Als Friedrich I. Barbarossa im März 1152 den deutschen Königsthron bestieg, musste er es als seine erste Aufgabe ansehen, den zwischen Welfen und Babenbergern um das Herzogtum Bayern geführten Konflikt zu bereinigen, der das Königtum seines Vorgängers Konrad III. schwer belastet und so viel „Ungemach [...] für das ganze Reich und vor allem für das arme Bayern“ gebracht hatte. Die hitzig geführten Auseinandersetzungen hatten gezeigt, dass der politische Konflikt mit Waffengewalt nicht zu lösen war. Ganze vier Jahre zäher und geschickter kaiserlicher Verhandlungskunst sollte es bedürfen, bis es Friedrich gelang, die bayrische Frage mit den Mitteln des Lehenrechtes beizulegen. In dem am 17. September 1156 ausgestellten feierlichen Diplom fixierte die Kanzlei Barbarossas ein kompliziertes Rechtsgeschäft: Als Gegenleistung für den Verzicht Heinrich Jasomirgotts auf das Herzogtum Bayern wurde seine Markgrafschaft Österreich in den Rang eines Herzogtums erhoben. Zudem wurden dem Babenberger weitgehende Zugeständnisse verbrieft, die wesentliche lehenrechtliche Prinzipien scheinbar aushöhlten und das neugeschaffene Herzogtum in eine Sonderstellung innerhalb des Verbandes der Fürstentümer des Reiches hoben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Konflikt um das Herzogtum Bayern
- Der Regensburger Hoftag am 8. September 1156
- Das Privilegium Minus
- Zur Überlieferung
- Der Weg der Forschung
- Der Rechtsinhalt des Privilegium Minus
- Die Umwandlung in ein Herzogtum
- Die Mitbelehnung der Herzogin
- Die weibliche Erbfolge
- Die "libertas affectandi"
- Die Gerichtsbarkeit im Herzogtum
- Hoffahrtspflicht und Heerfolge
- Fazit
- Anhang
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Privilegium Minus, einer Rechtsurkunde aus dem Jahr 1156, die die Erhebung der Markgrafschaft Österreich zum Herzogtum und die damit verbundenen Privilegien für Heinrich Jasomirgott festhält. Die Arbeit analysiert den Konflikt um das Herzogtum Bayern zwischen Welfen und Babenbergern, der zur Entstehung des Privilegium Minus führte, und untersucht den Rechtsinhalt der Urkunde im Detail.
- Der Konflikt um das Herzogtum Bayern zwischen Welfen und Babenbergern
- Die Rolle des Kaisers Friedrich I. Barbarossa bei der Lösung des Konflikts
- Die Bedeutung des Privilegium Minus für die Entstehung des Herzogtums Österreich
- Die rechtlichen Besonderheiten des Privilegium Minus im Vergleich zu anderen Lehenverleihungen
- Die verfassungsgeschichtliche Bedeutung des Privilegium Minus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Privilegium Minus ein und erläutert die Bedeutung der Urkunde für die Geschichte Österreichs. Sie stellt den historischen Kontext des Konflikts um das Herzogtum Bayern zwischen Welfen und Babenbergern dar und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Das zweite Kapitel beleuchtet den Konflikt um das Herzogtum Bayern. Es werden die Ursachen des Konflikts, die Ansprüche der streitenden Parteien und die verschiedenen Phasen der Auseinandersetzung dargestellt. Dabei wird auch auf die Rolle des Kaisers Friedrich I. Barbarossa eingegangen, der maßgeblich an der Lösung des Konflikts beteiligt war.
Das dritte Kapitel widmet sich dem Regensburger Hoftag im September 1156, auf dem das Privilegium Minus verkündet wurde. Es werden die Zeremonie und die symbolischen Handlungen des Hoftages beschrieben und in den Kontext des mittelalterlichen Reichslehenrechts eingeordnet.
Das vierte Kapitel analysiert den Rechtsinhalt des Privilegium Minus. Es werden die einzelnen Bestimmungen der Urkunde im Detail untersucht, darunter die Erhebung der Markgrafschaft Österreich zum Herzogtum, die Mitbelehnung der Herzogin, die weibliche Erbfolge, die "libertas affectandi" und die Gerichtsbarkeit im Herzogtum.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Privilegium Minus, das Herzogtum Bayern, die Welfen, die Babenberger, Friedrich I. Barbarossa, Heinrich Jasomirgott, das Herzogtum Österreich, das Reichslehenrecht, die verfassungsgeschichtliche Bedeutung und die Rechtsgeschichte des Mittelalters.
- Arbeit zitieren
- Florian Unzicker (Autor:in), 2006, Marchiam Austrie in Ducatum Commutavimus. Der Konflikt um das Herzogtum Bayern und das Privilegium Minus von 1156, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/128517
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