In der vorliegenden Arbeit wird zuerst die Bedeutung von Risiko- und Schutzfaktoren für die Entstehung von psychischen Störungen unter Bezugnahme von empirischen Ergebnissen besprochen. Darauf folgend wird der Einfluss sozialer Unterstützung und dysfunktionaler Kognitionen auf die Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen anhand von theoretischen Modellen und empirischen Ergebnissen diskutiert.
Casper Pjanic und Westermann beschreiben die klinische Psychologie, als eine sich in ihrem interdisziplinären Selbstverständnis auf verschiedenen Teilaspekt der Psychologie beziehende Aspekte. Diese reichen von der klassischen psychologischen Diagnostik, über Psychotherapie und Verhaltensmedizin, bis hin zum neurobiologischen Verständnis und neuen Möglichkeiten der Interventionsgestaltung. Darüber hinaus versucht jeder dieser Bereiche, mehr oder weniger selbständig Beiträge zur (Phänomenologie, Diagnostik, Ätiologie, Epidemiologie) und deren Behandlung (Psychotherapie) sowie ex anter Prävention a prior genereller Versorgung Betroffener zu leisten.
Nach Fanzkowiak ist soziale Unterstützung, als eine Sammelbezeichnung anzusehen. Diese umfasst das Erwarten und Erhalten von sozialen Leistungen bezüglich der Hilfe und Unterstützung, welche Menschen zur Bewältigung von herausfordernden Situationen als subjektiv belastend erleben. Schon Badura war sich (1981) darüber bewusst, dass das Fehlen von (Fremdhilfen) einen nicht zu unterschätzenden Risikofaktor bezüglich der Ätiologie von psychischen Störungen in Form von „Stress“ darstellt, welcher nicht nur die Entstehung, sondern auch den Langzeitverlauf von psychischen Erkrankungen begünstigt.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
A1
a ) Die Klinische Psychologie und das Konstrukt psychische Störung
b) Der Beitrag der Entwichlungspsychopathologie zur Risikofaktorenforschung
c ) Empirische Befunde einer repräsentativen Längsschnittstudie (Kauai)
d) Bedeutung und Wirkung der Risikofaktoren in sensiblen Entwicklungsphasen
e) Ressourcen, Schutzfaktoren und Resilienz Empirische Befunde
A2
a ) Definition Soziale Unterstützung
b) Modelle zur Einwirkung Sozialer Unterstützung
c) Operationalisierung und Abgrenzung des Konstruktes Soziale Unterstützung
d ) Dysfunktionale (Soziale) Kognitionen/ Schemata und fehlerhafte Attributionen
A3
a) Erstkontakt Planung und Informtionserhebung
b) Klassifikatorische Störungsdiagnostik
c) Diagnostisches Fallbeispiel Makroebene
d) Funktionale Problemanalyse (mikroebene) an bsp. M. Lutz
e) Ressourcen, Motivations und Zielanalyse
f) Indikationsentscheidung/ Therapieplanung
g) Therapiebegleitende Diagnostik an bsp. M Lutz (Verlaufs und Prozessevaluation)
h) Ergebnisevaluation und Abschlussdiagnostik
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
a. a. O. am angegebenen Ort
Abb. Abbildung
Aufl. Auflage
Bd. Band
Bde. Bände
Diss. Dissertation
ebd. ebenda
et al. und andere
f. folgende Seite
ff. folgende Seiten
Hrsg. Herausgeber
Jg. Jahrgang
o. J. ohne Jahr
o. O. ohne Ort
o. V. ohne Verfasser
o. S. ohne Seite
S. P. Sensible Phase
vgl. vergleiche
ggf. gegebenen falls
zb. Zum Beispiel
bsph. beispielshalber
DGFP. Deutsche Gesellschaft für Psychologie
QMS Qualität Management System
Aufgabe 1 (30 Punkte, ca. 4-5 Seiten)
Die Bedeutung von Risiko- und Schutzfaktoren für die Entstehung von psychischen Störungen unter Bezugnahme von empirischen Ergebnissen.
a) Die Klinische Psychologie und das Konstrukt psychische Störung
Casper Pjanic und Westermann beschreiben Die Klinische Psychologie, als eine sich in ihrem Interdisziplinären Selbstverständnis auf verschiedenen Teilaspekt der Psychologie beziehende Aspekte. Diese reichen von der klassischen Psychologischen Diagnostik, über Psychotherapie und Verhaltensmedizin, bis hin zum neurobiologischen Verständnis und neuen Möglichkeiten der Interventionsgestaltung. Darüber hinaus versucht jeder dieser Bereiche, mehr oder weniger selbständig Beiträge zur (Phänomenologie, Diagnostik, Ätiologie, Epidemiologie) und deren Behandlung (Psychotherapie) sowie ex anter Prävention a prior genereller Versorgung Betroffener zu leisten1. Im Kern der Klinischen Psychologie steht nach Petermann, Maercker, Lutz und Stangier das Konstrukt der Psychischen Störung. Dabei definieret Petermann et al. eine psychische Störung, als einen Leidenszustand, welcher sowohl von Betroffenen in ihnen selbst wahrgenommen, gespürt werden kann. Jedoch bezeichnet er damit auch eine psychische Problemkonstellation, die es dem Betroffenen unter gewissen Umständen gar nicht ermöglicht einen solchen untypischen Zustand an sich selbst zu registrieren. Es sind die fehlenden Linien, die starren Grenzen des Erscheinens, die eine ausschlaggebende Entität, welche es derzeit unmöglich macht, die eine richtige Definition der Psychischen Störung zu deklarieren. Denn was für den einen normal zu sein scheint, kann für den anderen eine Abweichung der Norm darstellen. So kann man das Konstrukt Psychische Störung am besten als ein komplexes, wechselwirkendes Arrangement aus dem neuesten Stand der Wissenschaftlichen Forschung und der Konvention der Um die Gesellschaft vorherrschenden Normen verstehen. Petermann et al. bezeichnet dies, als eine Einigung der Experten mit der Öffentlichkeit nach bestem Wissen und Gewissen2. „Die Abgrenzung zwischen „Krank“ und „gesund“ bzw. „gestört“ und „normal“ ist ein grundlegendes Problem für die klinische Psychologie und die Psychiatrie, weil Fehldiagnosen oder aber Fragwürdige Interventionen Konsequenzen nach sich ziehen3.
b) Der Beitrag der Entwichlungspsychopathologie zur Risikofaktorenforschung
Franzkowiak, Autor des Bundeszentralamt für Gesundheit und Aufklärung (BZgA) definiert einen Risikofaktor als „alle empirisch im Bevölkerungsmaßstab gesicherten Vorläufer und Prädiktoren von organischen und psychosomatischen Krankheiten, von psychischen oder Entwicklungsstörungen“4. Grundlegende Unterschiede bezüglich der Klassifikation von Risikofaktoren werden durch die zwei populärsten Vertreter, a prior getroffen. Die Gesundheitswissenschaften, welche sich durch einen salutogenetischen Ansatz quasi parallel zum Resilienz Ansatz heraus stigmatisierten und im Gegensatz zu diesem, die klinische Psychologie mit der entwicklungspsychopathologischen Perspektive. Da die Annahmen der Beiden Forschungsrichtung sich sehr ähneln, verweisen Bengel, Meinders-Lücking und Rottmann auf die Adaption der wesentlichen Erkenntnisse der beiden Forschungsrichtung und deren neu Ausrichtung unter der Begrifflichkeit gesundheitlicher Schutz- und Resilienz Faktoren5. Wittchen und Hoyer betonen, dass für die Erklärung von psychischen Störungen zunehmend von dem alten Verursachungsprinzip abgelassen wird, dieses sucht in seinem Kern die Oben bereits angeführte eine, ausschlaggebende Entität, welche dann im spezifischen Einzelfall als Auslöser der psychischen Störung verantwortlich gemacht wird. Der Wechsel vollzieht sich nunmehr hin zu dem sog. Risikofaktorenmodell, dieses Konzept geht von einem integrativen multifaktoriellen Zusammenspiel der verschiedenen Faktoren aus, zu diesen gehören ua. genetisch bzw. anlagebedingte, physiologische konstitutionelle Faktoren, sowie Persönlichkeitsbedingte Temperamentsmerkmale, welche in einer Wechselwirkung mit den Individuell lerngeschichtlichen Erfahrungen des einzelnen, sowie den diversen physischen, sozialen und psychosozialen Umwelteinwirkungen eine Entstehung von Psychischen Krankheiten verantwortlich gemacht werden6. Zentrale Aufgabenstellung der Entwicklungspsychopathologie ist es, oben genannte komplexe multifaktorialität von potenziellen Risiken zur Entstehung und Aufrechterhaltung im gesamten Entwicklungsverlauf eines Menschenlebens, jedoch auch die Erforschung der Schutzfaktoren zu fördern, sowie die Wechselwirkungen zwischen Schutz aber auch Risikofaktoren auf zu zeigen. Hierfür nimmt diese eine moderne Interdisziplinäre Stellung ein und vergleicht ein weitläufiges Psychisches, Biologisches und Soziales Spektrum7.
c) Empirische Befunde einer repräsentativen Längsschnittstudie (Kauai)
In der Literatur gibt es eine Vielzahl von Erhebungen Die Kauai-Studie stellt einen der populärsten Psychopathologischen Erhebungen von Schutz und Resillienzfaktoren dar. In dieser wurden durch Werner u. Smith (1992) eine komplette Geburstjahrgangskohorte mit (n=698) Kindern aus Familien mit verschiedenem Sozioökonomischen Status und sehr heterogenen kulturellen Bedingungen über mehr als dreißig Jahre begleitet um speziell Entwicklungsrelevante Risiko und Schutzfaktoren für die Spätere Psychische Vulnerabilität zu Determinieren so Häfner, Franz, Lieberz und Schepank8. Die gezielten mehrfach Erhebungen an den Versuchspartnern wurden mittels Peer-review validiert und kam so zu ff. Ergebnissen die gesicherten Risikofaktoren betreffend9:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Das Augenmerk der Forschung lag nun auf der Multifinalität jener Kinder und Familien, welche mehr als vier der oben genannten defizitären Determinanten in ihrer Entwicklung aufwiesen und deren Entwicklung sich dennoch in einem normalen, also psychisch nicht belastenden Verhältnis vollzog. Diese vorerst als „Unverwundbar10 “ betitelt, wurden später als resilient eingestuft.
d) Bedeutung und Wirkung der Risikofaktoren in sensiblen Entwicklungsphasen
Wittchen priorisiert, dass Risikofaktoren es ermöglichen bestimmte Krankheitszustände auf ein oder mehrere Ausgangsfaktoren zu determinieren und es somit möglich ist eine kumulative bzw. spezifische Kombination dieser zu betrachten. Die Rückschlüsse sind jedoch eher Wahrscheinlichkeiten, die keine exakte Vorhersagen für den jeweiligen Einzelfall oder gar für (wirk) Mechanismen bieten11. Petermann et al. verweist bei der Kategorisierung und anschließenden Bewertung potenzieller Risikofaktoren auf eine grundlegende Differenzierung in interne (kindbezogenen) bsp. genetisch bedingte Anfälligkeit für Krankheit und externe (umgebungsbezogenen) Risikofaktoren bsph. Sozioökomischer Status12, dass diese in ein dynamisches Entwicklungspsychologisches-Modell integriert werden können, dies bedeutet, dass jeder potenzielle Risikofaktor ins Verhältnis gesetzt wird, zu den jeweiligen Lebensphasen. Als Bsp. führt er die Trennung eines Säuglings von seiner Mutter (Bezugsperson) auf. Da einem Solchen keine Folgeerscheinungen bereitet wird. Anders verläuft der Entzug einer Bezugsperson jedoch während einer (Sensiblen Phase). Eine (S.P.) bezeichnet einen Zeitraum in welchem ein Mensch quasi als evolutionsbedingten Lernbeschleuniger auf biologischer Basis mit seiner Umwelt reagiert, die in dieser Zeit gemachten Erfahrungen und erworbenen Fähigkeiten bleiben ein Leben lang bestehen, werden in diesem „Zeitfenster“, die für die jeweilige Entwicklungsphase biologisch vorhergesehene Erfahrung nicht gemacht spricht man von einem Kumulativen Defizit welches das Phänomen um die entstandenen Mängel beschreibt und die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreicher Entwicklung durch nachfolgende Entwicklungsanforderungen und erfolgreicher Anpassung deutlich erschwert13. Ein weiter Ansatz der Entwicklungspsychopathologie bezeichnet als Kumulative Risiko- Modell besagt, dass weniger die Art, sondern eher die Anzahl der auf den Organismus einwirkenden Risikofaktoren den Ausschlag für die Entstehung von psychischen Störungen gibt, dies deckt sich mit den Grundannahmen von L. Alan Sroufe, welcher mit seinem Modell des Entwicklungspfades (1997) das Konstrukt Störung, als einen Dynamischen Prozess versteht, in welchem es zur Bildung von Schutzfaktoren vor allem auf die in der Vergangenheit bereits erbrachte Vorleistung zur Anpassung ankommt14. Auf die jeweiligen Risikofaktoren wirken erweitert noch vulnerable Faktoren ein, diese werden in Primär bsph. genetische Disposition und sekundär unterteilt bsph. Negatives Bindungsverhalten. Vulnerabilität drückt eine besondere Empfindlichkeit gegenüber den Gegebenheiten des Umfeldes aus, diese sind individuell verschieden und interagieren mit den verschiedenen Risikomechanismen und begünstigen Abweichungen in der Entwicklung15.
e) Ressourcen, Schutzfaktoren und Resilienz Empirische Befunde
bei der Begünstigung des Auftretens psychischer Störungen fallen die Risikofaktoren nicht alleine ins Gewicht, als Schutzfaktoren bezeichnet Bengel et al. „Faktoren, die die Auftrittswahrscheinlichkeit von Störungen beim Vorliegen von Belastungen vermindern, indem sie zur Entwicklung von Ressourcen beitragen bzw. eine solche Entwicklung erleichtern. Während Schutzfaktoren im Sinne eines Puffereffekts konzipiert sind, bezeichnen Ressourcen alle Faktoren, die (auch unabhängig) von Belastung oder Risikopotenzial der Situation positive Effekte zeigen“16. diese werden nach Wittchen darüber hinaus noch durch die Bewältigungsmöglichkeiten der Betroffenen Person und die aus der Umwelt verfügbaren Ressourcen ergänzt. Eine Differenzierung dieser findet in personale und soziale Ressourcen statt17. Unter dem Puffereffekt versteht man grob, das spezifische Zusammenwirken von Risiko und Schutzfaktoren nachfolgendem Schema: Tritt ein Risikofaktor auf, dann moderiert der Protektive Faktor die schädliche Wirkung dessen. Schutzfaktoren sind demnach also vor allem bei drohender Gefährdung aktiv und mindern diese, wären solchige nicht vorhanden, käme der volle Risikoeffekt zu tragen18. Die Folgende Faktoren gelten als gesicherte biografische Protektive Faktoren im Hinblick auf die Entstehung psychischer und psychosomatischer Krankheiten19:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Unter dem Begriff Resilienz versteht man im weiteren Sinne das Gegenstück zu Vulnerabel, gemeint ist hiermit die Wiederstandfähigkeit gegenüber dem negativen Einfluss von Risikofaktoren, folgend handelt es sich um die Fähigkeit eines Kindes oder Erwachsenen unbeschadet mit widrigen Umständen um zu gehen und Bewältigungskompetenzen zu entwickeln20.
Die Unverwundbaren von Kauai wiesen nach Wustmann bereits im Säuglingsalter Charakterzüge auf, welche man folgendermaßen Charakterisieren kann: sehr aktiv, liebevoll, pflegeleicht und sozial aufgeschlossen. Mitunter zeigten diese eine bemerkenswerte Anpassung an neue Situationen hatten darüber hinaus weniger bzw. keine Probleme zu schlafen und ein erhöhtes Antriebsniveau. Ein Wesentlicher Schutzfaktor stellte das Temperament dar, welches mit leicht im Gegensatz zu dem 1980 von Thomas und Chess deklarierten schwierigen Temperament steht. Anders als die Kinder mit einem schwierigen Temperament, besteht bei Kindern mit einem leichten Temperament eine Art genetischer Schutzfaktor, welcher dafür sorgt, dass diese weniger Gefahr laufen eine Zielscheibe für negative, feindselige Gefühle, so wie kritisierendem oder aber bestrafenden Erziehungsverhalten zu werden. Wustmann betont, dass diese Kinder nicht so wie jene mit einem schwierigen Temperament sich in akuter Gefahr befinden in einen negativ defizitären „Teufelskreis“ aus sich gegenseitig beeinflussenden negativen Reaktionen zu geraten, im Gegenteil, diese Kinder würden mit ihrem einfachen Temperament eher dazu beitragen positive Reaktionen zu verursachen. So lößen diese bei Bezugspersonen eher Aufmerksamkeit, Wärme und soziale Unterstützung aus21.
Aufgabe 2 (30 Punkte, ca. 4-5 Seiten)
Der Einfluss sozialer Unterstützung und dysfunktionaler Kognitionen auf die Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen anhand von theoretischen Modellen und empirischen Ergebnissen
a) Definition Soziale Unterstützung
Nach Fanzkowiak ist soziale Unterstützung, als eine Sammelbezeichnung an zu sehen. Diese umfasst das Erwarten und Erhalten von sozialen Leistungen bezüglich der Hilfe und Unterstützung, welche Menschen zur Bewältigung von herausfordernden Situationen als subjektiv belastend erleben22. Schon Badura war sich (1981) darüber bewusst, dass das Fehlen von (Fremdhilfen) einen nicht zu unterschätzenden Risikofaktor bezüglich der Ätiologie von psychischen Störungen in Form von „Stress“ darstellt, welcher nicht nur die Entstehung, sondern auch den Langzeitverlauf von psychischen Erkrankungen begünstigt23. Zu ähnlichen Befunden gelangen auch Cassel und Cobb (1970) in mehr als 30 Studien. „Cassel and Cobb indicated that social relationship might promote health in several ways but emphasized the role of social relationship might promote health in moderating or buffering potentially deleterious health effects of psychological stress or other health hazards”24. Als empirisch gut belegt, gilt das Puffer- Modell von La Rocco et al. (1980), dieses postuliert soziale Unterstützung fungiere bei akuter Stressbelastung als ein Puffer, welcher die Gesundheitsbedrohende Wirkung von Stress gleichsam abfedert. Damit sinkt nach La Rocco die Wahrscheinlichkeit an einer Psychischen Störung zu erkranken, wenn man über ein erhebliches Maß an guter Sozialen Unterstützung verfügt25. Das Soziale Unterstützung oder belastende Lebensumstände alleine jedoch nicht ausschlaggebend für die Entstehung von psychischen Störungen sind, konnte 1972 an einer Untersuchung an schwangeren Frauen erhoben, durch Nuckolls et al. als validiert betrachtet werden. Es konnte lediglich eine signifikant niedrige Komplikationsrate bei stark belasteten Frauen nachgewiesen werden, welchen eine starke soziale Unterstützung zu Teil wurde. Bei diesen lag die Komplikationsrate um gut ein Drittel niedriger als bei stark belasteten Frauen ohne solche Unterstützung. Mayer verweist bezüglich der Wirksamkeit sozialer Unterstützung auf Gentry und Kobasa (1984), nach ihnen wirken diese vor allem bei chronischem Stress unterstützend26.
b) Modelle zur Einwirkung Sozialer Unterstützung
Nach Ellring gehen sämtlichen Modelle, welche sich mit der Thematik der protektiven oder defizitären Wirkungen von sozialer Unterstützung auf Ätiologische Aspekte von psychischen Störungen und deren Aufrechterhaltung beziehen von Stressoren aus, diese/r Stressor/en wirkt auf den Gesundheitszustand ein und sorgt so für eine Gegengesetzte Unterstützung, also einem Defizit. Unterschiedliche Ansetzpunkte haben die Modelle im Hinblick auf den Bezugspunkt an welchem die Soziale Unterstützung auf den Stressor einwirkt. Weiterführend erörtert er, dass man zwischen folgenden Grund Modellen unterscheidet:
Direkter Einfluss sozialer Unterstützung
1) Das Auslöser-Modell-engl. triggering Model
2) Additives Modell Indirekter Einfluss sozialer Unterstützung
3) Schutzschild-Modell engl. shield model
4) Puffer-Modell- engl. buffering model
Die Modelle, welche einen direkten Einfluss sozialer Unterstützung postulieren, dass das Auftreten eines Stressors Hilfsmaßnahmen auslöst, triggering model. Bzw. die Wirkung des Stressors aufheben (additives Model). Unter indirekter Wirkung versteht man das der Stressor unwirksam gemacht wird ähnlich einem Schutzschild prallt dieser dann an einem ab (Schutzschild-Modell), oder verliert systematisch sein Stressoren Potenzial.27
Ein weiteres Modell, welches sich nicht explizit auf die Einwirkung von Stressoren, sondern unabhängig von diesen auf das Seelische Wohlbefinden auswirkt, ist das Modell der direkten Effekte. Dabei ist es nach Franzkowiak die Erhöhung des individuellen Selbstwertes, sowie des Kontrollempfinden und Förderung des gesundheitsrelevanten Verhaltens. Demnach kommt die Unterstützung also nicht erst zu tragen, wenn sich eine Situation bereits im geschehen also ex post ereignet in einer Belastungssituation befindet, sondern hat eine präventive Funktion, welche sich wohl attribuiert in einem präventiven Kontext konnotieren lasst28.
[...]
1 Vgl. Casper, I. Pjanic, S. Westermann (2018), 1. Kapitel, 2. Absatz
2 Vgl. Petermann, F. Maercker, A. Lutz W. und Stangier U. (2018), S. 15
3 Ebd. (2018), S. 15
4 Franzkowiak, P. (2018), S.1
5 Bengel, J. Meinders-Lücking, F. Rottmann, N. (2009), S. 17
6 Vgl. Wittchen H. U. Hoyer J. (2011), S. 650
7 Vgl. Petermann et al. (2018), S. 92-94
8 Vgl. Häfner, S. Franz, M. Lieberz, K. Schepank, H. (2001), S. 403
9 Vgl. Eagle, U.T. Hoffmann, S.O. Steffens, M. (1997), S. 686
10 Bengel, J. et al. (2009), S.15
11 Vgl. Wittchen H. U. Hoyer J. (2011), S. 651
12 Vgl. Petermann, F. Damm, F. (2009), S. 28
13 Vgl. Petermann, F. et al. (2018), S. 100
14 Ebd. (2018), S. 96
15 Vgl. Petermann, F. Damm, F. (2009), S. 33
16 Bengel, J. et al. (2009), S. 23
17 Vgl. Wittchen H. U. Hoyer J. (2011), S. 651
18 Bengel, J. et al. (2009), S. 23
19 Vgl. Eagle, U.T. Hoffmann, S.O. Steffens, M. (1997), S. 693
20 Vgl. Petermann, F. Damm, F. (2009), S. 35
21 Wustmann (2005), S.195
22 Vgl. Franzkowiak, P. (2018), S.1
23 Vgl. Badura, B. (1981), S. 157-158
24 House, J. S. Landis, K. R. Umberson, D. (1988), S.541
25 Mayer, K. C. (2001), Z. 33-37 2. Absatz
26 Ebd. (2001), Z. 47-50 2. Absatz
27 Vgl. Baumann, U. Perrez, M. Ellring, H. (1990), S. 316-317
28 Franzkowiak, P. (2018), S.1
- Arbeit zitieren
- Eloy Veit (Autor:in), 2020, Die Bedeutung von Risiko- und Schutzfaktoren für die Entstehung psychischer Störungen und der Einfluss sozialer Unterstützung und dysfunktionaler Kognitionen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1289709
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