„Wir kämen vermutlich nicht auf den Gedanken, Verantwortung
zu übernehmen, wenn wir im Lebensvollzug nicht vielfältigen
Bedingungen unterworfen wären. Wir sind verursacht und wollen,
wenn wir denn selbst Urheber von Handlungen sind, in diesem
Zusammenhang eine Rolle spielen. Nur weil wir abhängig sind
und von dieser (außen wie innen) wirksamen Verbindung wissen,
können wir die Zuständigkeit für andere und anderes erfahren.“1
Einmal angenommen, das eigene menschliche Leben beginne mit einem vagen Gefühl der Verwunderung; man ist soeben auf die Welt gekommen, vollkommen hilfsbedürftig noch in den ersten Momenten der Existenz. Man empfindet nur, spürt verwirrend das Neue, das große Unbekannte. Dann ist es wahrscheinlich angemessen, in eben dieser Verwunderung auch den natürlichen Ausgangspunkt der Frage zu sehen, die im Zentrum des vorliegenden Beitrages
stehen soll: „Was ist Leben?“.