Durch die Entdeckungen in der Quantenmechanik wurde nicht nur die Physik revolutioniert sondern es begann auch ein Umdenken im Bereich ontologischen Sicht auf die Welt. Werner Heisenberg war überzeugt, „daß in der Quantentheorie die stärksten Veränderungen hinsichtlich der Wirklichkeitsvorstellung stattgefunden haben; (…). Aber die Veränderungen der Wirklichkeitsvorstellung, die die Grundlage zum Verständnis der heutigen Quantentheorie bilden, können nicht einfach eine Fortsetzung der vergangenen Entwicklung genannt werden. Hier scheint es sich um einen wirklichen Bruch in der Struktur der Naturwissenschaft zu handeln.“
Diesen Bruch, den Heisenberg und andere Physiker gesehen haben, wurde und wird noch heute von vielen Physikern nicht so gesehen. An der Debatte wird ersichtlich, dass es sich hier nicht mehr nur um physikalische oder mathematische Fragen handelt. Die Väter der Quantenmechanik führten intensive philosophische Debatten. Diese Tatsache zeigt, dass es bei der Interpretation der quantenmechanischen Vorgänge es sich auch um philosophische Deutungen handelt. Auf mathematische Formalismen und empirische Beobachtungen alleine kann man sich nicht mehr stützen. Dies wird auch dadurch belegt, dass es unter den Physikern nicht nur einheitliche Auslegungen gegeben hat und noch immer nicht gibt. Bis heute gibt es sechs unterschiedliche Auslegungen, die den mathematischen und physikalischen Formalismus je unterschiedlich interpretieren. Eine von der Kopenhagener-Deutung abweichende Interpretation ist die Viele-Welten-Theorie.
In dieser Arbeit möchte ich mich dieser Auslegung vom philosophischen Standpunkt her annähern. Hierzu werde ich die Viele-Welten-Theorie erst einmal kurz vorstellen. Durch unterschiedliche Betonung verschiedener Aspekte gibt es Abweichungen von der ursprünglichen Fassung dieser Interpretation. Diese haben differente Nomenklatur, welche sehr oft durcheinander gebracht werden. Daher wird im zweiten Kapitel versucht diese Begriffe zu benennen und deren Unterschiede aufzuzeigen. Anschließend werde ich dann im dritten Kapitel mit einigen philosophischen Untersuchungen beginnen.
Inhaltsverzeichnis
- I)
- II)
- 1)
- Einleitendes zur Viele-Welten-Theorie
- Begriffsklärung…...........
- Parallel-/Zwillingsuniversum. .............
- 2) Multiversum
- 3) many worlds........
- 4) many minds
- 1)
- III)
- philosophische Untersuchungen..........
- 1) Das, Ich' in der Viele-Welten-Theorie.
- 2) freier Wille und Determinismus
- 3)
eine neue Sicht auf das Ganze.
- a) Möglichkeit.
- b) Wirklichkeit.............
- c) anthropozentrische Realität
- d) Abschließende Bemerkungen.........
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der philosophischen Interpretation der Viele-Welten-Theorie, einer alternativen Deutung der Quantenmechanik zur Kopenhagener Interpretation. Sie untersucht die verschiedenen Begriffsdefinitionen der Viele-Welten-Theorie und deren Unterschiede. Die Arbeit analysiert die philosophischen Implikationen der Theorie, insbesondere in Bezug auf das Selbstverständnis des Menschen, den freien Willen und den Determinismus sowie die Frage nach der Realität und der anthropozentrischen Sicht auf die Welt.
- Die philosophischen Implikationen der Viele-Welten-Theorie
- Das Selbstverständnis des Menschen in der Viele-Welten-Theorie
- Die Frage nach dem freien Willen und dem Determinismus
- Die anthropozentrische Sicht auf die Realität
- Die verschiedenen Begriffsdefinitionen der Viele-Welten-Theorie
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Viele-Welten-Theorie ein und beleuchtet die Kritik an der Kopenhagener Interpretation der Quantenmechanik. Es wird die Entstehung der Viele-Welten-Theorie durch Hugh Everett und deren Weiterentwicklung durch Bruce DeWitt erläutert. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den verschiedenen Begriffsdefinitionen der Viele-Welten-Theorie, wie z.B. Paralleluniversum, Multiversum, many worlds und many minds. Es werden die Unterschiede zwischen diesen Begriffen aufgezeigt und deren Bedeutung für die Interpretation der Theorie erläutert. Das dritte Kapitel widmet sich den philosophischen Untersuchungen der Viele-Welten-Theorie. Es werden die Auswirkungen der Theorie auf das Selbstverständnis des Menschen, den freien Willen und den Determinismus sowie die Frage nach der Realität und der anthropozentrischen Sicht auf die Welt analysiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Viele-Welten-Theorie, die Kopenhagener Interpretation, die Quantenmechanik, Paralleluniversum, Multiversum, many worlds, many minds, das Selbstverständnis des Menschen, der freie Wille, der Determinismus, die Realität, die anthropozentrische Sicht auf die Welt, philosophische Interpretationen, wissenschaftliche Grundlagen, weltanschauliche Deutungen, religiöse Konsequenzen.
- Quote paper
- Thomas Bauer (Author), 2008, Viele-Welten-Theorie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129199