Die Rumpfkraft spielt bei Bewegungen jeglicher Art eine essenzielle Rolle und ist Voraussetzung für eine gesunde Haltung des Oberkörpers und gute Leistungen im Sport. Ein kräftiger, stabiler Rumpf gewährleistet eine optimale Kraftübertragung zwischen dem Ober- und Unterkörper und kann Schmerzen im Rückenbereich, speziell jene in der Region der Lendenwirbel, reduzieren.
Biologische Systeme benötigen zur Aufrechterhaltung ihrer natürlichen optimalen Funktion ständig Belastungsreize. Bleiben diese über einen längeren Zeitraum aus oder werden zu einseitig, wie es beispielsweise bei Fehlhaltungen der Fall ist, wird das komplexe Zusammenspiel gestört. Daraus resultieren Fehlbelastungen der Gelenke, welche wiederum zu Funktionsstörungen oder Schmerzen führen können. Oft ist dafür nicht eine zu geringe Ausprägung der Stützmuskulatur, sondern das mangelhafte Zusammenspiel der beteiligten Muskelgruppen verantwortlich.
Aus diesem Grund ist regelmäßiges Üben der korrekten Technik beim Anheben von Lasten ein zentraler Aspekt hinsichtlich der Minimierung von Verletzungen. Durch falsches Heben werden nicht nur die Bandscheiben geschädigt, es kann auch zu einer Überdehnung der Bänder und Muskeln und zu einer Überlastung der Wirbelgelenke kommen.
Daraus resultieren in den meisten Fällen Rückenschmerzen im lumbalen Bereich. Eine Überlastung der Bandscheiben tritt dann auf, wenn die beteiligten Muskelgruppen und Bandstrukturen ungleichmäßig beansprucht werden. Außerdem ist es wichtig, dass auch auftretende Zug- und Druckkräfte in gleichem Maße auf die Bandscheibe verteilt werden. Besonders betroffen sind bei Hebe- und Tragetätigkeiten die untersten Bandscheiben der Lendenwirbelsäule. Soll auf diese der Druck beziehungsweise der Zug beim Heben möglichst einheitlich aufgeteilt werden, muss die Hebebewegung weitgehend ohne Vorbeugung des Oberkörpers erfolgen. Dies bestätigen auch einige Untersuchungen, welche den Vorbeugewinkel als entscheidend für die Belastung der Bandscheiben ausfindig machen.
Inhalt
1.Theoretischer Hintergrund
1.1 Fragestellungen und Problemfelder
2. Projektdurchführung
2.1 Kriterien für die Beurteilung
2.2 Ergebnisse
3. Fachdidaktischer Bezug
4. Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1.Theoretischer Hintergrund
Die Rumpfkraft spielt bei Bewegungen jeglicher Art eine essenzielle Rolle und ist Voraussetzung für eine gesunde Haltung des Oberkörpers und gute Leistungen im Sport. Ein kräftiger stabiler Rumpf gewährleistet eine optimale Kraftübertragung zwischen dem Ober- und Unterkörper und kann Schmerzen im Rückenbereich, speziell jene in der Region der Lendenwirbel, reduzieren. Biologische Systeme benötigen zur Aufrechterhaltung ihrer natürlichen optimalen Funktion ständig Belastungsreize. Bleiben diese über einen längeren Zeitraum aus oder werden zu einseitig, wie es beispielsweise bei Fehlhaltungen der Fall ist, wird das komplexe Zusammenspiel gestört. Daraus resultieren Fehlbelastungen der Gelenke, welche wiederum zu Funktionsstörungen oder Schmerzen führen können. Oft ist dafür nicht eine zu geringe Ausprägung der Stützmuskulatur, sondern das mangelhafte Zusammenspiel der beteiligten Muskelgruppen verantwortlich (Pappert & Schmölzer, 2007).
Aus diesem Grund ist regelmäßiges Üben der korrekten Technik beim Anheben von Lasten ein zentraler Aspekt hinsichtlich der Minimierung von Verletzungen. Durch falsches Heben werden nicht nur die Bandscheiben geschädigt, es kann auch zu einer Überdehnung der Bänder und Muskeln und zu einer Überlastung der Wirbelgelenke kommen (Hauser- Bischof et al., 1991). Daraus resultieren in den meisten Fällen Rückenschmerzen im lumbalen Bereich. Eine Überlastung der Bandscheiben tritt dann auf, wenn die beteiligten Muskelgruppen und Bandstrukturen ungleichmäßig beansprucht werden. Außerdem ist es wichtig, dass auch auftretende Zug- und Druckkräfte in gleichem Maße auf die Bandscheibe verteilt werden. Besonders betroffen sind bei Hebe- und Tragetätigkeiten die untersten Bandscheiben der Lendenwirbelsäule. Soll auf diese der Druck beziehungsweise der Zug beim Heben möglichst einheitlich aufgeteilt werden, muss die Hebebewegung weitgehend ohne Vorbeugung des Oberkörpers erfolgen. Dies bestätigen auch einige Untersuchungen, welche den Vorbeugewinkel als entscheidend für die Belastung der Bandscheiben ausfindig machen (Tilscher & Eder, 2007)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 Krafteinwirkung auf die LWS beim richtigen und falschen Heben (Tilscher & Eder, 2007, S.167)
Wie in Abbildung 1 zu erkennen, wirkt beim Heben mit gebeugtem Oberkörper eine mehr als dreimal so hohe Last auf den unteren Rücken ein als mit geradem Oberkörper und gebeugten Knien. Analog dazu lassen sich daraus die wichtigsten Punkte für das korrekte Heben ableiten.
1.1 Fragestellungen und Problemfelder
Eine auftretende Fehlbelastung der Wirbelsäule über einen längeren Zeitraum führt zwangsläufig zu einer Haltungsstörung. Wird diese ignoriert und nicht durch Gegenmaßnahmen versucht, die optimale Statik der Wirbelsäule wiederherzustellen, treten oft schmerzhafte Störungen auf. Eine Fehlhaltung ist an einer Abweichung der Wirbelsäule aus ihrer Mittelstellung und einer erhöhten Anspannung der Muskulatur erkennbar (Tilscher & Eder, 2007). Auch Küster schreibt in einer 2004 veröffentlichten Studie, dass Rückenschmerzen bei Kindern und Jugendlichen aus Dysbalancen und einem Defizit der Rumpfkraft resultieren (Küster, 2004). Die Wirbelsäule spielt durch ihre zentrale Positionierung im Körper eine essenzielle Rolle beim Sport und ist vor allem im Kindes- und Jugendalter vermehrt verletzungsanfällig. Um den unterschiedlichsten Belastungen entgegenwirken zu können, sollte auch bei jungen Menschen die Rumpfstabilität gut ausgeprägt sein (Weineck, 2010).
Im Zuge dieses Projekts sollen die Schüler die technisch einwandfreie Bewegung beim Anheben von Lasten erlernen sowie die gesundheitliche Relevanz der Rumpfkraft in Bezug auf die Verletzungsprävention erkennen. Des Weiteren sollen die Jugendlichen ihr Wissen über den Bewegungsapparat festigen und ergänzend die Auswirkungen einer falschen Bewegungsausführung sowohl theoretisch als auf praktisch erlernen und erfahren.
2. Projektdurchführung
Das Projekt wurde mit 17 Schüler der 5. Klasse (9. Schulstufe) im Ausmaß von 2 Doppeleinheiten durchgeführt. Zu Beginn wurden den Jugendlichen die Details zum Projekt erklärt und eine Einverständniserklärung ausgehändigt, da es aus rechtlichen Gründen nicht erlaubt ist, die Teilnehmer ohne deren Zustimmung zu filmen. Im Anschluss wurde der Pretest durchgeführt, bei dem die Schüler eine Langhantel mit insgesamt 30 Kilogramm beziehungsweise eine Reckstange vom Boden anheben mussten. Diese erste Bestandsaufnahme dient zur Prüfung des Vorwissens in Bezug auf die technisch einwandfreie Ausführung beim Heben von Lasten. Die Objekte sowie die Schüler wurden mit Markern an ausgewählten Stellen ausgestattet, um eine exakte Auswertung der Bewegung mithilfe der App „Barsense“ gewährleisten zu können. Nachdem dieser Abschnitt abgeschlossen war, erfolgte im Zuge der zweiten Doppeleinheit ein theoretischer Input im Biologiesaal, wo einerseits der passive Bewegungsapparat, die Problematik einer inkorrekten Bewegungsausführung und den damit potenziell einhergehenden degenerative Erkrankungen sowie Berechnungen der resultierenden Drehmomente und andererseits technikrelevante Aspekte hinsichtlich des Anhebens von Lasten besprochen wurden. Die Schüler begaben sich unmittelbar danach in den Turnsaal, wo die zweite Bestandsaufnahme durchgeführt wurde, um den einen möglichen Fortschritt zu erforschen. Darauffolgend wurde die korrekte Technik mithilfe der Langhantel seitens der Lehrkraft vorgezeigt und der Posttest abgehalten, um die generelle Wirkung der Intervention feststellen zu können. Die Ergebnisse wurden nach Beendigung des Projekts statistisch ausgewertet, außerdem erhielten die Schüler in individuelles Feedback.
2.1 Kriterien für die Beurteilung
Für die Bewertung der Bewegungsausführung wurden Kriterien für das Kreuzheben herangezogen, da diese Kräftigungsübung den Bewegungsabläufen des Hebens eines Gewichtes vom Boden am meisten ähneln. Das Kreuzheben ist eine komplexe Bewegung, daher sollten einige Punkte beachtet werden.
Bei der Ausführung der Übung sind laut Boeckh-Behrens, Buskies (2007) folgende Kriterien zu beachten:
- In der Ausgangsstellung soll ein etwa schulterbreiter, paralleler oder leicht nach außen rotierte Fußstellung eingenommen werden. Dabei berührt die Hantel fast das Schienbein.
- Bei einer schulterbreiten Fußstellung wird ein etwas breiterer Griff gewählt, damit die Arme sich außerhalb der Knie befinden.
- Anschließend wird das Gesäß abgesenkt und die Rumpfmuskulatur fest angespannt.
- Während der Hebebewegung ist der Rücken gerade zu halten mit Tendenz zu einem Hohlkreuz. Die Stange wird möglichst nahe am Körper aus den Beinen heraus angehoben. Dabei kann weiterhin ein Kontakt der Stange am Körper bestehen.
- Im zweiten Abschnitt der Bewegung wird das Hüftgelenk gestreckt und somit die Hantel den Oberschenkel entlang nach oben gezogen.
- Zum Ende sollen die Schultern leicht nach hinten gezogen werden.
- Um die Fortschritte bei diesem Projekt beurteilen zu können wurde auf von außen klar sichtbare der Fokus gesetzt. Dadurch können die Veränderungen besser nachvollzogen werden.
Zur Vereinfachung und besseren Darstellung wurden für das Projekt drei Kriterien, welche einfach auszuwerten sind. Die ausgewählten Kriterien waren dabei der Abstand zwischen Fuß und Hantelstange, der Kniewinkel sowie die Wirbelsäulenstellung.
Für jedes der Kriterien wurden jeweils ein bis drei Punkte verteilt, welche in der Tabelle 1 ersichtlich sind.
Tabelle 1 Kriterien für die Überprüfung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Durchführungen wurden nach dem Videostudium aufgrund der Kriterien beurteilt und entsprechende Punkte verteilt. Die Minimalpunktzahl, welche von jeder Person erreicht werden kann, waren somit 3 und die Maximalpunktzahl 9.
2.2 Ergebnisse
Insgesamt haben 8 Schüler an allen drei Messungen teilgenommen, somit wurden auch nur diese für die Beurteilung herangezogen.
Beim Pre-Test haben fünf Personen 3-4 Gesamtpunkte erreicht, zwei Personen 5-6 und ein Proband hat alle 9 Punkte erreicht. Bei einer Person wurden somit bereits alle Kriterien optimal erfüllt. Bei den restlichen Schülern waren in fast allen Bereichen die Kriterien nicht erfüllt.
Nach der Theorieeinheit erzielten drei Schüler 5 Punkte, zwei 7 Punkte und drei Schüler erreichten 8-9 Punkte. Somit konnte bereits hier eine deutliche Leistungssteigerung erreicht werden.
Im Anschluss an den Praxisteil wurden die Messungen erneut durchgeführt. Dabei erzielten zwei Personen 7 Punkte, eine 8 Punkte und die restlichen fünf Personen alle 9 Punkte. Hier konnte erneut eine eindeutige Verbesserung festgestellt werden. Wie in Abbildung 2 erkennbar ist.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2 Verlauf der Testungen
Es konnte bereits nach der Theorie zum korrekten Heben eine Steigerung der Leistungen der Schüler festgestellt werden. Vor allem beim Kniewinkel und der Wirbelsäulenhaltung konnten hierbei Verbesserungen erzielt werden. Bei einigen Schülern war weiterhin zu beobachten, dass sie zu weit von der Hantelstange entfernt standen.
Nach dem Praxisinput war die Ausführung bei den meisten Schülern bereits sehr gut. Bei diesem Durchgang wurde von den Schülern vor allem auf den Abstand zwischen Fuß und der Hantelstange genau geachtet. Dies führte dazu, dass die Übungsausführung deutlich langsamer war und die Schüler die Bewegung bewusster durchführten.
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- Arbeit zitieren
- Julian Hetzmannseder (Autor:in), 2022, Korrektes Anheben von Lasten und dessen Auswirkungen auf den Bewegungsapparat, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1291892
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