Die Bundesrepublik war in den 60er Jahren einem tief greifenden Wandel unterzogen. 1966 wurde die erste Große Koalition auf Bundesebene gebildet und die SPD – bis dahin Dauer-Oppositionspartei – war dadurch zum ersten Mal an einer Bundesregierung beteiligt. 1969 errangen die Sozialdemokraten unter Willy Brandt sogar die Kanzlerschaft und lösten CDU/CSU erstmals seit der Gründung der BRD von der Regierungsspitze ab.
Die 60er und frühen 70er Jahre waren auch die Zeit planungspolitischerKonzeptionen. Bereiche wie die Wirtschaftspolitik, Regierung oder Parlament unterlagen dem Glauben, mit entsprechenden Instrumenten „geplant“ und dementsprechend verbessert werden zu können. Ein besonderer Bereich, der dabei ebenfalls mit einbezogen wurde, war die Bildungspolitik, wo in jenem Jahrzehnt nie da gewesene Anstrengungen unternommen wurden, um die Schulen und Universitäten so umzugestalten, dass sie den damaligen Anforderungen nach gerecht werden konnten. Die Rede ist auch von Bildungsplanung. Der folgende Beitrag beschäftigt sich mit bildungspolitischen Entwicklungen in den 60er und 70er Jahren, wobei vor allem institutionelle und inhaltliche Maßnahmen
untersucht werden sollen. Der Schwerpunkt der Inhalte liegt dabei auf dem Sekundarbereich (Schulen ab der 5. Klasse) und dem Tertiärbereich (Hochschulen). Daneben werden auch die bildungskonzeptionellen Ansätze kurz beleuchtet, die in der
damaligen Zeit diskutiert wurden. Hauptsächlich soll vor allem die Frage beantwortet werden, warum die Bildungspolitik bzw. Bildungsplanung letztendlich gescheitert ist und ob die
Bildungsplanung letztendlich völlig nutzlos war. Daher wird in besonderem auf Probleme eingegangen, die durch die institutionellen und inhaltlichen Maßnahmen entstanden sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ursachen und Voraussetzungen für Bildungsplanung
- Bildungskonzepte
- Bildungspolitik vor 1964
- Institutionelle Maßnahmen
- Der Deutsche Bildungsrat
- Die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung
- Inhaltliche Maßnahmen
- Der Strukturplan und der Bildungsbericht '70
- Der Bildungsgesamtplan
- Weitere Probleme und das Ende der Bildungsreform
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Bildungspolitik in der Bundesrepublik Deutschland in den 1960er und 1970er Jahren. Sie untersucht die institutionellen und inhaltlichen Maßnahmen der Bildungsplanung, die in dieser Zeit umgesetzt wurden, und beleuchtet die Ursachen und Voraussetzungen für deren Entstehung. Die Arbeit befasst sich insbesondere mit dem Sekundar- und Tertiärbereich und analysiert die verschiedenen bildungspolitischen Konzepte, die in der damaligen Zeit diskutiert wurden.
- Die Entstehung der Bildungsplanung in den 1960er Jahren
- Die verschiedenen bildungspolitischen Konzepte (social-demand-approach und manpower-requirement-approach)
- Die institutionellen Maßnahmen der Bildungsplanung (z.B. Deutscher Bildungsrat, Bund-Länder-Kommission)
- Die inhaltlichen Maßnahmen der Bildungsplanung (z.B. Strukturplan, Bildungsbericht '70, Bildungsgesamtplan)
- Die Probleme und das Scheitern der Bildungsreform
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Bildungspolitik in der BRD in den 1960er und 1970er Jahren in den Kontext des gesellschaftlichen Wandels und der planungspolitischen Konzeptionen dieser Zeit. Sie führt die wichtigsten Akteure und Werke der Bildungsdebatte ein und skizziert die zentralen Fragestellungen der Arbeit.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Ursachen und Voraussetzungen für die Entstehung der Bildungsplanung in den 1960er Jahren. Es analysiert die Einflüsse der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, die wachsende Bildungsnachfrage und die Forderung nach Chancengleichheit im Bildungswesen.
Das dritte Kapitel stellt die beiden wichtigsten bildungspolitischen Konzepte der 1960er und 1970er Jahre vor: den social-demand-approach (Bildung als Bürgerrecht) und den manpower-requirement-approach (Bildung als Wachstumsfaktor). Es analysiert die jeweiligen Argumente und die Gründe für die Durchsetzung des social-demand-approach.
Das vierte Kapitel beleuchtet die Bildungspolitik vor 1964 und zeigt die Herausforderungen auf, die zu den umfassenden Reformen der 1960er Jahre führten.
Das fünfte Kapitel untersucht die institutionellen Maßnahmen der Bildungsplanung, insbesondere den Deutschen Bildungsrat und die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung. Es analysiert die Aufgaben und die Rolle dieser Institutionen im Bildungsprozess.
Das sechste Kapitel befasst sich mit den inhaltlichen Maßnahmen der Bildungsplanung, darunter der Strukturplan, der Bildungsbericht '70 und der Bildungsgesamtplan. Es analysiert die Ziele und die Umsetzung dieser Maßnahmen.
Das siebte Kapitel beleuchtet die Probleme und das Scheitern der Bildungsreform. Es analysiert die Gründe für die mangelnde Umsetzung der geplanten Maßnahmen und die Folgen für das Bildungswesen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Bildungspolitik in der BRD, die 1960er und 1970er Jahre, Bildungsplanung, Bildungskonzepte, social-demand-approach, manpower-requirement-approach, Deutscher Bildungsrat, Bund-Länder-Kommission, Strukturplan, Bildungsbericht '70, Bildungsgesamtplan, Chancengleichheit, Bildungsexpansion, Wirtschaftswachstum, gesellschaftlicher Wandel.
- Quote paper
- Felix Reibestein (Author), 2007, Die Bildungspolitik in der BRD in den 60er und 70er Jahren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129055
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