Die Arbeit beschäftigt sich mit der Erbschaftssteuer bei Unternehmensübergabe in Deutschland. Hierbei gilt es einige Möglichkeiten und je nach Möglichkeit auch einige Voraussetzungen zu erfüllen. Bei einer frühzeitigen Planung lassen sich diese Voraussetzungen durch verschiedenste Gestaltungsmöglichkeiten einfacher erfüllen. Die Ausarbeitung gibt einen Überblick darüber, welche Form der Übertragung bei einem Unternehmen infrage kommt und zeigt anhand von Rechenbeispielen, welche Form für die jeweiligen Beispielunternehmen am vorteilhaftesten ist.
Die Erbschafts- und Schenkungssteuer stellt eine politisch sehr brisante Steuerart dar. Insbesondere die Möglichkeit, betriebliches Vermögen erbschaft- bzw. schenkungssteuerlich begünstigt übertragen zu können, wird heftig diskutiert. Dass hier noch nicht alles optimal läuft, zeigt der ständige Reformierungsbedarf. In der Öffentlichkeit wird die Erbschaftssteuer kontrovers diskutiert und war auch Gegenstand zahlreicher Gerichtsverfahren. Erst im Jahr 2016 kam es aufgrund eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts am 17. Dezember 2014, zu einer weiteren Reform des Erbschaftsteuergesetzes, da hier einige Aspekte der alten Regelung als verfassungswidrig ansehen wurden und dem Gesetzgeber eine Reparaturfrist bis zum 30. Juni 2016 gegeben wurde. Es wurde vor allem die fehlende Unterscheidung zwischen KMUs und Großbetrieben, die Ausnahme der Lohnsummenregelung bei Betrieben mit weniger als 20 Personen, sowie die Quote für Verwaltungsvermögen von bis zur Hälfte des Betriebsvermögens als unvereinbar mit dem Grundgesetz aufgeführt.
International kennen fast alle Staaten eine Erbschaftsteuer. Sie kann allerdings sehr unterschiedlich ausgestaltet werden. Hier muss besonders zwischen der Erbanfallsteuer und der Nachlasssteuer unterschieden werden. Im Fall der Erbanfallsteuer wird nicht die Nachlassmasse als solche, sondern die Bereicherung beim Erben besteuert. Das heißt, sobald mehrere Personen erben, müssen alle Erben die Steuer auf ihren Anteil erbringen. Die unter anderem in Deutschland angewendete Methode der Erbanfallsteuer, führt dazu, dass nur die Bereicherung des Erben der Erbschaftsteuer unterliegt. Im Gegensatz hierzu wird bei der Nachlasssteuer die Nachlassmasse als solche besteuert und erst dann auf die Erben verteilt. Das Konzept findet zum Beispiel in den USA Anwendung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bestimmung der Steuerpflicht
- Persönliche Steuerpflicht
- Sachliche Steuerpflicht
- Wertermittlung
- Bewertung
- Sachliche und persönliche Steuerbefreiungen
- Betriebsvermögensprivileg
- Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Verschonung von Betriebsvermögen
- Begünstigtes Vermögen
- Nettoverwaltungsvermögen
- Begünstigungsregelungen
- Regelverschonung/ Verschonungsabschlag
- Voraussetzungen und Auswirkung
- Gestaltungsmöglichkeiten
- Zeitliche Streckung der Schenkung
- Endgültigkeit der Übertragung
- Beschränkung des Verwaltungsvermögens
- Lohnsummenregelung
- Optionsverschonung/ Vollverschonung
- Voraussetzungen und Auswirkung
- Gestaltungsmöglichkeiten
- Vorwegabschlag für Familiengesellschaften
- Voraussetzungen und Auswirkung
- Gestaltungsmöglichkeiten
- Familienzugehörigkeit
- Entnahmebeschränkung und Buchwertabfindung
- Verschonungsabschlagsmodell bei Großerwerben
- Voraussetzungen und Auswirkung
- Gestaltungsmöglichkeiten
- Verschonungsbedarfsprüfung bei Großerwerben
- Voraussetzungen und Auswirkung
- Gestaltungsmöglichkeiten
- Privatvermögensgestaltung
- Besondere Stundungsregel
- Stundung
- Berechnung der Steuer
- Steuerfestsetzung und Erhebung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der steueroptimalen Unternehmensnachfolge unter Berücksichtigung der Erbschaftssteuerreform. Ziel ist es, die relevanten Steuerregelungen zu analysieren und Gestaltungsmöglichkeiten aufzuzeigen, um die Steuerlast bei der Übertragung eines Unternehmens zu minimieren.
- Bewertung des Betriebsvermögens bei der Erbschaftssteuer
- Verschonungsregelungen für Betriebsvermögen
- Gestaltungsmöglichkeiten der Unternehmensnachfolge im Hinblick auf die Erbschaftssteuer
- Berechnung der Erbschaftssteuer
- Steuerfestsetzung und Erhebung
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema der steueroptimalen Unternehmensnachfolge ein und erläutert die Relevanz der Erbschaftssteuerreform.
- Das zweite Kapitel behandelt die Bestimmung der Steuerpflicht bei der Erbschaftssteuer. Hierbei werden die persönliche und die sachliche Steuerpflicht im Detail erklärt.
- Das dritte Kapitel befasst sich mit der Wertermittlung des Betriebsvermögens bei der Erbschaftssteuer. Es werden die verschiedenen Bewertungsansätze sowie die sachlichen und persönlichen Steuerbefreiungen dargestellt.
- Das vierte Kapitel analysiert die Begünstigungsregelungen für Betriebsvermögen im Rahmen der Erbschaftssteuer. Es werden verschiedene Modelle wie die Regelverschonung, die Optionsverschonung, der Vorwegabschlag für Familiengesellschaften und das Verschonungsabschlagsmodell bei Großerwerben vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beleuchtet die Themengebiete Unternehmensnachfolge, Erbschaftssteuer, Betriebsvermögen, Bewertung, Steuerbefreiungen, Verschonungsregelungen, Gestaltungsmöglichkeiten, Steuerfestsetzung und Erhebung. Die Erbschaftssteuerreform stellt dabei einen wichtigen Fokus dar.
- Regelverschonung/ Verschonungsabschlag
- Quote paper
- Pia Schätzle (Author), 2021, Strategien zur steueroptimalen Unternehmensnachfolge unter Berücksichtigung der Erbschaftssteuerreform. Möglichkeiten und Voraussetzungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1282157