Im Rahmen dieser Hausarbeit wird zu Beginn die Revolutionstheorie der politischen Theoretikerin und Publizistin Hannah Arendt erläutert. Arendt erachtete Revolutionen als ein Phänomen, das zwei Phasen umfasst: zuerst die Befreiung von sozialer und wirtschaftlicher Not und darauffolgend das Erlangen und die Erhaltung positiver Freiheit im Sinne der Ermöglichung politischer Teilhabe. Als wahre und gelungene Revolution kategorisierte Arendt eine Revolution nur dann, wenn sie das Erlangen von Befreiung und Freiheit ermöglicht.
Darüber hinaus wird auf ihre Definitionen von "Macht" und "Gewalt" eingegangen, die für Arendt nicht nur in direktem Zusammenhang mit politischem Handeln stehen, sondern darüber hinaus auch wichtige Erklärungsgrundlagen für Revolutionsprozesse liefern können. Darauffolgend soll untersucht werden, inwiefern die Berufsrevolutionäre der Revolution in Ägypten ab 1952 - und darunter insbesondere Gamal Abd‘ Nasser’s (von 1954-1970 amtierender Präsident Ägyptens) - eine
soziale und wirtschaftliche Befreiung, so wie eine positive Freiheit im Sinne Arendts anstrebten und auch bewirken konnten. Es soll folglich der Frage nachgegangen werden, ob die Ägyptische Revolution nach Arendt‘scher Theorie als "gelungen" eingestuft werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- HANNAH ARENDT
- Hannah Arendts Revolutionstheorie
- Befreiung und Freiheit
- Die revolutionäre Republik
- Hannah Arendts Verständnis von Macht und Gewalt
- ANWENDUNG DER ARENDT'SCHEN THEORIEN AUF DIE REVOLUTION IN ÄGYPTEN AB 1952
- Beginn der Revolution 1952
- Befreiung der ägyptischen Bevölkerung?
- Befreiung durch die Verbesserung der sozialen Bedingungen?
- Befreiung durch die Verbesserung der ökonomischen Bedingungen?
- Politische Freiheit für die ägyptische Bevölkerung?
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Revolution in Ägypten ab 1952 anhand der Revolutionstheorie von Hannah Arendt. Die Arbeit analysiert, ob die revolutionäre Entwicklung in Ägypten mit Arendts Definition einer „gelungenen Revolution“ übereinstimmt, die die Erreichung von Befreiung und Freiheit umfasst. Dabei werden Arendts Definitionen von „Macht“ und „Gewalt“ herangezogen, um die politischen und sozialen Prozesse der Revolution zu analysieren.
- Hannah Arendts Revolutionstheorie und ihre Unterscheidung zwischen Befreiung und Freiheit
- Arendts Konzept der „revolutionären Republik“ und die Rolle von partizipativen Rätesystemen
- Die soziale und wirtschaftliche Befreiung der ägyptischen Bevölkerung nach der Revolution
- Die Erlangung von politischer Freiheit für die ägyptische Bevölkerung nach der Revolution
- Die Anwendung von Arendts Theorien auf die revolutionäre Entwicklung in Ägypten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage der Arbeit vor und erläutert den Fokus auf die Revolution in Ägypten ab 1952 im Kontext der Revolutionstheorie von Hannah Arendt. Die Arbeit analysiert, ob die Revolution nach Arendts Kriterien als „gelungen“ betrachtet werden kann.
Kapitel 2 befasst sich mit der Revolutionstheorie von Hannah Arendt. Es werden ihre Definitionen von Befreiung und Freiheit sowie ihre Vorstellung von einer „revolutionären Republik“ vorgestellt. Kapitel 2 beleuchtet auch Arendts Verständnis von „Macht“ und „Gewalt“.
Kapitel 3 analysiert die Revolution in Ägypten ab 1952 anhand der Arendtschen Theorien. Es wird untersucht, ob die Revolution eine soziale und wirtschaftliche Befreiung der ägyptischen Bevölkerung bewirkt hat und ob politische Freiheit erreicht wurde.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Revolution, Hannah Arendt, politische Theorie, Befreiung, Freiheit, Macht, Gewalt, Ägypten, Gamal Abd' Nasser, soziale und wirtschaftliche Bedingungen, politische Teilhabe.
- Quote paper
- Lena Sophie Reichelt (Author), 2021, Kann die Revolution in Ägypten ab 1952 im Sinne Hannah Arendts' als gelungene Revolution erachtet werden?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1289936