Ziel dieser Arbeit soll es sein, die Landesordnung des Michael Gaismair inhaltlich darzustellen, ihre Bedeutung zu klären und die Auswirkungen darzulegen. Im Buch "Schlagwörter der Radikalen der Reformationszeit (1520 - 1536). Spuren utopischen Bewusstseins" wird Michael Gaismair vorgestellt. Doch war er radikal? Geboren wurde er zwischen 1490 – 1492 in eine wohlhabende Bergunternehmerfamilie. Er besuchte die Lateinschule in Sterzingen, ob er studierte ist unklar. 1518 wurde er Landschreiber des Landeshauptmannes von Tirol, dabei eignete er sich sein juristisches und militärisches Wissen an. 1525 bekam er eine Anstellung in der Hofkanzlei des Fürstbischofes in Brixen. Danach war er Zolleinnehmer in Klausen.
Bis er 1525 von den Tiroler Aufständigen zum Anführer gewählt wurde. Er wollte das Machtvakuum der Reformationszeit nutzen, um seine Vorstellungen einer gerechten Gesellschaft verwirklichen zu können. Dabei berief er sich auf den Schweizer Reformator Zwingli, mit dem er im Kontakt stand. Er versuchte, grundlegende Eigenschaften der Dinggenossenschaft auf frühindustrielle Betriebe zu übertragen.
Das Verbot, Streitigkeiten nach dem Gewohnheitsrecht zu regeln, und die Einführung des römischen Privatrechts führten zu diesen Konflikten und Entwicklungen. Die Bauern bestanden auf ihren alten Rechten und konnten dies mit der ins Deutsche übersetzten Bibel belegen. Die als Träger des archaischen Rechts von Orient und Okzident fungierte. Damit waren diese Begründungen für die Bauern nun verständlich geschriebenes Gesetz, nach dem diese den Rechtsfrieden mit Gewalt erzwingen wollten.
Doch machte er sich neben dem Kaiser auch die frühindustriellen Unternehmer zu Gegnern. Denen es gelang aufgrund des Söldnerwesens diese Gedanken zurückzudrängen. Die Meraner und Innsbrucker Artikel der Tiroler Bauern führten zur Innsbrucker Bauernlandesordnung Erzherzog Ferdinand I. Diese konkurrierte mit der im eidgenössischen Exil von Gaismair verfassten Landesordnung, die an der dritten Graubündner Bauerneinung angelehnt war.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Inhalt
- Bedeutung
- Politisch-Soziale Bedeutung
- Wirtschaftliche Bedeutung
- Soziale Bedeutung
- Fazit
- Quellen- und Literaturverzeichnis
- Quellen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit hat zum Ziel, die Tiroler Landesordnung von Michael Gaismair aus dem Jahr 1526 inhaltlich darzustellen, ihre Bedeutung zu klären und die Auswirkungen zu beleuchten. Die Analyse konzentriert sich auf die sozialen, politischen und wirtschaftlichen Aspekte des Gesetzeswerks im Kontext der Reformationszeit und des Tiroler Bauernkriegs.
- Die inhaltliche Struktur und die rechtlichen Kategorien der Landesordnung.
- Die politischen und sozialen Ziele Gaismairs und ihre Umsetzung in der Landesordnung.
- Der Einfluss der Reformation und des Bauernkriegs auf die Entstehung der Landesordnung.
- Der Vergleich der Landesordnung Gaismairs mit anderen zeitgenössischen Rechtstexten.
- Die historische Bedeutung und das bleibende Erbe der Landesordnung.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Landesordnungen des 15. und 16. Jahrhunderts ein und stellt Michael Gaismair, seinen Lebenslauf und seine Rolle im Tiroler Bauernkrieg vor. Sie betont den Kontext der Reformation und die Bedeutung des Begriffs "Landesordnung" in dieser Zeit. Besonders hervorgehoben wird Gaismairs Versuch, seine Vorstellungen einer gerechten Gesellschaft im Kontext des Machtvakuums der Reformationszeit zu verwirklichen, unter Bezugnahme auf den Schweizer Reformator Zwingli und den Konflikt zwischen Gewohnheitsrecht und römischem Privatrecht.
Inhalt: Dieses Kapitel beschreibt die Struktur und den Inhalt der Landesordnung von Michael Gaismair. Es wird die fehlende systematische Ordnung und die Zuordnung der Rubriken zu den Rechtsgebieten Privatrecht, Strafrecht und Öffentliches Recht hervorgehoben. Der Vergleich mit der Innsbrucker Bauernlandesordnung von 1526 wird angestellt. Die einzelnen Rubriken werden kurz skizziert, beginnend mit dem Eid auf die Gemeinschaft und den Landesherren, und der Betonung von Gottesverehrung und Gemeinnützigkeit. Die verschiedenen Artikel werden thematisch zusammengefasst und deren Ziele erläutert.
Bedeutung: Dieses Kapitel analysiert die Bedeutung der Tiroler Landesordnung von Michael Gaismair aus politisch-sozialer, wirtschaftlicher und sozialer Perspektive. Es wird die Auseinandersetzung mit bestehenden Machtstrukturen und die Ziele Gaismairs in Bezug auf soziale Gerechtigkeit beleuchtet. Die wirtschaftlichen Aspekte der Landesordnung und deren Auswirkungen auf die frühindustriellen Betriebe werden betrachtet. Die soziale Bedeutung der Landesordnung im Kontext der Bauernkriege und der Reformationszeit steht im Mittelpunkt. Der Einfluss von Gaismairs Ideen auf spätere Entwicklungen wird diskutiert.
Schlüsselwörter
Michael Gaismair, Tiroler Landesordnung (1526), Tiroler Bauernkrieg, Reformation, Gewohnheitsrecht, Römisches Recht, soziale Gerechtigkeit, frühindustrielle Betriebe, Politische Revolte, Landesherrschaft.
Häufig gestellte Fragen zur Tiroler Landesordnung von Michael Gaismair (1526)
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Tiroler Landesordnung von Michael Gaismair aus dem Jahr 1526. Sie umfasst eine Einleitung, eine Inhaltsbeschreibung, eine Analyse der Bedeutung der Landesordnung (politisch-sozial, wirtschaftlich, sozial), ein Fazit, sowie ein Quellen- und Literaturverzeichnis. Die Arbeit untersucht die inhaltliche Struktur, die rechtlichen Kategorien, die politischen und sozialen Ziele Gaismairs, den Einfluss der Reformation und des Bauernkriegs, einen Vergleich mit zeitgenössischen Rechtstexten und die historische Bedeutung der Landesordnung.
Wer war Michael Gaismair und welche Rolle spielte er?
Michael Gaismair war eine Schlüsselfigur im Tiroler Bauernkrieg. Die Arbeit beschreibt seinen Lebenslauf und seine Rolle im Kontext der Reformation und des Machtvakuums dieser Zeit. Sie betont seinen Versuch, seine Vorstellungen einer gerechten Gesellschaft in der Landesordnung umzusetzen, unter Bezugnahme auf Zwingli und den Konflikt zwischen Gewohnheitsrecht und römischem Privatrecht.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die sozialen, politischen und wirtschaftlichen Aspekte der Landesordnung. Konkrete Themen sind die inhaltliche Struktur und die rechtlichen Kategorien, die politischen und sozialen Ziele Gaismairs, der Einfluss der Reformation und des Bauernkriegs auf die Entstehung, ein Vergleich mit anderen zeitgenössischen Rechtstexten und die historische Bedeutung der Landesordnung.
Wie ist die Landesordnung aufgebaut?
Die Landesordnung weist keine systematische Ordnung auf. Die Arbeit beschreibt die Zuordnung der Rubriken zu den Rechtsgebieten Privatrecht, Strafrecht und Öffentliches Recht. Es wird ein Vergleich mit der Innsbrucker Bauernlandesordnung von 1526 gezogen. Die einzelnen Rubriken werden kurz skizziert, beginnend mit dem Eid auf die Gemeinschaft und den Landesherren, und der Betonung von Gottesverehrung und Gemeinnützigkeit. Die verschiedenen Artikel werden thematisch zusammengefasst und deren Ziele erläutert.
Welche Bedeutung hatte die Landesordnung?
Die Arbeit analysiert die Bedeutung der Landesordnung aus politisch-sozialer, wirtschaftlicher und sozialer Perspektive. Sie beleuchtet die Auseinandersetzung mit bestehenden Machtstrukturen, die Ziele Gaismairs in Bezug auf soziale Gerechtigkeit, die wirtschaftlichen Aspekte und deren Auswirkungen auf frühindustrielle Betriebe, sowie die soziale Bedeutung im Kontext der Bauernkriege und der Reformationszeit. Der Einfluss von Gaismairs Ideen auf spätere Entwicklungen wird diskutiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Michael Gaismair, Tiroler Landesordnung (1526), Tiroler Bauernkrieg, Reformation, Gewohnheitsrecht, Römisches Recht, soziale Gerechtigkeit, frühindustrielle Betriebe, Politische Revolte, Landesherrschaft.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Arbeit enthält ein Quellen- und Literaturverzeichnis, welches detaillierte Informationen zu den verwendeten Quellen und der Literatur bietet. Die genauen Quellen sind im Dokument selbst aufgeführt.
- Quote paper
- Lutz-Michael Berger (Author), 2014, Die Tiroler Landesordnung des Michael Gaismair von 1526. Inhalt und Bedeutung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1284869