Die Protagonistin der vorliegenden Hausarbeit zählt wohl zu den schillerndsten Figuren, die Alexandria in der Spätantike hervorbrachte. Inspiriert und gefördert von ihrem Vater, hat sie sich in Mathematik, Astronomie und Philosophie einen erstklassigen Ruf innerhalb der Stadt und darüber hinaus erarbeitet. Bereits zu Lebzeiten wurde sie von vielen für ihre Intelligenz und ihre hohe Bildung bewundert. Ihre Wirkungszeit fällt allerdings auf die erste Zeit nach der Erhebung des Christentums zur Staatsreligion durch Kaiser Theodosius I. Durch ihre eindeutige Präferenz für die Denkschule des heidnisch geprägten Neuplatonismus hat sie sich deshalb nicht nur Freunde im nun offiziell christlichen Alexandria gemacht. Ihre äußerst grausame Ermordung durch Mitglieder einer gewalttätigen christlichen Mönchskolonie und deren Hintergründe lassen Freiraum für viele Spekulationen.
Details zu ihrem Leben sind leider nur spärlich überliefert. Unumstritten ist nur ihre Zugehörigkeit zu Theon von Alexandria, ihrem Vater, sowie zur alexandrinischen Schule, durch die sie früh in Berührung mit Mathematik, Astronomie und Philosophie kam. Gut erhalten sind aber Schilderungen zu ihrem Tod und dessen Hintergründe, womit sich diese Hausarbeit beschäftigen wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Altgläubige und Christen in Alexandria um 400 n. Chr.
- 2. Hypatia
- 2.1 Zum Leben Hypatias
- 2.2 Die Schilderung der Ermordung in den Quellen
- 2.2.1 Verurteilung
- 2.2.2 Befürwortung
- 3. Fazit
- Literaturverzeichnis
- Quellen
- Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Ermordung der Philosophin Hypatia im Jahr 415 n. Chr. in Alexandria. Sie untersucht die Hintergründe und Motive der Tat und analysiert, ob religiöser Eifer oder Machtpolitik die entscheidende Rolle spielten. Die Arbeit beleuchtet die religiöse und politische Situation in Alexandria um 400 n. Chr., insbesondere die Konflikte zwischen Christen und Altgläubigen, sowie die Rolle von Hypatia als Vertreterin des Neuplatonismus.
- Die religiöse und politische Situation in Alexandria um 400 n. Chr.
- Die Rolle von Hypatia in der alexandrinischen Gesellschaft
- Die Ermordung Hypatias und ihre Darstellung in den Quellen
- Die Motive der Ermordung: Religiöser Eifer oder Machtpolitik?
- Die Bedeutung von Hypatias Tod für die Geschichte des frühen Christentums
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und stellt die Protagonistin Hypatia vor. Sie beleuchtet die spärliche Überlieferungslage zu ihrem Leben und die Bedeutung ihrer Ermordung für die Forschung.
Kapitel 1 beleuchtet die religiöse und politische Situation in Alexandria um 400 n. Chr. Es zeigt die Konflikte zwischen Christen und Altgläubigen auf, die durch die Erhebung des Christentums zur Staatsreligion durch Kaiser Theodosius I. verstärkt wurden. Besonderes Augenmerk liegt auf der Rolle der Patriarchen Theophilus und Kyrill und ihren unterschiedlichen Ansätzen im Umgang mit den Altgläubigen.
Kapitel 2 widmet sich Hypatia selbst. Es stellt ihr Leben und ihre Rolle in der alexandrinischen Gesellschaft vor, wobei ihre Verwurzelung in der Philosophie und Politik Alexandrias hervorgehoben wird. Anschließend wird die Ermordung Hypatias anhand der Quellen dargestellt und analysiert. Die Hintergründe und Motive der Tat werden im Kontext der Erkenntnisse aus den vorherigen Kapiteln beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Hypatia, Alexandria, frühes Christentum, Neuplatonismus, religiöser Eifer, Machtpolitik, Ermordung, Patriarchen, Theophilus, Kyrill, Serapeion, Quellenanalyse, Spätantike.
- Citar trabajo
- Andreas Lins (Autor), 2009, Die Ermordung Hypatias, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127865