Gerade weil das Attentat auf Charlie Hebdo 2015 eine Zäsur darstellt und deswegen als „French September 11” bezeichnet wird, soll es die Bearbeitung der folgenden Fragen zu kollektiver Trauer und kollektivem Trauma illustrieren: Wie entsteht ein kollektives Gedächtnis und wie kann ein Trauma beziehungsweise die Reaktionen politisch instrumentalisiert werden?
Um die gestellten Fragen zu beleuchten, wird in Anlehnung an Kühner (2002) eine theoretische Annäherung über die kollektiven Phänomene der kollektiven Trauer und des kollektiven Gedächtnisses gewählt. Daraus ergibt sich für die Arbeit folgender Aufbau: Im ersten Teil sollen die Grundlagen für das Verständnis von kollektiver Trauer erarbeitet werden. Daher wird betrachtet, wie und warum fremde Menschen zusammen trauern, welche Rituale angewendet werden und welche Rolle Medien bei kollektiver Trauer spielen. Im darauffolgenden Kapitel zum kollektiven Gedächtnis geht es um den Bezug auf das Vergangene, also wie Kollektive auf Geschehenes zurückblicken. Dort soll aufgrund der inhaltlichen Nähe auch das Konzept Trauma beschrieben werden. Zum Schluss wird die Politisierung von Traumata betrachtet und untersucht, welche Elemente vereinend und welche spaltend wirken. Aufgrund der sehr interdisziplinären Theorien und Konzepte fließen verschiedenste Ansätze unter anderem aus Psychologie, Soziologie und Kommunikationswissenschaft ein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Chronologie des Anschlags auf Charlie Hebdo
- Kollektive Trauer: Gemeinsam trauern
- Kollektive Trauer
- (Trauer-)Kollektive
- Trauerrituale
- Kollektive Trauer und Medien
- Kollektives Gedächtnis: Gemeinsam erinnern
- Kollektives Gedächtnis
- Kollektives Trauma
- Politisierung von Trauer
- Politisierung
- Das gewählte Trauma
- Einheit oder Spaltung?
- Tendenzen der Einheit
- Tendenzen der Spaltung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Auswirkungen des Anschlags auf Charlie Hebdo im Jahr 2015 auf die kollektive Trauer und das kollektive Gedächtnis. Sie analysiert, wie ein kollektives Trauma entsteht und wie Reaktionen darauf politisch instrumentalisiert werden können. Die Arbeit beleuchtet die theoretischen Konzepte der kollektiven Trauer und des kollektiven Gedächtnisses, um die Auswirkungen des Anschlags auf die Gesellschaft zu verstehen.
- Kollektive Trauer
- Kollektives Gedächtnis
- Kollektives Trauma
- Politisierung von Trauer
- Die Rolle der Medien in der kollektiven Trauer
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext des Anschlags auf Charlie Hebdo im Kontext des islamistischen Terrorismus dar und führt die Forschungsfrage ein: Wie entstehen kollektive Erinnerungen und wie können Traumata politisch instrumentalisiert werden? Kapitel 2 bietet eine Chronologie der Ereignisse des Anschlags, um das Geschehen besser zu verstehen. Kapitel 3 untersucht den Begriff der kollektiven Trauer und beleuchtet, wie und warum Menschen gemeinsam trauern und welche Rituale dabei eine Rolle spielen. Kapitel 4 widmet sich dem kollektiven Gedächtnis und dem Konzept des kollektiven Traumas. Es beleuchtet, wie Kollektive auf vergangene Ereignisse zurückblicken und diese im Gedächtnis behalten. Kapitel 5 analysiert die Politisierung von Traumata und betrachtet die einenden und spaltenden Elemente in der öffentlichen Reaktion auf das Trauma. Die Arbeit zeigt, wie die Medien eine wichtige Rolle in der kollektiven Trauer und dem kollektiven Gedächtnis spielen, indem sie die Ereignisse verbreiten und gestalten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen kollektive Trauer, kollektives Gedächtnis, kollektives Trauma, Politisierung von Trauer, Terrorismus, Meinungsfreiheit, Medien und Kommunikation, sowie die Rolle der Medien im Kontext der kollektiven Trauer. Sie beleuchtet die theoretischen Konzepte von Kühner (2002) und analysiert die Ereignisse des Anschlags auf Charlie Hebdo im Jahr 2015 als Beispiel für die Auswirkungen von Terrorismus auf die Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Nerea Eschle (Autor:in), 2021, Wie wirkt ein kollektives Trauma? Eine Analyse am Beispiel des Attentats auf Charlie Hebdo 2015, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1280434