Diese Hausarbeit werde ich über einen der bedeutendsten Pädagogen des 20. Jahrhunderts schreiben. Sein Ansatz der befreienden Erziehung steht in der Tradition der Volksbildungsbewegung in Lateinamerika, die educación popular. „In dieser Bewegung wird Lernen als ein auf Lebenssituationen (Lebenswelt) bezogener Prozess der Veränderung sozialer Wirklichkeit verstanden.“ Zudem hat der brasilianische Pädagoge mit seinem dialogischen Prinzip neue Wege der Beziehung zwischen Lernenden und Lehrenden aufgezeigt. Ebenso wurden durch seine Arbeit weltweit die demokratischen Basisprozesse gestärkt. „Er war der Pädagoge der Unterdrückten und vermittelte die Pädagogik der Hoffnung.“
Die Rede ist von Paulo Reglus Freire. Freire wurde am 19. September 1921 in Recife, im Nordosten Brasiliens, geboren. Seine Entwicklung wurde vor allem durch den gegenseitigen Respekt in seiner Familie geprägt. Sein Vater war Offizier bei der Militärpolizei, seine Mutter eine gläubige Katholikin. Als 1929 die Weltwirtschaftskrise ausbrach, erlebte auch Freire Hunger und materielle Not, obwohl seine Familie der Mittelschicht angehörte. Verschlechtert wurde die finanzielle Lage noch durch den Tod des Vaters als Freire 13 Jahre alt war. Dennoch war es Freire möglich ein Studium der Rechtswissenschaften aufzunehmen. Allerdings merkte er schnell, dass Jurist zu sein nicht seine Bestimmung ist und lehrte ab 1944/45 an einer Sekundarschule. Freire kam durch die Heirat mit der Grundschullehrerin Elza Maria Oliveira im Jahr 1944 mit Erziehungsfragen in Berührung. Da er sich sozial sehr engagierte, wurde ihm 1946 eine Stelle im „SESI“ (Serviço Social da Industria) angeboten. Während dieser Arbeit wurde Freire mit allen Problemen der sozial Schwächsten konfrontiert und leitete Kurse zur Erziehung, Alphabetisierung und politischen Schulung. Aus Freires Alphabetisierungskampagne sollte „später seine Erziehung als Praxis der Freiheit bzw. die Pädagogik der Unterdrückten werden.“ Die Ehrendoktorwürde für sein soziales Engagement erhielt er Mitte der 50er Jahre der Universität Recife. 1959 promovierte Freire an selber Stelle. „Ab 1955 lehrte er als außerordentlicher Professor für Geschichte und Philosophie der Erziehung an der Universität Recife.“ ... Er unterstützte Freire in seiner Arbeit, vor allem in der Zeit von 1961 bis 1964, in der Hauptzeit der Alphabetisierungskampagne. Als am 01. April 1964 das Militär putschte, wurde die Alphabetisierungskampagne verboten. ...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Paulo Freires Alphabetisierungsprogramm
- Einführung
- Ausgangssituation
- Das Programm
- Analphabetismus in Deutschland
- Definition Analphabetismus
- Problematisierung und Phasen der Alphabetisierungsarbeit
- Die Zielgruppe
- Schlussbetrachtung
- Abbildung
- Quellen & Literatur
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Alphabetisierungsprogramm des brasilianischen Pädagogen Paulo Freire. Sie analysiert Freires Ansatz der befreienden Erziehung im Kontext der Volksbildungsbewegung in Lateinamerika und untersucht die Bedeutung seiner dialogischen Prinzipien für die Beziehung zwischen Lernenden und Lehrenden. Die Arbeit beleuchtet die Relevanz von Freires Werk für die Stärkung demokratischer Prozesse und die Überwindung von Unterdrückung.
- Freires Konzept der „problemformulierenden Bildung“
- Die Bedeutung von „conscientização“ (Bewusstwerdung) für die Befreiung des Menschen
- Die Rolle der Sprache und Alphabetisierung in Freires Pädagogik
- Die Kritik an der „Erziehung als Instrument der Domestizierung“
- Die Anwendung von Freires Alphabetisierungsprogramm in verschiedenen Kontexten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Paulo Freire als einen der bedeutendsten Pädagogen des 20. Jahrhunderts vor und erläutert seinen Ansatz der befreienden Erziehung im Kontext der Volksbildungsbewegung in Lateinamerika. Sie betont die Bedeutung von Freires dialogischem Prinzip und die Stärkung demokratischer Prozesse durch seine Arbeit.
Das zweite Kapitel befasst sich mit Paulo Freires Alphabetisierungsprogramm. Es beschreibt die Ausgangssituation, die Freire als „Kultur des Schweigens“ bezeichnet, und erläutert die Bedeutung der Sprache für die Befreiung des Menschen. Das Kapitel stellt Freires Kritik an der „Erziehung als Instrument der Domestizierung“ dar und beschreibt die verschiedenen Phasen seines Alphabetisierungsprogramms.
Das dritte Kapitel widmet sich dem Thema Analphabetismus in Deutschland. Es definiert den Begriff Analphabetismus, beleuchtet die Problematik und die Phasen der Alphabetisierungsarbeit in Deutschland und analysiert die Zielgruppe der Alphabetisierungsprogramme.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Paulo Freire, Alphabetisierung, Befreiung, Erziehung, Dialog, Bewusstwerdung, Unterdrückung, Volksbildung, Lateinamerika, Analphabetismus, Deutschland.
- Arbeit zitieren
- Stephanie Schrön (Autor:in), 2008, Paulo Freires Alphabetisierungsprogramm, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/128997
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.