Netzwerke stehen derzeit im Zentrum des politikwissenschaftlichen Diskurses. Ob sie lediglich „Hochkonjunktur“ (Jansen/Schubert 1995: 7) haben (und damit vielleicht genau so schnell wieder verschwinden) oder die Politikwissenschaft damit gar ein „neues Paradigma“ (Benz 1995: 185) gefunden hat, lässt sich derzeit nicht beantworten. Allerdings spielen Netzwerkanalysen im politischen Bereich eine wichtige Rolle, weil sie aufzeigen, wie der politische Entscheidungsprozess jenseits offizieller Strukturen und Institutionen abläuft. Als informelle Form der Entscheidungsfindung sind Netzwerke aus dem modernen, kooperativen Staat mit seinen komplexen Strukturen und Verflechtungen nicht mehr wegzudenken. Diese Verschriftlichung soll verdeutlichen, welche zentralen Prämissen der Netzwerktheorie zu Grunde liegen, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen damit es zur Bildung von Netzwerken kommt und nach welcher Logik sowie Interaktionsformen Netzwerke funktionieren. Um aufzuzeigen, wie Netzwerke politikwissenschaftlich untersucht werden können, wird eine quantitative Studie aus dem Politikfeld Arbeit vorgestellt und kritisch gewürdigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Netzwerktheorie/Netzwerke: Definition und Entstehungsabsicht
- Gesellschaftliche Voraussetzungen für die Entstehung von Netzwerken
- Verhandlungslogik in Netzwerken
- Quantitative Netzwerkanalyse im Politikfeld Arbeit
- Stärken und Schwächen des Ansatzes/ Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Verschriftlichung zielt darauf ab, die zentralen Prämissen der Netzwerktheorie zu erläutern, die Voraussetzungen für die Bildung von Netzwerken aufzuzeigen und die Logik sowie Interaktionsformen von Netzwerken zu analysieren. Die Arbeit untersucht, wie Netzwerke politikwissenschaftlich untersucht werden können, indem sie eine quantitative Studie aus dem Politikfeld Arbeit vorstellt und kritisch würdigt.
- Definition und Entstehungsabsicht von Netzwerken
- Gesellschaftliche Voraussetzungen für die Entstehung von Netzwerken
- Verhandlungslogik in Netzwerken
- Quantitative Netzwerkanalyse im Politikfeld Arbeit
- Stärken und Schwächen des Ansatzes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Netzwerke in der Politikwissenschaft ein und erläutert die Relevanz von Netzwerkanalysen im modernen, kooperativen Staat. Sie stellt die zentralen Fragestellungen der Arbeit vor.
Das zweite Kapitel definiert den Begriff „Netzwerk“ und beleuchtet die Entstehungsabsicht von Netzwerken. Es wird deutlich, dass Netzwerke als informelle Entscheidungsstrukturen entstehen, die auf strategischem Handeln individualinteressengeleiteter Akteure beruhen. Die Entstehung von Netzwerken ist durch die Absicht geprägt, die einzelnen Interessen möglichst früh im Netzwerk an zentraler Stelle zu verorten.
Das dritte Kapitel untersucht die gesellschaftlichen Voraussetzungen für die Entstehung von Netzwerken. Es wird argumentiert, dass die wachsende Bedeutung von formalen Organisationen in modernen Gesellschaften zu einer Fragmentierung politischer Macht führt, die wiederum die Entstehung von Netzwerken als Reaktion begünstigt. Die Einbeziehung von Interessengruppen in Netzwerke setzt eine funktionale Differenzierung der Gesellschaft in einzelne, voneinander abgrenzbare und relativ autonome Subsysteme voraus.
Das vierte Kapitel analysiert die Verhandlungslogik in Netzwerken. Es wird deutlich, dass Netzwerke auf wechselseitigen Abhängigkeiten, gemeinsamen Verhaltenserwartungen und Orientierungen sowie Vertrauensbeziehungen beruhen. Die Kommunikation und Kooperation innerhalb von Netzwerken dienen dem Informationsaustausch, der kooperativen Produktion eines Kollektivgutes oder der gemeinsamen Interessenformulierung.
Das fünfte Kapitel stellt eine quantitative Netzwerkanalyse im Politikfeld Arbeit vor. Die Studie untersucht die Interaktionen zwischen verschiedenen Akteuren im Arbeitsmarkt und analysiert die Einflussfaktoren auf die Entscheidungsfindung in diesem Politikfeld.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Netzwerktheorie, Interessengruppen, Politikfeld Arbeit, quantitative Netzwerkanalyse, kooperativer Staat, Entscheidungsfindung, Verhandlungslogik, gesellschaftliche Voraussetzungen, Fragmentierung politischer Macht, funktionale Differenzierung, Interaktionsformen, Einflussnahme, strategisches Handeln, Policy-Prozess, Problemwahrnehmung, Agenda-Setting, Politikentwicklung.
- Arbeit zitieren
- Martin Schultze (Autor:in), 2008, Interessengruppen im kooperativen Staat: Netzwerkanalyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/128853
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