die vom Agitator zu echten Beschwerden aufgebauscht werden, oder stellen sie selbst eine in der Sozialstruktur verwurzelte Konstante dar?“ (Löwenthal, 1982, S.37). Dabei kommt er auf das Ergebnis, dass dieses Misstrauen, Abhängigkeit, Ausgeschlossen sein und Enttäuschung in der modernen Gesellschaft unter den Oberbegriff Malaise zusammengeführt werden kann. Dieses Unbehagen hat ihren Ursprung in dem tiefsten Schichten der jeweiligen Menschen, die eine individuelle seelische Krise durchleben. Es verschleiert und verzerrt ihre Aufnahmefähigkeit der Wirklichkeit. Die Betroffenen suchen die Ursachen ihres Leidens nicht in ungerechten oder überholten Gesellschaftsformen oder schlechten Organisation der Gesellschaft, stattdessen suchen sie Machenschaften von einzelnen Personen oder Gruppen, die mutwillig motiviert sind. Dabei macht der Agiator, nach Löwenthal, sich diese Malaise zum Vorteil. Er versucht die Betroffenen durch Scheinproteste und Verständnis auf seine Seite zu locken und verstrickt sie dadurch mehr in die bedrückenden Erfahrungen. Dabei werden vom Agiator keine Lösungswege oder Auswege aus der Malaise aufgezeigt, sondern von ihm verschlimmert, gefestigt oder sogar eine Überwindung verhindert.5 Auch Eva Herman nutzt die Malaise zu ihren Gunsten. Sie beschreibt, dass wir Frauen mit der Kombination aus Privatleben und Karriere „überfordert, ausgelaugt und müde,,6 sind. Sie nutzt dabei viele Rhetorische Fragen, wie zum Beispiel:,, Ist es das wert? Welchen Preis zahlen wir eigentlich dafür, emanzipiert und selbstbewusst zu sein? Sind wir überhaupt noch Frauen? Oder haben wir unsere Weiblichkeit verloren?“7 Durch ihre Formulierungen und Verallgemeinerungen suggeriert sie, dass alle Frauen dies empfinden beziehungsweise dass es unmöglich wäre ein Familienleben mit einer beruflichen Karriere zu verbinden. Eva Herman argumentiert, dass Frauen es in ihrer Verantwortung haben sich, gerecht um die Familie zu kümmern. Es sei die Aufgabe der Frau, ihre Familie an erste Stelle zu setzten. Wenn dies nicht erfolgen kann, hat die Frau ihr Leben nicht gut strukturiert oder geplant. Dabei berichtet sie von eigenen Erfahrungen wie sie zur Arbeit muss,,, während unser Kind mit hohem Fieber im Bettchen liegt und frremdbetreut wird, spüren wir genau, dass etwas schiefläuft.“8 Dabei wird die Malaise der betroffenen Frauen nochmals vor Augen geführt und bestätigt sie im schlimmsten Fall noch in ihren Bedenken. Eva Herman beleuchtet aber keineswegs andere Gründe, wie finanzielle Notlagen oder alleinerziehende Eltemteile. Nein, sie zeigt mit ihren Argumenten, dass dies nur ein egoistisches Verhalten der Frau sei. Nach Herman sei „die Selbstverwirklichung ... oft nur ein Deckmantel für egoistische Alleingänge oder wirtschaftliche Zwänge, bei denen erst die Familie auf der Strecke bleibt und dann die Frauen selber.“9 Zeitgleich möchte sie vermitteln, dass wir Frauen keinerlei Schuld daran haben, dass Karriere und Familienleben nicht vereinbar sind. Sie konzentriert die Schuld auf die Emanzipation, indem sie sagt: „Die Befreiung der Frau, ihre Emanzipation, für die sie lange hart kämpfte und die als Grundsäule ihres Selbstverständnisses beschworen wird, existiert überhaupt nicht.“10 Sie spricht durch solche Aussagen der Emanzipation ihre Berechtigung ab und verbreitet ein Bild, dass dies nur ein Konstrukt von Wunschvorstellungen sei und die Gesellschaft ins Verderben reißt.11 Dabei verdreht sie das Verständnis der Emanzipation, die nach dem Duden als „Befreiung aus einem Zustand der Abhängigkeit; Selbstständigkeit; Gleichstellung“ definiert wird.12
Leo Löwenthal beschreibt, dass der Agiator Sprachrohr für die Betroffenen beziehungsweise für die allgemeinen Interessen der Gesellschaft sei. Er handelt aus persönlicher Passion und aus Nächstenliebe, um eine Bindung mit dem Leser aufzubauen. Dabei suggeriert er seinen Zuhörern, dass sie in ihrem Wissen, Können und Mut ihm unterlegen sind. Daraus resultiert, dass die Anhänger vom Agiator abhängig und auf ihn angewiesen sind. Im Verlauf des Geschehens wird die Demütigung der Verfolger jedoch nicht geringer, sondern bleibt bestehen. Die Summe daraus ist ein „unaufgeklärtes“, „betrogenes“ und „ausgesaugtes“ Publikum.13 Auch Eva Herman weist solche Grundzüge auf mit Aussagen, wie: „Wer solche Fragen laut stellt, bricht ein Tabu.“14 Dadurch nimmt sie eine Position als sogenannte Retterin, die sich aus allen Schweigenden hervortraut und sich für alle anderen einsetzt. Aber ihr sei,,... die Sache ... zu wichtig, um sich einschüchtem zu lasen.“.15 Sie erschafft in ihrem Prolog ein Selbstbild einer Frau die, die „unpopuläre Wahrheit“16 ausgesprochen hat und dadurch „mehrten sich die sachlichen und positiven Reaktionen“.17 Wie Löwenthal verweist, stellt sie sich gleichzeitig über ihrer Leserschaft. „Gerade als Journalistin werde ich ständig mit den Missständen unserer Gesellschaft konfrontiert, mit Themen wie Vereinsamung und Vernachlässigung, mit Problemen wie zerrütteten Familien und überforderten Frauen“.18 Durch solche Aussagen stellt sich Eva Herman auf ein Podest, suggeriert, dass nur sie über aktuelle Situationen einen Überblick hat und schließt dabei aus, dass andere diesen Weitblick besitzen. Ihr Beruf, den sie seit September 2007 nicht mehr ausübt, wird instrumentalisiert als Bereicherung um mehr Dinge wahrzunehmen und sie zu durchschauen. Dabei darf man nicht vergessen, dass es viele andere Berufe, persönliche Erfahrungsberichte oder Quellen gibt, die die Gesellschaft über diese Themen aufklären und berichten. Sie möchte sich von ihren Zuhörern abheben und sie durch überflüssige Informationen an sich binden. Durch die Indirekten Demütigungen wie „Wir sehen uns lieber als Opfer, die ihre Rechte einfordem müssen, als unerschrockene Kämpferinnen gegen männliche Privilegien.“19 stellt sie die Frau als hilfloses unmündiges Wesen dar, dass sowieso zu schwach ist, um ihr Leben ändern zu können.20
Armin Pfahl-Traughber untersucht in seinem Werk „Bausteine“ zu einer Theorie über „Verschwörungstheorien“: Definitionen, Erscheinungsformen, Funktionen und Ursachen. Funktionen von Konspirationen und die Benennung von Ursachen für die Akzeptanz solcher „Verschwörungstheorien“. Zu Beginn seiner Arbeit differenziert und definiert Pfahl-Traughber die verschiedenen Formen von Verschwörungen. Eva Hermans Werk weist einzelne Merkmale zu den verschiedenen Formen auf, doch kann man sie nicht eindeutig einer Form zuweisen. Sie bedient sich an verschiedenen Merkmalen und vermischt die jeweiligen Formen miteinander. Pfahl-Traughber definiert Verschwörung, als meistens eine geheim geregelte Übereinkunft einer kleinen Gruppe von Menschen, die ein bestimmtes Ziel verfolgen. Sie planen meistens Handlungen, um an Macht zu gelangen oder eine bestehende Macht zu beenden.21 Eva Herman schreibt diese Übereinkunft den Feministen/Feministinnen zu. Sie geht davon aus, dass die Feminismus Bewegung unsere Gesellschaft zum Abgrund bewegt. Sie beschreibt, dass Kinder in unserer Gesellschaft nicht mehr den gleichen Stellenwert besitzen, nur noch als Dekoration dienen und Frauen sich nur noch ihrer Karriere widmen. Die Bewegung der Selbstständigkeit der Frau Kontraproduktiv sei. Mit Aussagen, wie „Nur zu deutlich treten die Gründe für das langsame Aussterben der Deutschen zutage.“22 möchte sie ihre Argumente untermauern. Eva Herman arbeitet auch nicht mit wissenschaftlich fündierten Argumenten, sondern spricht nur von eigenen Erfahrungen und Behauptungen. Zum Beispiel wirft sie die These in den Raum, dass die Kritik an der Frauenbewegung ein Tabubruch sei und in einer Gesellschaft leben, „die nicht mehr zu diskutieren wagt darüber, ob die Errungenschaften der Frauenbewegungen überhaupt Errungenschaften sind.“23 Dies belegt sie nicht mit Fakten oder neutralen Belegen, sondern sie verweist wieder auf eigene Erfahrungen.24 Deshalb könnte man diese Kennzeichen, nach der Definition von Armin Pfahl-Traughber, dem Verschwörungsmythos zuschreiben. Diese Form von Verschwörung ist eine Art Sonderform oder Übertreibung der Verschwörungsideologie. Verschwörungsmythen klügeln in ihrer Wahrnehmung eine konspirative Gruppe aus und lassen sie in ihrer Fantasie leben. Sie brauchen keine Beweise für die Existenz ihrer Entdeckung, sondern das alleinige Glauben daran macht es real. Im weiteren Verlauf zeigt Pfhal-Traughber die verschiedenen Funktionen von Verschwörungsideologien auf. Darunter zählt zum einen die Identifikationsfünktion. Sie bietet eine Art Zugehörigkeitsgefühl und entwickelt daraus einen gemeinsamen Kampf, in deren eigenen dualistischen Weltbild, von Gut gegen Böse. Dadurch, dass die Konspirationsauffassungen als Böse dargestellt werden, identifizieren sich die Anhänger einer Verschwörungstheorie als die Guten. Dies stärkt die Zugehörigkeit und lässt positive Identifikationsmerkmaie hervorkommen.25 Eva Herman nutzt diese Identifikationsfunktion ebenfalls. Sie begibt sich anfangs, durch ihre eigenen Erfahrungen, auf die Ebene der Leser*innen. Sie beschreibt, dass sie den Wunsch glücklich zu werden, mit der modernen emanzipierten Frau assoziierte. Sie stürzte sich, ohne nachzudenken in ihren Beruf und vernachlässigte ihr Privatleben und ihre Beziehungen. Dabei kam sie von ihrem Weg, das Glück zu finden ab. Durch diese Berichterstattung fühlen sich viele Leser*innen angesprochen und identifizieren sich mit ihren Erfahrungen. Zeitgleich beschreibt Herman, dass sich durch ihre Schwangerschaft ihr Weltbild verändert habe. Sie gewann an Empathie und Einfühlungsvermögen und konnte ihre Bedürfnisse an andere anpassen. Sie fand ihren Frieden als Mutter und beschreibt dies als „Einrichtung der Natur“.26 Die zwei Extreme zeigen auf, dass man nach der Meinung Eva Hermans, sein Glück nicht in der Emanzipation finden kann, da man dadurch egoistisch handelt und abstumpft. Es wäre abwegig als Frau in seinem Beruf oder Kariere zufrieden zu werden.27 Wie Armin Pfahl-Traughber, den Kampf zwischen Gut und Böse, beschreibt man hier das Böse in der Kariere einer Frau, beziehungsweise in der Emanzipation und das Gute in der Berufüng als Mutter.
Zu den Ursachen für die Akzeptanz von Verschwörungsideologien beschreibt Armin Pfahl-Traughber zum Einen den sozialen Faktor. Darunter versteht man in Zeiten, in denen ein grundlegender gesellschaftlicher Umbruch im kulturellen, politischen und sozialen Bereich geschieht. Währenddessen, kann es üblich sein, dass eine gesellschaftliche breite Akzeptanz von Konspirationsvorstellungen stattfindet. Da aufgrund einer Gesellschaftskrise, die gewohnten Denkmuster und Verhaltensweisen in gesellschaftlichen Entwicklungen durcheinander gebracht werden und die damit verbundene Verunsicherung des eigenen Denkens, kann es zu einfacheren Erklärungsansätzen kommen und somit zu Verschwörungsideologien.28 Eva Herman erkennt ein Problem in unserer Gesellschaft und möchte dies kritisieren. Und sie hat mit der Missbildung an der Kombination von Kariere und Familie teilweise recht. Viele Frauen, die berufstätig sind, fühlen sich manchmal überfordert und alleine gelassen. Das ist aber auch ganz normal und menschlich, da die berufliche Seite alles abverlangen kann und auch die private Seite wie ein Vollzeit Job sein kann. Es ist auch wichtig dieses komplexe Thema zu hinterfragen und zu kritisieren, aber man darf nicht aus den Augen lassen, dass nicht die Emanzipation oder der Feminismus Schuld an dieser Problematik sind. Daraus kann man resultieren, dass unsere Gesellschaft familienfreundlicher aufgestellt werden sollte. Darunter zählt eine längere Eltemzeit, für alleinerziehende mehr Urlaubstage, mehr Krippe- und Kindergartenplätze, ein besseres Angebot für Nachmittagsbetreuung oder mehr finanzielle Unterstützung vom Staat. Da vielen keine andere Option bleibt, sei es aus finanziellen oder anderen Gründen, auf ihren Arbeitsplatz nicht zu verzichten. Eva Herman erkennt diese Missstände und versucht anhand von Emotionen und ethischen Hintergründen diese Problematik zu kritisieren. Wie Pfhal- Traughber erklärt, nutzt Herman nicht die komplexere Erklärungsvariante, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Nein, sie versteift sich auf die Feministen/Feministinnen. Es sei allein ein egoistischer Gedanke, sich als Frau gegen Kinder oder für eine Kariere zu entscheiden. Zum Abschluss möchte ich einen kleinen Exkurs hinzufügen und die komplexe Frage: Warum 'verläuft die Gehurtenrate in Deutschland rückläufig? beantworten. Dabei greife ich auf ein Interview von Norbert Lossau zurück mit dem BBAW Präsidenten Professor Günter Stock im Jahre 2012. Dabei nennt er drei wesentliche Gründe für den Rückgang der Geburtenrate. Erstens die jungen Menschen später mit der Berufsausbildung fertig werden und deshalb erwarten sie ein gutes Leben mit beruflicher Karriere und angemessener Teilhabe am sozial Leben und sind daher weniger bereit, Kompromisse bei der Partnerwahl einzugehen. Ebenfalls ist keine ausreichende Infrastruktur zur Versorgung von Kindern vorhanden, wenn die Mütter und/oder Väter berufstätig sind. Um so besser die Qualität der Kinderbetreuung, umso eher sind Eltern bereit, diese auch in Anspruch zu nehmen. Als dritten Punkt führt Professor Günter Stock das Geld an, da für die meisten Menschen kein Verzicht auf materiellen Wohlstand bestehe, wenn sie Kinder haben wollen.29 Diese drei genannten Gründe zeigen auf, dass das Thema viel komplexer ist, als es Eva Herman darstellt. Sie macht es sich in dem Fall leicht und sucht einen alleinigen Schuldigen. An ihrer Herangehensweise erkennt man, dass sie den sozialen Faktor von Verschwörungstheorien nutzt und für ihre Interessen ausnutzt.
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1 Vgl. Von Bargen
2 Vgl. Goldenberg.
3 Herman, 17.
4 Vgl. Herman 1- 22.
5 Vgl. Löwenthal 37 - 39.
6 Herman 10.
7 Herman 10.
8 Herman 15.
9 Herman 17.
10 Herman21.
11 Vgl. Herman 10 - 21.
12 Vgl. Duden online.
13 Vgl. Löwenthal 41-47.
14 Herman 10.
15 Herman 10.
16 Herman 12.
17 Herman 12.
18 Herman 13.
19 Herman 12.
20 Vgl. Herman 10 -13.
21 Vgl. Pfhal-Traughber
22 Herman 20.
23 Herman 10.
24 Vgl. Herman 9-22.
25 Vgl. Pfhal-Traughber.
26 Herman 14.
27 Vgl. Hermanl4 -15.
28 Vgl. Pfhal-Traughber.
29 Vgl. Lossau.
- Arbeit zitieren
- Fiona Grunwald (Autor:in), 2021, Antifeminismus in der Gegenwart. Das Beispiel Eva Herman "Das Eva Prinzip – für eine neue Weiblichkeit", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1292914
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