SPC ist die Abkürzung von Statistical Process Control was auf deutsch soviel wie statistische Prozeßregelung bzw. -steuerung bedeutet. Von der statistischen Prozeßregelung war das erste Mal in den 20er Jahren in den USA die Rede. Als Pionier gilt W. A. Shewart, dessen Standardwerk der Statistik "Economic Control of Quality and Manufactured Product" im Jahre 1931 erschien. 1945 führte W. Edwards Deming das Werk von Shewart fort und begründete die moderne statistische Qualitätsprüfung. Deming war es auch, der ab 1950 in Japan sehr erfolgreich statistische Methoden der Qualitätssicherung einführte. Mitte der 80er Jahre wurde in der US-Automobilindustrie die statistische Qualitätsregelung eingeführt und gewann ab diesem Zeitpunkt auch in Europa immer mehr an Popularität. 1985 setzte sich der SPC-Gedanke in der westdeutschen Automobilindustrie durch und gilt heute bei der Serienproduktion als Standard der deutschen Industrie.
Bei der statistischen Prozeßregelung steht nicht das Produkt, sondern der Prozeß im Mittelpunkt. Das Produkt wird vielmehr als das Ergebnis eines Prozesses betrachtet. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde beispielsweise die Qualität der Produkte anhand einer "Gut/Schlecht-Prüfung" am Ende der Fertigungsstraße überprüft. Bei der Prozeßregelung wird der Prozeß überprüft und im Bestfall wird der Prozeß neu eingestellt, bevor schlechte Produkte produziert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist SPC?
- Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung
- Anforderungen an die Qualität eines Prozesses
- Maschinenfähigkeitsuntersuchung
- Ablauf der Maschinenfähigkeitsuntersuchung
- Die Kennwerte Cm und Cmk
- Prozeßfähigkeitsuntersuchung
- Ablauf der Prozeßfähigkeitsuntersuchung
- Die Kennwerte Cp und Cpk
- Maschinenfähigkeitsuntersuchung
- Qualitätsregelkarten (QRK) als Instrument der SPC
- Aufbau und Prinzip einer QRK nach Shewart
- Erstellung einer QRK
- Führung und Interpretation einer QRK
- Die verschiedenen Arten von QRK
- Fehlersammelkarten
- QRK zur Ermittlung der Fertigungslage
- QRK zur Ermittlung der Fertigungsstreuung
- Zweispurige QRK
- QRK zur Dokumentation in der Qualitätssicherung
- Weitere QRK-Typen
- Computerunterstützung bei der SPC
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Referat beleuchtet den methodischen Hintergrund und die Anwendungen von Statistical Process Control (SPC) im Qualitätsmanagement. Es zielt darauf ab, das Verständnis für SPC als Instrument zur Prozessregelung und -steuerung zu verbessern und dessen Anwendungsmöglichkeiten in Unternehmen aufzuzeigen.
- Einführung in SPC und seine historische Entwicklung
- Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung im Kontext von SPC
- Maschinen- und Prozessfähigkeitsuntersuchungen
- Anwendung von Qualitätsregelkarten (QRK)
- Computerunterstützung bei der SPC-Implementierung
Zusammenfassung der Kapitel
Was ist SPC?: Das Kapitel definiert Statistical Process Control (SPC) als statistische Prozessregelung bzw. -steuerung. Es beleuchtet die historische Entwicklung von SPC, beginnend mit den Pionierarbeiten von Shewart und Deming in den 1920er und 1940er Jahren bis hin zur breiten Adaption in der Automobilindustrie ab den 1980er Jahren. Im Gegensatz zur ausschließlichen Produktprüfung am Ende der Fertigungslinie, fokussiert SPC auf die Prozessüberwachung und -regelung, um Fehler frühzeitig zu erkennen und zu korrigieren. Es werden die Vorteile der Stichprobenprüfung gegenüber der 100%-Prüfung hervorgehoben, wie schnellere Ergebnisverfügbarkeit, geringere Kosten und höhere Prüfgenauigkeit. Das Kapitel skizziert die drei Hauptphasen von SPC: Maschinenfähigkeitsuntersuchung, Prozessfähigkeitsuntersuchung und Prozessüberwachung mittels Qualitätsregelkarten.
Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung: Dieses Kapitel behandelt die statistischen Grundlagen von SPC. Anhand des Beispiels von Schraubenmaßen wird die natürliche Streuung von Messwerten verdeutlicht. Es wird erklärt, dass die Häufigkeitsverteilung der Messwerte einer Normalverteilung folgt, die als Grundlage für die SPC-Methoden dient. Obwohl in der Praxis die perfekte Normalverteilung selten erreicht wird, wird die Annäherung an die Normalverteilung als ausreichend genau für die Anwendung der SPC-Methoden betrachtet. Das Kapitel bildet somit die mathematische Basis für das Verständnis der nachfolgenden Kapitel.
Anforderungen an die Qualität eines Prozesses: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Maschinenfähigkeitsuntersuchung (MFU) und die Prozessfähigkeitsuntersuchung (PFU). Die MFU untersucht die Kurzzeitfähigkeit einer Maschine, während die PFU deren Langzeitfähigkeit im Hinblick auf die Einhaltung von Toleranzvorgaben bewertet. Beide Untersuchungen dienen der Vorbereitung der Serienproduktion und stellen sicher, dass die Maschine und der Prozess in der Lage sind, die geforderte Qualität zu liefern. Es werden die relevanten Kennzahlen (Cm, Cmk, Cp, Cpk) eingeführt und ihre Bedeutung für die Beurteilung der Maschinen- und Prozessfähigkeit erklärt. Der Ablauf der Untersuchungen wird ebenfalls beschrieben, und es wird herausgestellt, dass diese Analysen in der Produktentstehungsphase vor der Serienfertigung durchgeführt werden.
Qualitätsregelkarten (QRK) als Instrument der SPC: Dieser Abschnitt widmet sich den Qualitätsregelkarten (QRK) als Kerninstrument der SPC. Er erläutert den Aufbau und das Prinzip einer QRK nach Shewart, die zur fortlaufenden Überwachung und Regelung von Qualitätsmerkmalen innerhalb der Toleranzgrenzen dient. Die Erstellung, Führung und Interpretation von QRK werden detailliert dargestellt, einschliesslich der verschiedenen Arten von QRK, wie z.B. Fehlersammelkarten, QRK zur Ermittlung der Fertigungslage und Streuung, sowie zweispurige QRK. Der Abschnitt betont die Bedeutung von QRK für die prozessnahe Qualitätskontrolle und Dokumentation.
Computerunterstützung bei der SPC: Dieses Kapitel behandelt die Möglichkeiten der Computerunterstützung bei der Anwendung von SPC. Es wird nicht im Detail ausgeführt, jedoch impliziert, dass Software die Durchführung und Auswertung der SPC-Methoden erheblich vereinfacht und effizienter gestaltet. Dies umfasst die Erstellung von QRK, die statistische Analyse der Daten und die automatisierte Prozessüberwachung.
Schlüsselwörter
Statistical Process Control (SPC), Qualitätsmanagement, Prozessregelung, Prozessfähigkeit, Maschinenfähigkeit, Qualitätsregelkarten (QRK), Normalverteilung, Stichprobenprüfung, Shewart, Deming.
Häufig gestellte Fragen zum Referat: Statistische Prozessregelung (SPC)
Was ist der Inhalt dieses Referats zur Statistischen Prozessregelung (SPC)?
Das Referat bietet einen umfassenden Überblick über die Statistische Prozessregelung (SPC). Es beinhaltet eine Einführung in SPC, die Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung, die Anforderungen an die Qualität eines Prozesses (inkl. Maschinen- und Prozessfähigkeitsuntersuchungen), die Anwendung von Qualitätsregelkarten (QRK) und die Computerunterstützung bei SPC. Es werden die Kapitel mittels Inhaltsverzeichnis, Zielsetzung, Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen und Schlüsselbegriffen detailliert beschrieben.
Was sind die Zielsetzung und die Themenschwerpunkte des Referats?
Das Referat zielt darauf ab, das Verständnis für SPC als Instrument zur Prozessregelung und -steuerung zu verbessern und dessen Anwendungsmöglichkeiten in Unternehmen aufzuzeigen. Die Themenschwerpunkte umfassen die Einführung in SPC und seine historische Entwicklung, Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung im Kontext von SPC, Maschinen- und Prozessfähigkeitsuntersuchungen, die Anwendung von Qualitätsregelkarten (QRK) und die Computerunterstützung bei der SPC-Implementierung.
Was wird unter "Maschinenfähigkeitsuntersuchung" und "Prozessfähigkeitsuntersuchung" verstanden?
Die Maschinenfähigkeitsuntersuchung (MFU) analysiert die Kurzzeitfähigkeit einer Maschine, während die Prozessfähigkeitsuntersuchung (PFU) deren Langzeitfähigkeit im Hinblick auf die Einhaltung von Toleranzvorgaben bewertet. Beide dienen der Vorbereitung der Serienproduktion und stellen sicher, dass Maschine und Prozess die geforderte Qualität liefern. Wichtige Kennzahlen sind Cm, Cmk, Cp und Cpk.
Welche Rolle spielen Qualitätsregelkarten (QRK) in der SPC?
Qualitätsregelkarten (QRK) sind das Kerninstrument der SPC zur fortlaufenden Überwachung und Regelung von Qualitätsmerkmalen. Das Referat erklärt Aufbau und Prinzip einer QRK nach Shewart, deren Erstellung, Führung und Interpretation, sowie verschiedene QRK-Typen (z.B. Fehlersammelkarten, QRK zur Ermittlung der Fertigungslage und Streuung, zweispurige QRK). QRK sind essentiell für die prozessnahe Qualitätskontrolle und Dokumentation.
Welche Bedeutung hat die Wahrscheinlichkeitsrechnung im Kontext von SPC?
Die Wahrscheinlichkeitsrechnung bildet die mathematische Grundlage von SPC. Das Referat erläutert, wie die Normalverteilung (obwohl selten perfekt erreicht) als Grundlage für SPC-Methoden dient, und verdeutlicht dies am Beispiel der natürlichen Streuung von Messwerten. Dieses Kapitel liefert die mathematische Basis für das Verständnis der weiteren Konzepte.
Wie wird Computerunterstützung bei SPC eingesetzt?
Das Referat erwähnt die erhebliche Vereinfachung und Effizienzsteigerung durch Software bei der Durchführung und Auswertung von SPC-Methoden. Dies umfasst die Erstellung von QRK, statistische Datenanalyse und automatisierte Prozessüberwachung.
Welche Schlüsselbegriffe sind im Zusammenhang mit SPC relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Statistische Prozessregelung (SPC), Qualitätsmanagement, Prozessregelung, Prozessfähigkeit, Maschinenfähigkeit, Qualitätsregelkarten (QRK), Normalverteilung, Stichprobenprüfung, Shewart, Deming.
Was ist die historische Entwicklung von SPC?
Das Referat beschreibt die historische Entwicklung von SPC, beginnend mit den Pionierarbeiten von Shewart und Deming in den 1920er und 1940er Jahren bis hin zur breiten Adaption in der Automobilindustrie ab den 1980er Jahren. Es hebt den Unterschied zur ausschließlichen Produktprüfung am Ende der Fertigungslinie hervor und betont die Vorteile der Stichprobenprüfung.
- Quote paper
- Marc Ebel (Author), 2000, SPC - Statstistische Prozessregelung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12923