Diesem Essay liegt der 1993 von Edward L. Deci und Richard M. Ryan veröffentlichte Beitrag „Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation und ihre Bedeutung für die Pädagogik“ zugrunde. Die beiden Amerikanischen Forscher beziehen in ihrem Artikel das natürliche Bestreben eines jeden Menschen nach Selbstbestimmten Handeln auf die pädagogische (Schul-) Praxis. Im Folgenden soll unter der zentralen Fragestellung geklärt werden:
Inwiefern die Selbstbestimmungstheorie auf den schulischen Bereich anwendbar ist, was die Erkenntnisse von Deci und Ryan für den Umgang mit Lernenden bedeuten und welche Verbesserungen sich hierbei ergeben können.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Selbstbestimmung und Motivation
- Intrinsische und extrinsische Motivation
- Die vier Untergruppen extrinsischer Motivation
- Soziale Umwelt und Selbstbestimmung
- Kompetenz, Autonomie und soziale Eingebundenheit
- Faktoren, die intrinsische Motivation unterminieren
- Förderung von Selbstbestimmung im Unterricht
- Wahlmöglichkeiten und Anerkennung
- Kompetenzförderung und optimales Anforderungsniveau
- Rolle der Eltern
- Selbstbestimmung und Lernqualität
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht die Anwendbarkeit der Selbstbestimmungstheorie von Deci und Ryan auf den schulischen Kontext. Ziel ist es, die Bedeutung der Theorie für den Umgang mit Lernenden zu klären und mögliche Verbesserungen im Lernprozess aufzuzeigen.
- Der Einfluss von Selbstbestimmung auf das Lernen
- Intrinsische versus extrinsische Motivation
- Die Rolle der sozialen Umwelt (Elternhaus, Schule)
- Förderung intrinsischer Motivation im Unterricht
- Zusammenhang zwischen Selbstbestimmung und Lernqualität
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Der Essay basiert auf dem Beitrag "Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation und ihre Bedeutung für die Pädagogik" von Deci und Ryan (1993) und untersucht, wie die Selbstbestimmungstheorie auf den schulischen Bereich angewendet werden kann und welche Implikationen sich daraus für den Umgang mit Lernenden ergeben.
Selbstbestimmung und Motivation: Dieses Kapitel erläutert die Kernkonzepte der Selbstbestimmungstheorie. Es wird der Unterschied zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation herausgearbeitet, wobei intrinsische Motivation als der Prototyp selbstbestimmten Verhaltens angesehen wird. Extrinsische Motivation wird in vier Untergruppen unterteilt, die nach dem Grad der Selbstbestimmung differenziert werden. Die "integrierte Regulation" stellt dabei die Form mit dem höchsten Grad an Selbstbestimmung dar und wirkt sich positiv auf das Lernen aus.
Soziale Umwelt und Selbstbestimmung: Deci und Ryan betonen die Bedeutung der sozialen Umwelt für die Entstehung selbstbestimmten Handelns. Faktoren wie Kompetenz, Autonomie und soziale Eingebundenheit fördern intrinsische Motivation und die Integration extrinsischer Motivation. Im Gegensatz dazu unterminieren materielle Belohnungen, Strafandrohungen, Bewertungen und Termindruck die intrinsische Motivation, da sie als externe Kontrolle erlebt werden. Der Essay betont jedoch, dass ein gewisses Maß an Anleitung und Kontrolle notwendig ist, und dass die Art und Weise der Rückmeldung entscheidend ist.
Förderung von Selbstbestimmung im Unterricht: Dieses Kapitel behandelt konkrete Maßnahmen zur Förderung der Selbstbestimmung im Unterricht. Das Angebot von Wahlmöglichkeiten, die Äußerung anerkennender Gefühle und kompetenzfördernde Maßnahmen (optimales Anforderungsniveau) werden als positiv hervorgehoben. Die Rolle der Eltern im Hinblick auf einen autonomiefördernden Erziehungsstil wird ebenfalls betont. Der Essay unterstreicht die Herausforderungen für Lehrkräfte, insbesondere in heterogenen Lerngruppen, differenzierte Aufgaben zu erstellen.
Selbstbestimmung und Lernqualität: Der Zusammenhang zwischen Selbstbestimmung und Lernqualität wird beleuchtet. Ein hoher Grad an Selbstbestimmung korreliert mit besseren Lernergebnissen und einem längeren Behalten des vermittelten Wissens. Der Essay diskutiert kritisch die Auswirkungen von benoteten Leistungsprüfungen und die Notwendigkeit, Prüfungssituationen von normalen Unterrichtssituationen zu trennen, um die intrinsische Motivation zu fördern.
Schlüsselwörter
Selbstbestimmungstheorie, intrinsische Motivation, extrinsische Motivation, Selbstbestimmung, Lernqualität, Schule, Unterricht, Autonomie, Kompetenz, soziale Eingebundenheit, Erziehungsstil, Bewertung, Lernergebnisse.
Häufig gestellte Fragen zum Essay: Selbstbestimmungstheorie und Lernen
Was ist der Hauptfokus dieses Essays?
Der Essay untersucht die Anwendbarkeit der Selbstbestimmungstheorie von Deci und Ryan auf den schulischen Kontext. Er klärt die Bedeutung der Theorie für den Umgang mit Lernenden und zeigt mögliche Verbesserungen im Lernprozess auf.
Welche Kernkonzepte der Selbstbestimmungstheorie werden behandelt?
Der Essay erläutert den Unterschied zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation. Intrinsische Motivation wird als selbstbestimmtes Verhalten betrachtet, während extrinsische Motivation in vier Untergruppen eingeteilt wird, die nach dem Grad der Selbstbestimmung differenziert sind. Die "integrierte Regulation" stellt die Form mit dem höchsten Grad an Selbstbestimmung dar.
Welche Rolle spielt die soziale Umwelt?
Die soziale Umwelt (Elternhaus, Schule) spielt eine entscheidende Rolle. Faktoren wie Kompetenz, Autonomie und soziale Eingebundenheit fördern intrinsische Motivation. Im Gegensatz dazu unterminieren materielle Belohnungen, Strafen, Bewertungen und Termindruck die intrinsische Motivation, da sie als externe Kontrolle erlebt werden. Ein gewisses Maß an Anleitung und Kontrolle ist jedoch notwendig, wobei die Art der Rückmeldung entscheidend ist.
Wie kann Selbstbestimmung im Unterricht gefördert werden?
Der Essay nennt konkrete Maßnahmen wie Wahlmöglichkeiten, Anerkennung, kompetenzfördernde Maßnahmen (optimales Anforderungsniveau) und einen autonomiefördernden Erziehungsstil der Eltern. Die Erstellung differenzierter Aufgaben, insbesondere in heterogenen Lerngruppen, stellt eine Herausforderung für Lehrkräfte dar.
Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Selbstbestimmung und Lernqualität?
Ein hoher Grad an Selbstbestimmung korreliert mit besseren Lernergebnissen und längerem Behalten des Wissens. Der Essay diskutiert kritisch die Auswirkungen von benoteten Leistungsprüfungen und die Notwendigkeit, Prüfungssituationen von normalen Unterrichtssituationen zu trennen, um die intrinsische Motivation zu fördern.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Essay?
Schlüsselwörter sind: Selbstbestimmungstheorie, intrinsische Motivation, extrinsische Motivation, Selbstbestimmung, Lernqualität, Schule, Unterricht, Autonomie, Kompetenz, soziale Eingebundenheit, Erziehungsstil, Bewertung, Lernergebnisse.
Welche Kapitel umfasst der Essay?
Der Essay beinhaltet eine Einführung, Kapitel zu Selbstbestimmung und Motivation, soziale Umwelt und Selbstbestimmung, Förderung von Selbstbestimmung im Unterricht, Selbstbestimmung und Lernqualität sowie eine Zusammenfassung.
Auf welchem theoretischen Fundament basiert der Essay?
Der Essay basiert auf dem Beitrag "Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation und ihre Bedeutung für die Pädagogik" von Deci und Ryan (1993).
Welche konkreten Beispiele werden im Essay genannt?
Der Essay nennt Beispiele wie Wahlmöglichkeiten im Unterricht, positive Rückmeldungen, die Gestaltung des Anforderungsniveaus und den Einfluss des Erziehungsstils der Eltern auf die Selbstbestimmung des Kindes.
Welche Schlussfolgerungen zieht der Essay?
Der Essay schlussfolgert, dass die Förderung von Selbstbestimmung im Unterricht zu verbesserten Lernergebnissen und einer höheren Lernqualität führt. Es betont die Notwendigkeit, intrinsische Motivation zu stärken und extrinsische Motivation so zu gestalten, dass sie die Selbstbestimmung nicht unterminiert.
- Quote paper
- Silvio Holland-Moritz (Author), 2008, Die Selbstbestimmungstheorie nach Deci und Ryan, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129107