Der Begriff Portfolio bezeichnet, bezogen auf die Finanzwelt, eine Bündelung von verschiedenen Finanzinvestitionen, im englischen Sprachraum Assets genannt.
Der große und allgemeine Bereich der Assets kann wiederum in verschiedenste Asset – Klassen unterteilt werden. Zu diesen zählen, neben vielen anderen, Aktien als Einzeltitel, festverzinsliche Wertpapiere, strukturierte Produkte, in welchen wiederum verschiedene Finanzinstrumente zu einer neuen
Einheit verschmolzen werden, oder auch alternative Investments wie z.B. Filmfund -, Immobilienfund – Rohstofffund - oder Schiffsanteile.
Die Bündelung verschiedener Assets aus verschiedenen Asset - Klassen führt durch die mit ihr einhergehende Diversifizierung zu einer Minimierung des Verlustrisikos bzw. Stabilisierung der zu erwartenden Gesamtrendite. Dies wurde erstmals 1952 von dem amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler und späteren
Nobelpreisträger Harry M. Markowitz in seinem Werk „Portfolio Selection“ nachgewiesen.
Der Auswahl von einzelnen Aktientiteln kommt im Bereich der Portfoliozusammenstellung
eine zentrale Bedeutung zu. Die Aktie als Anlageobjekt bietet, bedingt durch mögliche Kurssteigerungen ggf. in Kombination mit regelmäßigen Dividendenzahlungen, die Chance zur Erzielung einer überdurchschnittlichen Rendite. Des Weiteren kann der Investor z.B. durch Tätigen von Leerverkäufen auch Nutzen aus fallenden Kursen ziehen. Diesen Vorteilen steht jedoch die
Gefahr überdurchschnittlicher Verluste gegenüber. Unzählige Faktoren, wie beispielsweise sozioökonomische, ökologische und psychologische Einflüsse, wirken stetig auf den Kursverlauf ein und können, besonders auf lange Sicht, nicht prognostiziert werden. Hinzu kommt, dass auch der Betrag der zu erwartenden
Dividenden nicht mit Sicherheit vorhergesagt werden kann, da dieser von der Gewinnentwicklung, Investitionstätigkeit der zu betrachtenden Periode und Geschäftspolitik der Unternehmung abhängig ist. Die Vielfalt der zur Verfügung stehenden Aktientitel in Industrie- und Schwellenländern bietet aus Sicht des potentiellen Investors ein breites Spektrum an Auswahlmöglichkeiten. Mit dieser geht jedoch auch eine steigende Komplexität, den Auswahlprozess betreffend, einher
Den hieraus resultierenden Schwierigkeiten begegnet die Wissenschaft seit den 50er Jahren mit einer zunehmenden Mathematisierung des Wertpapierauswahlprozesses.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Zielfunktion von Roy
- 2.1 Grundidee der Zielfunktion von Roy
- 2.2 Herleitung des Portfolio - Varianz Terms
- 2.3 Beweis für die Risikountergrenze
- 3. Kennzahlen zur Kursziel und -trendschätzung
- 3.1 Grundsätzliche Voraussetzungen
- 3.2 Das Kurs - Gewinn - Verhältnis
- 3.2.1 Beschreibung des Kurs – Gewinn – Verhältnisses
- 3.2.2 Kritik am Kurs - Gewinn - Verhältnis
- 3.3 Das Kurs – Buchwert – Verhältnis
- 3.3.1 Beschreibung des Kurs – Buchwert – Verhältnisses
- 3.3.2 Kritik am Kurs - Buchwert - Verhältnis
- 3.4 Die Price - Earnings - Growth - Ratio
- 3.4.1 Beschreibung der Price – Earnings – Growth – Ratio
- 3.4.2 Kritik an der Price – Earnings - Growth - Ratio
- 3.5 Das Barwertmodell
- 3.5.1 Beschreibung des Barwertmodells
- 3.5.2 Kritik am Barwertmodell
- 4. Renditeschätzung mit Hilfe der Regressionsanalyse
- 4.1 Einführung in parametrische Regressionsmodelle
- 4.2 Multiple lineare Regression am Beispiel der Deutsche Bank Aktie
- 4.3 Nichtparametrische Regressionsmodelle
- 4.4 Der Nadaraya - Watson - Schätzer
- 4.5 Kritik an der Schätzung mit Hilfe der Regression
- 5. Volatilitätsschätzung mit Hilfe der Zeitreihenanalyse
- 5.1 Grundbegriffe der Zeitreihenanalyse
- 5.2 Beispiel zur Vorgehensweise bei der Analyse einer Zeitreihe
- 5.3 AR, MA - und ARMA - Prozesse
- 5.3.1 Der AR Prozess (Autoregressive)
- 5.3.2 Der MA - Prozess (Moving Average)
- 5.3.3 Der ARMA - Prozess
- 5.4 Der ARCH - Prozess (Autoregressive conditional heterosc.)
- 5.5 Der ARCH(1) - Prozess
- 5.6 Kritik an ARCH - Prozessen
- 6. Durchführung eines Aktienscreenings
- 6.1 Vorbemerkungen
- 6.2 Beschreibung der Durchführungsschritte
- 6.3 Ergebnis der Optimierung
- 7. Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Anwendung quantitativer Methoden zur Analyse von Aktienmärkten. Ziel ist es, eine umfassende Darstellung der wichtigsten Methoden zur Kursziel- und Trendschätzung sowie zur Volatilitätsschätzung zu liefern. Dabei werden sowohl klassische Ansätze wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis und das Barwertmodell als auch moderne Methoden wie die Regressionsanalyse und die Zeitreihenanalyse mit ARCH-Modellen behandelt.
- Kursziel- und Trendschätzung
- Volatilitätsschätzung
- Quantitative Methoden
- Aktienmarkt-Analyse
- Risikomanagement
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Aktienmarkt-Analyse ein und erläutert die Relevanz quantitativer Methoden in diesem Kontext. Kapitel 2 behandelt die Zielfunktion von Roy, ein Konzept aus der Portfoliotheorie, das die Minimierung des Verlustrisikos im Vordergrund stellt. Kapitel 3 stellt verschiedene Kennzahlen zur Kursziel- und Trendschätzung vor, darunter das Kurs-Gewinn-Verhältnis, das Kurs-Buchwert-Verhältnis und die Price-Earnings-Growth-Ratio. Die Kritik an diesen Kennzahlen wird ebenfalls beleuchtet. Kapitel 4 widmet sich der Renditeschätzung mit Hilfe der Regressionsanalyse, wobei sowohl parametrische als auch nichtparametrische Modelle vorgestellt werden. Kapitel 5 behandelt die Volatilitätsschätzung mit Hilfe der Zeitreihenanalyse, wobei die wichtigsten Konzepte wie AR-, MA- und ARMA-Prozesse sowie ARCH-Modelle erläutert werden. Kapitel 6 beschreibt die Durchführung eines Aktienscreenings, bei dem die zuvor vorgestellten Methoden zur Auswahl von Aktien eingesetzt werden. Die Schlussbetrachtung fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfelder.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Aktienmarkt-Analyse, quantitative Methoden, Kursziel- und Trendschätzung, Volatilitätsschätzung, Regressionsanalyse, Zeitreihenanalyse, ARCH-Modelle, Portfoliotheorie, Risikomanagement und Aktienscreening.
- Quote paper
- Dominik Ballreich (Author), 2008, Aktienscreening mit Hilfe quantitativer Methoden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129096