Wer die Wahl hat – hat die Qual. Eine Redensart, die man immer wieder hört. Oft muss
der Mensch im Leben eine Wahl treffen. Wie der Mensch letztlich zur Entscheidung
gelangt, damit setzt sich unter anderem auch die Theorie der rationalen Wahl
auseinander, sie versucht „(…) sozialwissenschaftlich relevante Ereignisse auf die
Mikrostrukturen des Handelns zurückzuführen“, (vgl. Schmidt, S. 22). „Im Kern der
Rational-Choice-Erklärung sozialer Prozesse steht die Erklärung des Handelns von
Akteuren“, (Esser, S. 20). Ausgangspunkt ist dabei die Annahme, dass die Handlungen
rational handelnder Akteure die Phänomene der Sozialwelt bestimmen, wobei den
Akteuren unterstellt wird, sie wählten eine bestimmte Alternative, weil sie – vereinfacht
ausgedrückt – den maximalen Nutzen erwarten lässt. Der Rational-Choice-Ansatz
tauchte in den 1980er Jahren auf und lässt sich auf keinen Hauptvertreter zurückführen.
Die „Familie der Rational Choice-Theorien“, wie es Schmidt benennt, gliedert sich im
Wesentlichen in zwei Theorievarianten: In die Nutzentheorie und in die Spieltheorie,
wobei – kurz gesagt - erstere Anwendung findet in Situationen strategischer
Unabhängigkeit und letztere bei Situationen mit strategischer Interpendenz, (vgl.
Schmidt, S. 22).
In dieser Arbeit werde ich zunächst auf die Ursprünge der Theorie der Rationalen Wahl
verweisen. Es soll das Bild des homo oeconomicus skizziert werden, das seine
realitätsnähere Weiterentwicklung im „RREEMM“ Modell nach Lindenberg findet.
Anhand der Theorie von Elster soll anschließend dargelegt werden, welche
Beschränkungen – abgesehen von Grenzen der äußeren Umwelt - rationales Handeln im
Akteur selbst finden kann, womit aufgezeigt wird, dass Rationalität immer auch ein
Stück weit ein relativer Begriff ist, der vom Akteur selbst abhängt und sich nur mit
Mühe in ein wissenschaftlich berechenbares Schema einordnen lässt. In Form des
Gefangenendilemmas soll ein Einblick in die Spieltheorie gewährt werden. Bevor ich
schließlich auf die Kritik zum Ansatz der Rationalen Wahl eingehe, werde ich die
Anwendung der Rational-Choice-Theorie in der Familiensoziologie aufzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Methodologischer Individualismus
- Der Homo Oeconomicus
- Das „RREEMM“ - Modell nach Lindenberg
- Die Theorie der Rationalität nach Jon Elster
- Die Spieltheorie
- Anwendung der Theorie der Rationalen Wahl: Familiensoziologie
- Kritik am Rational Choice Ansatz
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Rational-Choice-Ansatz und analysiert dessen Kernprinzipien, Anwendungsbereiche und Kritikpunkte. Ziel ist es, die theoretischen Grundlagen des Ansatzes zu beleuchten und seine Relevanz für die Soziologie zu diskutieren.
- Methodologischer Individualismus
- Das Modell des Homo Oeconomicus
- Die Theorie der Rationalität nach Jon Elster
- Die Spieltheorie
- Kritik am Rational-Choice-Ansatz
Zusammenfassung der Kapitel
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Die Einleitung führt in die Thematik der rationalen Wahl ein und stellt die Grundannahmen des Ansatzes vor. Sie erläutert die Bedeutung des methodologischen Individualismus und die Rolle des Homo Oeconomicus als theoretisches Konstrukt.
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Das Kapitel „Methodologischer Individualismus“ beleuchtet die philosophischen und wissenschaftstheoretischen Grundlagen des Ansatzes. Es werden die Verbindungen zum Utilitarismus und Behaviorismus hergestellt und die Grundannahmen des methodologischen Individualismus erläutert.
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Das Kapitel „Der Homo Oeconomicus“ stellt das klassische Modell des rationalen Akteurs vor und diskutiert dessen Stärken und Schwächen. Es wird die Kritik an der realitätsfernen Prämisse des homo oeconomicus aufgezeigt und die Notwendigkeit einer Erweiterung des Modells betont.
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Das Kapitel „Das „RREEMM“ - Modell nach Lindenberg“ präsentiert eine realitätsnähere Variante des Homo Oeconomicus-Modells. Es werden die zusätzlichen Parameter des „RREEMM“-Modells erläutert, die eine komplexere und realistischere Darstellung des menschlichen Handelns ermöglichen.
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Das Kapitel „Die Theorie der Rationalität nach Jon Elster“ analysiert die Grenzen der Rationalität und zeigt auf, dass rationales Handeln durch verschiedene Faktoren eingeschränkt werden kann. Es werden die Beschränkungen der Rationalität durch den Akteur selbst und die Grenzen der äußeren Umwelt beleuchtet.
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Das Kapitel „Die Spieltheorie“ bietet einen Einblick in die Anwendung des Rational-Choice-Ansatzes in Situationen strategischer Interdependenz. Es wird das Gefangenendilemma als Beispiel für die Spieltheorie vorgestellt und die Bedeutung von strategischem Denken in sozialen Interaktionen erläutert.
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Das Kapitel „Anwendung der Theorie der Rationalen Wahl: Familiensoziologie“ zeigt die Relevanz des Rational-Choice-Ansatzes für die Analyse von Familienbeziehungen auf. Es werden verschiedene Anwendungsbeispiele aus der Familiensoziologie vorgestellt und die Stärken und Schwächen des Ansatzes in diesem Bereich diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Rational-Choice-Ansatz, den methodologischen Individualismus, den Homo Oeconomicus, die Theorie der Rationalität, die Spieltheorie, die Familiensoziologie und die Kritik am Rational-Choice-Ansatz. Die Arbeit beleuchtet die theoretischen Grundlagen des Ansatzes, seine Anwendungsbereiche und seine Grenzen.
- Quote paper
- Michaela Walther (Author), 2007, Der Rational-Choice-Ansatz – kritisch betrachtet, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/128783
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