Die vorliegende Hausarbeit soll überprüfen, ob sich das Verhalten der Türkei gegenüber Griechenland besser mithilfe der neo- realistischen Theorie von Kenneth Waltz oder dem 1998 erschienenen konstruktivistischem Ansatz von James G. March und Johan P. Olsen erklären lässt. Zuerst wird dafür die Konfliktsituation als solche beschrieben. Anschließend wird näher auf die Züge der beiden Ansätze eingegangen.
Schließlich soll mithilfe der jeweiligen Theorie das Handeln der Türkei erklärt werden. Die Region um das östliche Mittelmeer beherbergte Reiche wie das Osmanische oder Byzantinische Reich. Das Meer selbst war es, welches die Region sowohl geographisch, politisch als auch kulturell prägte. Schon immer war es ein Wirtschaftsraum als auch ein Schauplatz für Kriege und Schlachten.
Auch heute spielt das Meer und dessen wirtschaftliche Nutzung eine tragende Rolle in Konflikten: Im Sommer 2020 wurde die Ägäis (nordöstlicher Teil des Mittelmeers) Austragungsort des Konfliktes zwischen dem EU-Mitglied Griechenland und der „Nahtstelle zwischen westlicher und islamischer Welt“, der Türkei. Im Konflikt um Grenzfestlegung und der Aufteilung der Gewässer liefern sich die beiden Akteure einen Schlagabtausch, der teilweise sogar kurz vor einer militärischen Eskalation stand.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Konflikt
- 2.1 Der Konflikt im 20. JH
- 2.2 Aktuelle Konfliktsituation
- 2.2.1 Akteur Griechenland
- 2.2.2 Akteur Türkei
- 3. Theorien
- 3.1 Der Neorealismus nach Waltz
- 3.2 Der Konstruktivismus nach March und Olsen
- 4. Zwei Perspektiven auf das Handeln der Türkei
- 4.1 Die realistische Perspektive
- 4.2 Die konstruktivistische Perspektive
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Konflikt zwischen der Türkei und Griechenland im östlichen Mittelmeer. Ziel ist es, das Verhalten der Türkei anhand neorealistischer und konstruktivistischer Theorien zu erklären und zu bewerten, welche der beiden Ansätze eine bessere Erklärung liefert.
- Der historisch langanhaltende Konflikt zwischen Griechenland und der Türkei.
- Die aktuelle Konfliktsituation im östlichen Mittelmeer, insbesondere die Auseinandersetzungen um Seegrenzen und Ressourcen.
- Die Anwendung des neorealistischen Ansatzes von Waltz zur Erklärung des türkischen Handelns.
- Die Anwendung des konstruktivistischen Ansatzes von March und Olsen zur Erklärung des türkischen Handelns.
- Ein Vergleich der beiden theoretischen Erklärungsansätze.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in den Konflikt zwischen Griechenland und der Türkei im östlichen Mittelmeer ein und betont die historische und geopolitische Bedeutung der Region. Sie hebt die wirtschaftliche und strategische Bedeutung des Meeres hervor und skizziert die Problematik der Grenzfestlegung und Ressourcenaufteilung. Die Arbeit kündigt die Anwendung neorealistischer und konstruktivistischer Theorien an, um das Verhalten der Türkei zu analysieren und zu erklären. Der Fokus liegt auf der Frage, welcher Ansatz die Handlungen der Türkei besser nachvollziehbar macht.
2. Der Konflikt: Dieses Kapitel beschreibt den langjährigen Konflikt zwischen Griechenland und der Türkei. Es beleuchtet die historischen Wurzeln des Konflikts, beginnend mit Auseinandersetzungen im 20. Jahrhundert, inklusive der territorialen Verluste der Türkei und der unklaren Grenzziehung im Lausanner Vertrag. Das Kapitel führt detailliert in die aktuelle Konfliktsituation ein, die sich um Seegrenzen, Besitz von Inseln und die Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) dreht. Die unterschiedlichen Positionen Griechenlands und der Türkei werden dargelegt, einschließlich der Rolle der Gasfunde und der Meinungsverschiedenheiten über geeignete Konfliktlösungsmechanismen. Das Kapitel legt den Grundstein für die spätere theoretische Analyse, indem es die komplexen Facetten des Konflikts detailliert darstellt.
3. Theorien: Dieses Kapitel präsentiert die theoretischen Grundlagen der Analyse. Es erläutert den Neorealismus nach Waltz, mit seinem Fokus auf das anarchische internationale System, das Selbst-Hilfe-Prinzip und die Bedeutung der Machtverteilung. Der konstruktivistische Ansatz von March und Olsen wird ebenfalls vorgestellt, der die Rolle von Ideen, Normen und Identität im internationalen Handeln betont. Diese beiden Theorien bilden den analytischen Rahmen für die Untersuchung des Verhaltens der Türkei im Konflikt mit Griechenland.
Schlüsselwörter
Türkei, Griechenland, östliches Mittelmeer, Seegrenzen, Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ), Neorealismus, Konstruktivismus, internationaler Konflikt, Ressourcenkonflikt, Gasvorkommen, Lausanner Vertrag, Geopolitik, Sicherheitspolitik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse des Konflikts zwischen Griechenland und der Türkei
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den Konflikt zwischen Griechenland und der Türkei im östlichen Mittelmeer. Der Fokus liegt auf dem Verhalten der Türkei und der Erklärung dieses Verhaltens anhand neorealistischer und konstruktivistischer Theorien.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den historisch langanhaltenden Konflikt zwischen Griechenland und der Türkei, die aktuelle Konfliktsituation im östlichen Mittelmeer (insbesondere Seegrenzen und Ressourcen), die Anwendung des Neorealismus (Waltz) und des Konstruktivismus (March und Olsen) zur Erklärung des türkischen Handelns, sowie einen Vergleich beider theoretischer Ansätze.
Welche Theorien werden angewendet?
Die Arbeit nutzt den Neorealismus nach Kenneth Waltz und den Konstruktivismus nach James G. March und Johan P. Olsen, um das Handeln der Türkei zu erklären und zu bewerten.
Welche Aspekte des Konflikts werden im Detail untersucht?
Die Arbeit untersucht die historischen Wurzeln des Konflikts (20. Jahrhundert und danach), die aktuelle Situation bezüglich Seegrenzen und der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ), die Rolle von Gasfunden und die unterschiedlichen Positionen Griechenlands und der Türkeis bezüglich Konfliktlösung.
Welches ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel ist es, das Verhalten der Türkei im Konflikt mit Griechenland zu erklären und zu bewerten, welche der beiden (neorealistische und konstruktivistische) Theorien eine bessere Erklärung liefert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Einleitung, Der Konflikt (inkl. historischer und aktueller Aspekte), Theorien (Neorealismus und Konstruktivismus), Zwei Perspektiven auf das Handeln der Türkei (realistisch und konstruktivistisch) und Fazit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Türkei, Griechenland, östliches Mittelmeer, Seegrenzen, Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ), Neorealismus, Konstruktivismus, internationaler Konflikt, Ressourcenkonflikt, Gasvorkommen, Lausanner Vertrag, Geopolitik, Sicherheitspolitik.
Gibt es eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält Kapitelzusammenfassungen, die die jeweiligen Inhalte detailliert beschreiben. Die Zusammenfassung der Einleitung erläutert den Fokus auf den Konflikt, die Anwendung der Theorien und die Forschungsfrage. Die Zusammenfassung des Kapitels "Der Konflikt" beschreibt die historischen und aktuellen Aspekte des Konflikts zwischen Griechenland und der Türkei. Die Zusammenfassung des Theoriekapitels beschreibt die gewählten theoretischen Ansätze (Neorealismus und Konstruktivismus).
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- Johanna Blei (Author), 2021, Konflikt zwischen Türkei und Griechenland. Lässt sich das Verhalten der Türkei besser mit dem realistischen oder konstruktivistischen Ansatz erklären?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1283001