Die Globalisierungstendenzen auf wirtschaftlicher und politischer Ebene sind unübersehbar. In diesem Sinne konkurrieren die Rufe nach Sicherung der Identität auf nationaler Ebene und internationaler Annährung auf der anderen. Sprache repräsentiert in diesem Zusammenhang oftmals die Verankerung im Traditionellen und in der spezifischen Kultur. Vor diesem Hintergrund sind z.B. sprachpuristische Ansätze zu sehen, die die Wahrung des negativen Wortschatzes vor fremdsprachigen Einflüssen bewirken wollen. Vor allem dem Deutschen wird Xenophobie vorgeworfen, da es trotz zentraler europäischer Lage den Vorgang des Eindeutschens beibehalten hat. Demnach wird Deutsch nach Décsy als eine sog. introvertierte Sprache gewertet. Décsy unterhielt die Sprachen in drei Gruppen, was das Assimilieren von Fremdelementen anbetrifft; hierbei unterscheidet er neutrale, introvertierte und Mischsprachen.Peter Braun hebt hervor, dass Deutsch zu den wenigen Sprachen gehört, welche fremdsprachig motivierte Wörter mit ihren etymologischen Wurzeln in einem Fremdwörterlexikon auflistet, ohne auf den Gebrauchswert der Wörter zu achten. Das hat zu Folge, dass schon auf der linguistischen Ebene eine Einleitung in Eigenes Nationales und Fremdes vorgenommen wird.
Jedoch lassen sich die internationalen Wortschätze auf komparativer Ebene programmatisch dahingehend verwenden, den Heranwachsenden Parallelen zwischen den Sprachen aufzusteigen und ihnen ein gemeinsames Kulturgut zu offerieren. Weiterhin kann der Fremdsprachenerwerb von den Interlexemen profitieren und auch auf die Verwandtschaft der Sprachen verweisen.
Aufgrund der Wichtigkeit des Abbaus von Vorurteilen und Befangenheit gegenüber Fremden, sollte schon im Deutsch- und Fremdsprachenunterricht die Gemeinsamkeiten der europäischen Sprachen herausgestellt werden. Zu dieser angestrebten Integration können Internationalismen einen wichtigen Beitrag leisten. Deshalb beschäftigt sich diese Hausarbeit mit diesem sprachlichen Phänomen und versucht eine schrittweise Heranführung an den Gegenstand zu ermöglichen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Lehnwort, Fremdwort, Internationalismus
- Evaluation der Sprachbücher in Sekundarstufe I
- Analyse der Grundschulsprachbücher
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Phänomen der Internationalismen und untersucht, ob ein neues Verständnis von Internationalismen vor dem Hintergrund eines multikulturellen Alltags in Sprachbüchern bereits angebahnt wird. Die Arbeit analysiert Sprachbücher der Sekundarstufe I und der Grundschule, um den Stellenwert von Internationalismen in der Sprachvermittlung zu erforschen.
- Untersuchung der unterschiedlichen Begriffsdefinitionen von Lehnwort, Fremdwort und Internationalismus
- Analyse der Verwendung von Internationalismen in Sprachbüchern der Sekundarstufe I
- Bewertung des Stellenwerts von Internationalismen in der Sprachförderung von Jugendlichen
- Bedeutung von Internationalismen für die interkulturelle Kommunikation
- Potenzial von Internationalismen für den Fremdsprachenerwerb
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort beleuchtet die Bedeutung von Internationalismen im Kontext der Globalisierung und der sprachlichen Vielfalt. Es wird auf die unterschiedlichen Perspektiven auf Internationalismen eingegangen, die von sprachpuristischen Ansätzen bis hin zu interkulturellen Perspektiven reichen.
Das Kapitel "Lehnwort, Fremdwort, Internationalismus" analysiert die verschiedenen Begriffsdefinitionen und die unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansätze zur Einordnung von Internationalismen. Es wird die Problematik der Abgrenzung zwischen Fremd- und Lehnwörtern sowie die Bedeutung des Kontextes für die Interpretation von Wörtern diskutiert.
Die Evaluation der Sprachbücher in Sekundarstufe I untersucht den Stellenwert von Internationalismen in den Lehrbüchern verschiedener Bundesländer. Es werden die Ergebnisse von Andrea Kolwa zusammengefasst, die die Verwendung von Internationalismen in den Sprachbüchern analysiert hat.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Internationalismen, Lehnwörter, Fremdwörter, Sprachförderung, Sprachbücher, Sekundarstufe I, Grundschule, multikultureller Alltag, interkulturelle Kommunikation, Fremdsprachenerwerb, Globalisierung, Sprachpurismus, interlinguale Verständigung.
- Quote paper
- Patricia Reisyan (Author), 2004, Internationalismen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/128262