„Many a man would not recognise his reputation if they met on the street“.
Die Aussage des Psychologen Mark Leary zeigt beispielhaft auf, dass bei vielen Individuen eine Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdbild besteht. Im Alltag hat dies kaum spürbare Auswirkungen auf ein Individuum. Es gibt jedoch bestimmte Situationen in denen es wichtig ist, dass diese beiden Bilder übereinstimmen und das Selbst dadurch authentisch vermittelt werden kann. Eine solche Beispielssituation stellt das Einstellungsinterview dar, das zum Ziel hat, dass der Bewerber beim Interviewer einen positiven und für eine Anstellung geeigneten Eindruck machen kann. Individuen, die bezüglich des Eindruckes, den sie vermitteln, viel zu gewinnen oder zu verlieren haben, sind normalerweise sensibler und aktiv im Management ihres Eindruckes. Während des Einstellungsinterviews, wo das Individuum demnach sehr sensibel bezüglich seines Eindruckes ist, kann es diesen Eindruck durch das so genannte „Impression Management“, respektive die Art der Selbstdarstellung, steuern und das Gegenüber so zu beeinflussen versuchen. Impression Management beinhaltet verbale und nonverbale Komponenten, wie beispielsweise verbale Aussagen über die eigene Person oder nonverbale, wie die Art der Körperhaltung und die Kleidung. Es setzt sich aus sogenannten „Impression-Management-Taktiken“ wie beispielsweise der „Self-Promotion“ (Eigenwerbung betreiben) oder „Ingratiation“ (sich einschmeicheln/ sympathisch sein) zusammen.
Individuen unterscheiden sich zum einen darin, wie gross ihre Fähigkeiten sind, Impression Management zu betreiben und zum anderen, welche Impression-Management-Taktiken sie anwenden. In der Literatur wird dabei meist zwischen männlichen und weiblichen Impression-Management-Taktiken unterschieden, die mit dem zum Teil immer noch vorherrschenden Stereotypendenken übereinstimmen.
Der Literatur ist zu entnehmen, dass sich Frauen, im Vergleich zu Männern, besonders in Einstellungsinterviews negativer präsentieren. Die Frauen geben sich zurückhaltend, bescheiden und weisen sich als weniger kompetent aus; dies ganz im Gegensatz zu den Männern, die sich durchsetzungsfähig, kompetent und aktiv zeigen. Die erwähnte Taktik „Self-Promotion“ wird den Männern, „Ingratiation“ den Frauen zugeschrieben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Impression Management im Einstellungsinterview
- Impression Management in der sozialen Interaktion
- Impression Management: manipulierend oder effektive soziale Interaktion?
- Das Einstellungsinterview als Beispiel einer sozialen Interaktion
- Impression Management als Form von Individualkommunikation
- Das Kommunikationsquadrat nach Friedemann Schulz von Thun
- Die vier Seiten einer Nachricht
- Die Selbstoffenbarung
- Die Impression-Management-Theorie
- Ursprünge der Impression-Management-Theorie
- Die Impression-Management-Theorie nach James T. Tedeschi
- Assertive Impression-Management-Taktiken
- Die Impression-Management-Taktik „Ingratiation“
- Die Impression-Management-Taktik „Self-Promotion“
- Stereotypenkonformes Impression Management
- Impression Management und die Persönlichkeit eines Individuums
- Die „Persönlichkeit“
- Der „Big-Five-Ansatz“ nach Lewis R. Goldberg
- Die Persönlichkeitsdimension „Verträglichkeit“
- Die Persönlichkeitsdimension „Extraversion“
- Die Bildung der Frau - früher und heute
- Impression Management in der sozialen Interaktion
- Konzeption und Methode
- Untersuchungsleitende Fragestellung und Hypothesen
- Impression Management und die Bildung einer Bewerberin
- Impression Management und die Persönlichkeit einer Bewerberin
- Forschungsdesign
- Aufbau des Fragebogens
- Stichprobe
- Operationalisierung
- „Ingratiation“
- „Self-Promotion“
- „Verträglichkeit“
- „Extraversion“
- Pretest
- Objektivität, Reliabilität und Validität
- Objektivität
- Reliabilität
- Cronbach's Alpha
- Validität
- Durchführung der Befragung
- Untersuchungsleitende Fragestellung und Hypothesen
- Impression Management von Frauen im Einstellungsinterview
- Repräsentativität der Stichprobe
- Ergebnisse
- Der Einfluss der Bildung auf die Impression-Management-Taktiken
- Der Einfluss der Persönlichkeit auf die Impression-Management-Taktiken
- Das 3-Faktoren-Modell der Extraversion, Verträglichkeit und Bildung
- Diskussion der Ergebnisse
- Impression Management von Frauen und die Bildung
- Impression Management von Frauen und die Persönlichkeit
- Der Einfluss von Bildung und Persönlichkeit
- Zusammenfassung und Fazit
- Literaturverzeichnis
- Bücher und Journale
- Internet
- Anhang
- Begleitschreiben und Fragebogen
- Codebuch
- Auswertungen
- Cronbach's Alpha
- Impression Management von Frauen im Einstellungsinterview
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit dem Impression Management von Frauen im Einstellungsinterview. Ziel der Arbeit ist es, den Einfluss der Bildung und der Persönlichkeit auf die Wahl der Impression-Management-Taktiken von Frauen in diesem Kontext zu untersuchen. Die Arbeit verfolgt einen quantitativen Ansatz und basiert auf einer empirischen Studie, die mit Hilfe eines Fragebogens durchgeführt wurde.
- Impression Management von Frauen im Einstellungsinterview
- Der Einfluss der Bildung auf die Wahl der Impression-Management-Taktiken
- Der Einfluss der Persönlichkeit auf die Wahl der Impression-Management-Taktiken
- Die Rolle von Stereotypen im Impression Management
- Die Bedeutung von Selbstvertrauen und Selbstbild für das Impression Management
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Impression Management im Einstellungsinterview ein und erläutert die Relevanz der Thematik. Es wird auf die Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdbild hingewiesen und die Bedeutung des Einstellungsinterviews als Situation, in der diese beiden Bilder übereinstimmen sollten, hervorgehoben. Die Einleitung stellt zudem die Forschungsfrage und die Hypothesen der Arbeit vor.
Kapitel 2 beleuchtet das Konzept des Impression Managements im Detail. Es werden verschiedene Theorien und Ansätze zum Impression Management vorgestellt, darunter die Impression-Management-Theorie nach James T. Tedeschi. Zudem werden die wichtigsten Impression-Management-Taktiken, wie „Ingratiation“ und „Self-Promotion“, erläutert. Des Weiteren wird die Rolle von Stereotypen im Impression Management und der Einfluss der Persönlichkeit auf die Wahl der Impression-Management-Taktiken beleuchtet.
Kapitel 3 beschreibt die Konzeption und Methode der empirischen Studie. Es werden die Forschungsfrage und die Hypothesen der Arbeit präzisiert und das Forschungsdesign erläutert. Der Aufbau des Fragebogens, die Stichprobe und die Operationalisierung der Variablen werden detailliert dargestellt. Zudem werden die Aspekte Objektivität, Reliabilität und Validität der Studie behandelt.
Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse der empirischen Studie. Es wird der Einfluss der Bildung und der Persönlichkeit auf die Wahl der Impression-Management-Taktiken von Frauen im Einstellungsinterview untersucht. Die Ergebnisse werden anhand von Tabellen und Grafiken visualisiert und interpretiert.
Kapitel 5 fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und zieht ein Fazit. Es werden die wichtigsten Erkenntnisse der Studie zusammengefasst und die Bedeutung der Ergebnisse für die Praxis diskutiert. Zudem werden mögliche Limitationen der Studie und zukünftige Forschungsbedarfe aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Impression Management, Einstellungsinterview, Frauen, Bildung, Persönlichkeit, Stereotypen, Selbstvertrauen, Selbstbild, „Ingratiation“, „Self-Promotion“, quantitative Studie, Fragebogen, Forschungsdesign, Ergebnisse, Diskussion, Fazit.
- Quote paper
- BA Sarah Baumgartner (Author), 2008, Impression Management von Frauen im Einstellungsinterview, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127894