Mit der Globalisierung und der damit einhergehenden Digitalisierung ist die Internationalisierung unserer Welt nicht mehr zu stoppen. Dies hat die Auswirkung, dass selbst die Unternehmen in unserem Umkreis längst nicht mehr nur Deutsch sprechen wie vor einem halben Jahrhundert, da diese nun über Firmensitze, Kunden und Lieferanten weit über den europäischen Kontinent verfügen.
So wird festgestellt, dass Englisch die Sprache ist, um in unserer Gesellschaft etwas erreichen zu können. Doch Experten aus verschiedenen Fachgebieten sind sich einig, Mandarin, die Amtssprache der Volksrepublik China, ist ein potenzieller Kandidat, der Englisch als Weltsprache überholen könnte.
Als Gegenstand dieser Arbeit erweist sich der Weg von Mandarin zu einer möglichen Weltsprache, die sich durch den Weg der Volksrepublik zur möglichen Weltmacht resultiert. Da der Weg der Volksrepublik zur möglichen Weltmacht zu umfangreich ist, geht diese Arbeit speziell auf die Wirtschaft, Politik und einen besonderen Teil der Medien Chinas ein.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Definition der Weltsprache
3. Griindung der Volksrepublik bis heute
4. Rolle und Bestrebungen der KPCh
5. Wirts ch aft - Chinas Weg zum Schwellenland
5.1. Die KPCh und die Wirtschaft
5.2. Reform- und Offnungspolitik als Mittel zur Wirtschaftsmacht
5.3. Chaos beseitigen und zur Normalitat zurtickkehren
5.4. DengXiaopings Sudtour
5.5. Jahrhundertwende
5.6. Post-Mao Reform
5.7. Wirtschaftlicher Erfolg und Prognose
6. Politik - AuBenpolitischer Einfluss der KPCh
6.1. Verbundete finden in Europa
6.2. The 48 Group Club - Die Eisbrecher
6.3. Investmentfirma Cathay Capital
7. Medien - Technologische Autokratie
8. Fazit
9. Literaturverzeichnis
10. Anhang
Abbildung 1
Abbildung 2
Abbildung 3
Abbildung 4
Abbildung 5
Reich der Mitte - Chinesisch, Weltsprache von morgen?
1. Einleitung
Mit der Globalisierung und der damit einhergehenden Digitalisierung ist die Internationalisierung unserer Welt nicht mehr zu stoppen. Dies hat die Auswirkung, dass selbst die Unternehmen in unserem Umkreis langst nicht mehr nur Deutsch sprechen wie vor einem halben Jahrhundert, da diese nun uber Firmensitze, Kunden und Lieferanten weit uber den Europaischen Kontinent verfugen. So wird festgestellt, dass Englisch die Sprache ist, um in unserer Gesellschaft etwas erreichen zu konnen. Doch Experten aus verschiedenen Fachgebieten sind sich einig, Mandarin, die Amtssprache der Volksrepublik China, ist ein potenzieller Kandidat, der Englisch als Weltsprache uberholen konnte. Durch die Eindrucke, die ich bei meinem zweiwochigen Austauschprogramm in Peking gewonnen habe, ist dieses Thema bei mir personlich von besonderem Interesse.
Als Gegenstand dieser Arbeit erweist sich der Weg von Mandarin zu einer moglichen Weltsprache, die sich durch den Weg der Volksrepublik zur moglichen Weltmacht resultiert. Da der Weg der Volksrepublik zur moglichen Weltmacht zu umfangreich ist, gehe ich in dieser Arbeit speziell auf die Wirtschaft, Politik und einem besonderen Teil der Medien Chinas ein.
In Kapitel 2 wird zunachst der Begriff Jugendsprache definiert. Anhand einer Fachliteratur des Linguisten David Crystal wird erlautert, was eine Weltsprache ist, was sie ausmacht und wie sie fungiert.
Im dritten Kapitel wird anschlieBend die Grundung der Volksrepublik bis zum heutigen China unter Staatschef Xi Jinping in kurz fur das weitere Verstandnis erklart.
In Kapitel 4 folgt eine Erlauterung zur Rolle und Bestrebungen zur Kommunistischen Partei China, die auf aktuelle Geschehnisse basiert, und die die Besonderheit des Staates aufweisen soli.
Im funften Kapitel wird auf die gewaltige Wirtschaft Chinas eingegangen. Dabei werde ich zunachst erklaren, wie die Partei mit der Wirtschaft eng kooperiert. AnschlielSend soil anhand der wirtschaftlichen Reform, seit dem Tod Mao Zedongs das Potenzial der Volksrepublik zur aufstrebenden Weltmacht verdeutlicht werden. Abgeschlossen wird dieses Kapitel mit der Darlegung wirtschaftlicher Daten, die bis ins Jahr 2025 reichen.
In Kapitel 6 folgt eine Erlauterung zur auBenpolitischen Einflussnahme Chinas auf den europaischen Kontinent im Bezug auf GroBbritannien und Frankreich.
Im siebten Kapitel wird die machtige Technologiemacht der Volksrepublik klargestellt. Darunter wird speziell auf ein Unternehmen eingegangen, das trotz hunderter Beteiligungen auBerhalb Chinas, recht unbekannt ist.
Die vorliegende Facharbeit endet mit einem abschlieBenden Fazit, das die Ergebnisse zusammenfassend reflektiert.
2. Definition der Weltsprache
Der Mythos, eine Sprache anhand der Anzahl der Sprecher als Weltsprache festzumachen, ist verfehlt, denn bei der Definition geht es eher darum, welchen internationalen Status die Sprache in der Sprachkonstellation einnimmt. Den anerkannten internationalen Status erreicht eine Sprache erst dann, wenn ihr aus internationaler Seite eine besondere Rolle zugesprochen wird. Zudem sollte die Sprache nicht nur von Muttersprachlern gesprochen werden, sondern auch von einer Mehrzahl an Nicht- Muttersprachlern, also Menschen, die die Sprache als Zweit- Oder sogar als Drittsprache sprechen. Somit hat die jeweilige Sprache als Weltsprache die Funktion als Medium der Kommunikation zwischen Sprachen, die sich auch als Minderheiten erweisen, zu dienen. Durch die ehemalige Weltsprache Latein ist bekannt, dass die Anzahl der Muttersprachler bei der Sprache vollkommen irrelevant ist, denn Latein zeichnete sich durch den groBen militarischen, politischen und wirtschaftlichen Einfluss seiner Sprecher aus. Daraus I asst sich schlieBen, dass die Wichtigkeit einer Sprache sich durch die Machtigkeit ihrer eigenen Sprachgemeinschaft ergibt und die Sprachkonstellation als eine Art Spiegel der politischen Verhaltnisse fungiert1.
3. Grundung der Volksrepublik bis heute
China, das bevolkerungsreichste Land der Welt, gait lange Zeit nach der Ausrufung der Volksrepublik China im Jahre 1949 als unwichtiges Glied in der internationalen Politik. Obwohl das Ausland den neuen kommunistischen Staat mit Vorsicht observierte, avancierte die Hauptstadt Peking (spater Beijing genannt) sich selbst in eine auBenpolitische Isolation, nachdem die Kontakte zu den USA und zum einstigen Vorbild, der Sowjetunion, durch den Tod Stalins im Jahre 1953 abgebrochen wurden. Nach eigenem Gewissen bemuhte sich Mao Zedong, der Parteifuhrer der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), die Volksrepublik mit dem Glauben an den eigenen Kommunismus den Weg in eine neue Ara zu ebnen, wobei bei diesem Vorhaben Millionen Menschenleben aufgeopfert wurden. Letztlich sorgte der Tod Mao Zedongs und der darauffolgende Kurswechsel im Jahre 1978 fur eine reformierte Wirtschaft, sowie eine intensivere auBenpolitische Integration.2 Von da an ist es ein unabgeschlossener Prozess, der mit jedem kommenden Jahr mehr und mehr an Bedeutung gewinnt, sodass zahlreiche auslandische Firmen und Unternehmen nun mehrere Millionen an US-Dollar investieren, da sie den chinesischen Markt als Geldanlage ansehen. Nicht nur als standiger Vertreter im UN-Sicherheitsrat mit entsprechendem Veto-Recht, sondern auch als Atommacht hat die Volksrepublik einen maBgeblichen Einfluss auf das internationale Geschehen. Dies hat zur Folge, dass China immer mehr in den Mittelpunkt der Medien geriet und dementsprechend Monografien publiziert werden, die die Entwicklung der Volksrepublik in den letzten Jahren sowie die aktuelle Situation in mehreren Bereichen analysieren. Jedoch zeigen chinesische Devisenreserven, dass die Entwicklung in China teilweise so rasant vorangeht, dass Fakten, die heute noch aktuell sind, morgen bereits veraltet sein konnten. Somit steht fest, dass Chinas Aufstieg zur Weltmacht unmittelbar bevorstehe.3
4. Rolle und Bestrebungen der KPCh
Um die Vormachtstellung der Volksrepublik China nachzuvollziehen, muss man sich die Geisteshaltung der KPCh genauer anschauen. Dabei steht eins fest: Die KPCh bemuht sich die Welt nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Dafur sucht die Partei Verbundete, bringt Kritiker zum Schweigen und unterwandert westliche Institutionen mit der Absicht, den Widerstand gegen ihr Machtstreben zu schwachen. Vor allem seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion fuhrt Beijing, ohne es zu verschweigen, einen ideologischen Krieg gegen den Westen und sieht sich von Feinden umringt, die sie zu neutralisieren Oder besiegen versucht. Die KPCh sieht vor, Einfluss auf die westlichen Eliten zu nehmen. Dabei werde sich herausstellen, ob diese die Vormachtstellung Chinas begruBen Oder es ihnen gleichqultiq ist. Mit groBer Anlehnung an die riesige wirtschaftliche Macht, ubt die KPCh diplomatischen Druck aus, wendet Uberredenskunst an, betreibt Einheitsfront-Politik und manipuliert Medien, Denkfabriken, sowie Universitaten. Wovon sich die Volksrepublik unterscheidet, ist ein hohes Mali an Organisation und die ausgepragte Bereitschaft, Zwang auszuuben. Beijing ist bereit, jegliche Abhangigkeit als politische Waffe einzusetzen. Shaun Rein, der Grunder der China Market Research Group (CMR), sagt dazu:
„Wenn du nicht tust, was die politische Fuhrung in Beijing will, wird sie dich wirtschaftlich bestrafen. Sie setzt Politikern in aller Welt wirtschaftliche Daumenschrauben an. Das tut sie seit Jahren, und es funktioniert."4
Dabei setzt Beijing nicht selten die als Daumenschrauben bezeichneten wirtschaftlichen Zwange ein. Beispielsweise reagierte China sofort als Daryl Morey, der Geschaftsfuhrer des Basketballteams der Houston Rockets, Ende des Jahres 2019 in einem Tweet seine Unterstutzung fur die Demonstranten in Hongkong bekundete.5 Neben einer Flut kritischer Stimmen auf Twitter, die offensichtlich von pro-chinesischen Trollen und Konten stammen, wurden die Ubertragungen der Spiele der National Basketball Association (NBA), in China, die die groBte Fangemeinschaft besitzt, eingestellt. Daraufhin haben sich chinesische Sponsoren zuruckgezogen und Beijing beschuldigte Morey, dass er die Gefuhle des chinesischen Volkes verletzt habe. Als Antwort darauf folgte eine kriecherische Entschuldigung seitens der NBA, die beim Publikum ruberkam, als hatte es die KPCh vordiktiert. Des Weiteren setzte China auch bei deutschen Personlichkeiten die Daumenschrauben ein. Direkt, nachdem sich Mesut Ozil offentlich gegen die Verfolgung der uigurischen Minderheit in der Volksrepublik China auBerte, nahm der britische FuBballclub Arsenal sofort abstand. Resumierend hat sich China durch die Widersetzungen der westlichen Lander, welche den Freihandel aus politischen Grunden behinderten, zum Meister der dunklen Kunst der wirtschaftlichen Hypnose gefedert. Ein weiteres Mittel der KPCh die Welt nach ihren Vorstellungen zu gestalten, sei das enorme Infrastrukturprogramm namens „Belt and Road Initiativ", welches im Deutschen als die „Neue SeidenstraBe" bekannt ist. Sie solle im Grunde zur wirtschaftlichen Erpressung dienen und biete der Volksrepublik ein riesiges Betatigungsfeld, indem es seine Kapitalreserven einsetzen konne. Auf der anderen Seite biete die „Neue SeidenstraBe" den eher armeren Lander Investitionsmoglichkeiten, die sich jedoch durch die nicht vorhandenen Bedingungen wie die Umweltschutzvorgaben, unattraktiv und unsicher erweisen6. Daruber hinaus stelle sich die „Neue SeidenstraBe" als ein wichtiges Instrument zur geopolitischen Neuordnung heraus, denn die KPCh sprach often daruber, dass das Projekt ein Vorwand fur die Verfolgung der groBen Strategie Chinas sei.7 Selbst Nayan Chanda, der ehemalige Herausgeber der „Far Eastern Economic Review", beschrieb die „Neue SeidenstraBe" als offenen Ausdruck von Chinas Machtanspruch im 21. Jahrhundert8. Das grundlegende Ziel der „Neuen SeidenstraBe" besteht darin, die Interesse der beteiligten Lander Schritt fur Schritt neu auszurichten und das globale Machtgleichgewicht zu verschieben. Ein Bestandteil der Vorstellung der KPCh ist die Identifizierung eines Widerspruchs aus dem Westen. Dies sind die Vereinigten Staaten, die von ihren Verbundeten abgekoppelt und isoliert werden mussten. Besonders der Brexit, die Uneinigkeit in der Europaischen Union und der Wahlsieg Donald Trumps haben Beijing eine strategische Chance eroffnet, die transatlantische Allianz zu schwachen und die europaische Einheit auf seine Seiten zu ziehen, womit es die Welt davon uberzeugt, dass es der Vorreiter des Multilateralismus und ein notwendiges Gegengewicht zum Unilateralismus der amerikanischen Hegemonialmacht sei.9 Neben der Furcht vor der ideologischen Infiltration der KPCh, welches aussagt, dass China sich in einem Kalten Krieg mit der AuBenwelt befindet, hat es beschlossen, dass der Angriff die beste Verteidigung sei.10 Als vorubergehende Verteidigungswaffe nutzt die KPCh die zur Zensur des Internets errichtete „GroBe Firewall", die erst nach der weltweiten Anerkennung der Werte und des politische Systems Chinas abgelost werden konnte.11 Letztendlich mochte die KPCh, dass das politische und wirtschaftliche System Chinas sich gegenuber der kapitalistischen Wirtschaftsordnung als uberlegen erweise und zeigen, dass es das Wohl der Menschheit im Sinn habe.
[...]
1 Vgl. Crystal, David: English as a global language (Second Edition), Cambridge University Press, Cambridge, 1998.
2 Vgl. Hirn, Wolfgang: Herausforderung China, Bonn 2006.
3 Vgl. Clive Hamilton und Mareike Ohlberg: Die lautlose Eroberung, Munchen 2020.
4 Shaun Rein, China Market Research Group, Shanghai, zitiert in: Beijing's new weapon in economic war: Chinese tourists, lnquirer.net, 26. Juni 2017.
5 Vgl. James Palmer, The NBA is China's willing tool, in: Foreign Policy, 7. Oktober 2019.
6 Vgl. Thomas, Jason: China's BRI negatively impacting the environment, in: The Asean Post, 24. Dezember 2019.
7 Vgl. Devin Thorne und Ben Spevack : Harbored Ambitions; How China's port investments are strategically reshaping the Indo-Pacific, 2017.
8 Chanda Nayan: The Silk Road - Old and New, in: YaleGlobal Online, 26 Oktober 2015.
9 Vgl. King, Ariana: China is champion of multilateralism, foreign minister says, in: Nikkei Asian, 29. September 2018.
10 Vgl. Melanie Hart und Blaine Johnson: Mapping China's Global Governance Ambitions, in: Center of American Progress, 28. Februar 2019.
11 Vgl. Anonym: Why does the Western media hate the GFW so much? in: Global Times, 11. April 2016.
- Quote paper
- Anonymous,, 2021, Chinesisch. Weltsprache von morgen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1281861
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