Die vorliegende Arbeit soll den, durch die im Folgenden noch aufzuzeigenden diversen Deindustrialisierungsprozesse hervorgerufenen, Struktur- und Funktionswandel der vergangenen 20-25 Jahre im rechtsrheinischen Kölner Stadtteil Mülheim darstellen, untersuchen und nachvollziehen, sowie Profiteure und Verlierer der einsetzenden Umnutzung disponibler Altstandorte aufzeigen.
Der rechtsrheinische Kölner Kernraum mit Deutz und den umgebenden Stadtteilen, vor allem Mülheim, Kalk, Humboldt-Gremberg, stellte fast 150 Jahre lang den größten gewerblich-industriell geprägten Verflechtungsraum innerhalb des Kölner Stadtgebietes dar. Deutlich länger als zum Beispiel das Ehrenfeld/Braunsfelder Altgewerbegebiet blieben diese gewachsenen Strukturen im Rechtsrheinischen stabil.
Die Begriffe "zukunftsorientiert" und "nachhaltig" sollen ein zentraler Bezugspunkt der Arbeit sein, sich hierbei auf den wirtschaftlichen, sozialen, baulichen und symbolischen Aspekt beziehen und verschiedenste Auffassungen von Aufwertung integrieren (Soziale Stadt, Stadterneuerung, Gentrification). Die verschiedenen Dimensionen einer Aufwertung sollen aus der Perspektive diverser Akteursgruppen betrachtet werden.
Abschließen soll diese Arbeit mit einem Ausblick und einem Resümee, inwieweit bzw. wie weit die Um- und Restrukturierungsmaßnahmen der einstigen ökonomischen Basis gediehen sind bzw. welche Entwicklungsleitziele moderner Stadtentwicklungspolitik bezüglich der Herausforderung des sektoralen Wandels in den letzten Jahren umgesetzt werden konnten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Der Untersuchungsraum
- 1.2. Grundlegende Definitionen
- 1.3. Charakterisierung Mülheims
- 2. Geschichte und Entwicklung Köln-Mülheims - Eine Einführung
- 2.1. Geschichte und Entwicklung Köln-Mülheims bis 1800
- 2.2. Entwicklung der Besiedlung und Flächennutzung in Mülheim von 1800 bis 1870
- 2.3. Die Industrialisierung - Die rechts- und linksrheinischen Gebiete rücken zusammen
- 2.4. Der Industriestandort „,Rechtsrheinisch”
- 2.5. Der Mülheimer Wirtschaftraum boomt
- 3. Mülheim im Wandel - Deindustrialisierungsprozesse
- 3.1. Industrie und Stadt im Umbruch
- 3.2. Auswirkungen der Deindustrialisierung auf Mülheim am Fallbeispiel KHD und der Stadt Köln
- 3.3. Struktureller Wandel als Impuls für städtische Planungen
- 3.4. Zusammenfassung
- 4. Der Zeitraum seit 1990
- 4.1. Rechtsrheinische Stadtentwicklung aus Planersicht
- 4.2. Beispiele der Umnutzung und Inwertsetzung disponibler Altstandorte
- 4.2.1. Flächenrecycling - Eine Einführung
- 4.2.2. Brachflächen als Element der Stadtentwicklung
- 4.2.3. Altstandorte als Ausdruck des wirtschaftlichen Strukturwandels
- 4.2.4. Disponible Altstandorte als städtisches Entwicklungspotential: Strukturpolitische Chancen
- 4.2.5. Flächenrecycling als raumwirksame Interaktion am Beispiel des ehemaligen Böcking-Geländes
- 4.2.6. Die Biographie des Flächenrecyclings - eine Analyse der raumrelevanten Entscheidungsprozesse
- 4.3. Von der Kabelfabrik zum Medienzentrum - Die Schanzenstraße 44
- 5. Zukunft des Rechtsrheinischen
- 5.1 REK
- 5.2. Mülheim 2020
- 5.3. Perspektiven für Mülheim-Süd
- 5.4. Die Soziale Stadt
- 6. Asymmetrische Großstädte am Fluss - Ein Vergleich
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit analysiert die Entwicklung des Kölner Stadtteils Mülheim von einem industriellen Zentrum zu einem zukunftsorientierten Stadtteil. Sie beleuchtet die Geschichte des Stadtteils, die Auswirkungen der Deindustrialisierung und die aktuellen Entwicklungsprozesse zur Revitalisierung der ehemaligen Industriegebiete.
- Die historische Entwicklung und Wandel von Mülheim
- Die Auswirkungen der Deindustrialisierung auf Mülheim
- Strategien zur Umnutzung und Inwertsetzung von Altstandorten
- Zukunftsperspektiven für den Stadtteil und seine Entwicklung
- Vergleich mit anderen asymmetrischen Großstädten am Fluss
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Untersuchungsraum, grundlegende Definitionen und die Charakterisierung Mülheims präsentiert. Kapitel 2 beleuchtet die Geschichte und Entwicklung des Stadtteils von der frühen Besiedlung bis zur Industrialisierung. In Kapitel 3 werden die Deindustrialisierungsprozesse und deren Auswirkungen auf Mülheim im Detail analysiert, wobei das Beispiel der KHD und der Stadt Köln als Fallstudie dienen. Kapitel 4 befasst sich mit der Stadtentwicklung seit 1990 und zeigt Beispiele für die Umnutzung und Inwertsetzung von Altstandorten auf. Das Kapitel konzentriert sich insbesondere auf das Flächenrecycling am Beispiel des ehemaligen Böcking-Geländes. Kapitel 5 beleuchtet die Zukunft des Rechtsrheinischen und stellt verschiedene Konzepte und Perspektiven für die Weiterentwicklung des Stadtteils vor.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Stadtentwicklung, Deindustrialisierung, Flächenrecycling, Altstandorte, Rechtsrheinische Stadtentwicklung, Mülheim, Köln, Stadtplanung, Strukturwandel und zukunftsorientierte Stadtentwicklung.
- Quote paper
- Dipl. Geogr. Alexander Trabitzsch (Author), 2014, Köln-Mülheim im Wandel. Vom Industriebezirk zu einem zukunftsorientierten Stadtteil?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1288255