Den Begriff Zeichen verwenden Menschen in den unterschiedlichsten Lebenslagen und in den verschiedensten Anwendungsgebieten. So wird der Begriff unter anderem im Alltag, in der Philosophie und auch im Rahmen der Sprachwissenschaft verwendet. Im alltäglichen Leben wird der Terminus in vielen unterschiedlichen Situationen verwendet wie beispielsweise: „Das ist ein gutes Zeichen.“; „Achtet bitte auf die Zeichen!“ Häufig ist uns dabei die Zeichenhaftigkeit gar nicht bewusst, oder häufig erst dann, wenn wir darauf aufmerksam gemacht werden. In der Sprachwissenschaft wird der Begriff des Zeichens am häufigsten im Rahmen der Semiotik verwendet. „Die Semiotik ist die Theorie und Lehre von sprachlichen und nichtsprachlichen Zeichen und Zeichenprozessen, in deren Zentrum die Erforschung natürlicher Sprache als umfassendstem Zeichensystem steht.“ Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Begriff des Zeichens innerhalb des Gebietes der Sprachwissenschaft. Wann kann von einem Zeichen gesprochen werden? Was macht ein Zeichen als solches aus? Hier gibt eine Vielzahl von Theorien. In dieser Arbeit werden, zur Beantwortung der Fragen, die Zeichentheorien sowohl Ferdinand de Saussures als auch Nelson Goodmans erläutert, kritisch betrachtet, ihre Stärken und Schwächen herausgearbeitet und schließlich vergleichend gegenübergestellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Zeichentheorie Ferdinand de Saussures
- 2.1 Die grundlegenden Unterscheidungen bei der Konzeption des sprachlichen Zeichens
- 2.2 Die Unterscheidung der langue von der parole
- 2.3 Die Beschaffenheitsprinzipien des sprachlichen Zeichens
- 2.3.1 Arbitrarität
- 2.3.2 Differenzialität
- 3. Die Symboltheorie Nelson Goodmans
- 3.1 Die Denotation
- 3.2 Die Exemplifikation
- 3.3 Der Ausdruck / die Metapher
- 4. Die Struktur eines Symbolsystems
- 4.1 Autographische und allographische Künste
- 4.2 Die syntaktischen Anforderungen an Symbolsysteme
- 4.3 Die semantischen Anforderungen an Symbolsysteme
- 5. Der Zeichenbegriff und der Symbolbegriff im Vergleich
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Zeichenbegriff in der Sprachwissenschaft, indem sie die Zeichentheorien von Ferdinand de Saussure und Nelson Goodman erläutert, kritisch bewertet und vergleichend gegenüberstellt. Die Arbeit beleuchtet die zentralen Aspekte beider Theorien und analysiert ihre Stärken und Schwächen.
- Saussures Konzeption des sprachlichen Zeichens und die Unterscheidung von langue und parole
- Goodmans Symboltheorie und ihre Anwendung auf verschiedene Symbolsysteme
- Der Vergleich der Zeichen- und Symbolbegriffe beider Autoren
- Die Arbitrarität und Differenzialität des sprachlichen Zeichens nach Saussure
- Die Rolle von Denotation, Exemplifikation und Ausdruck in Goodmans Theorie
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Zeichenbegriffs ein und verdeutlicht dessen Verwendung in verschiedenen Kontexten, vom Alltag bis zur Sprachwissenschaft. Sie hebt die Bedeutung der Semiotik hervor und führt die zentralen Forschungsfragen der Arbeit ein: Was konstituiert ein Zeichen? Welche Theorien existieren dazu? Die Arbeit kündigt die Analyse der Zeichentheorien von Saussure und Goodman an, inklusive deren kritischer Betrachtung und eines vergleichenden Abgleichs. Besonderes Augenmerk wird auf die Werke "Cours de linguistique générale" und "Sprachen der Kunst" gelegt, deren Einfluss auf die moderne Linguistik und Semiotik beschrieben wird.
2. Die Zeichentheorie Ferdinand de Saussures: Dieses Kapitel präsentiert Saussures einflussreiche Zeichentheorie, die sich auf das „sprachliche Zeichen“ konzentriert. Es wird die Abkehr von der Vorstellung eines Zeichens als einfache Verbindung von Name und Sache erläutert, stattdessen wird das Zeichen als Einheit von Signifikant und Signifikat dargestellt. Das Kapitel analysiert Saussures Unterscheidung zwischen langue (Sprache als System) und parole (Sprachgebrauch) und erläutert die Konzepte der Arbitrarität und Differenzialität des sprachlichen Zeichens. Die Bedeutung von Saussures Arbeit für die Entwicklung der modernen Linguistik und den Strukturalismus wird hervorgehoben.
3. Die Symboltheorie Nelson Goodmans: Dieses Kapitel widmet sich Goodmans Symboltheorie, die über den sprachlichen Bereich hinausgeht und auch bildliche Symbolsysteme umfasst. Es erklärt Goodmans Konzepte von Denotation, Exemplifikation und Ausdruck/Metapher und zeigt, wie diese Konzepte zum Verständnis verschiedener Symbolsysteme, von der Malerei bis zur Musik, beitragen. Goodmans interdisziplinärer Ansatz, der Kunst, Wissenschaft und Semiotik verbindet, wird diskutiert.
4. Die Struktur eines Symbolsystems: In diesem Kapitel werden die strukturellen Anforderungen an Symbolsysteme untersucht. Die Unterscheidung zwischen autographischen und allographischen Künsten wird beleuchtet, gefolgt von einer Analyse der syntaktischen und semantischen Anforderungen an funktionierende Symbolsysteme. Dieser Teil liefert ein tiefergehendes Verständnis der Organisation und Funktionalität von Zeichen- und Symbolsystemen, unabhängig von der spezifischen Theorie.
5. Der Zeichenbegriff und der Symbolbegriff im Vergleich: Das Kapitel vergleicht und kontrastiert die Zeichen- und Symbolbegriffe von Saussure und Goodman. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede in ihren Ansätzen, ihren Stärken und Schwächen herausgearbeitet, um ein umfassenderes Verständnis des Zeichenbegriffs zu erlangen. Die Kapitel beleuchtet die jeweiligen theoretischen Fundamente und methodischen Vorgehensweisen beider Autoren und analysiert deren Reichweite und Grenzen.
Schlüsselwörter
Zeichen, Symbol, Semiotik, Ferdinand de Saussure, Nelson Goodman, langue, parole, Signifikant, Signifikat, Arbitrarität, Differenzialität, Denotation, Exemplifikation, Ausdruck, Metapher, Symbolsysteme, Sprachwissenschaft, Linguistik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Zeichen- und Symboltheorien von Saussure und Goodman
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Die Arbeit vergleicht und kontrastiert die Zeichentheorien von Ferdinand de Saussure und Nelson Goodman. Sie untersucht Saussures Konzeption des sprachlichen Zeichens (langue und parole, Signifikant und Signifikat, Arbitrarität und Differenzialität) und Goodmans Symboltheorie (Denotation, Exemplifikation, Ausdruck/Metapher), analysiert die strukturellen Anforderungen an Symbolsysteme (autographisch vs. allographisch, syntaktische und semantische Aspekte) und vergleicht schließlich beide Ansätze, um ein umfassenderes Verständnis des Zeichenbegriffs zu entwickeln.
Welche Theorien werden im Detail behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf zwei Haupttheorien: Saussures Zeichentheorie, die sich auf das sprachliche Zeichen konzentriert und die Unterscheidung zwischen Sprache als System (langue) und Sprachgebrauch (parole) betont, und Goodmans Symboltheorie, die über den sprachlichen Bereich hinausgeht und auch bildliche und andere Symbolsysteme umfasst. Beide Theorien werden detailliert erläutert, kritisch bewertet und miteinander verglichen.
Welche Schlüsselkonzepte werden erklärt?
Schlüsselkonzepte umfassen: Signifikant und Signifikat (Saussure), langue und parole (Saussure), Arbitrarität und Differenzialität (Saussure), Denotation, Exemplifikation und Ausdruck/Metapher (Goodman), autographische und allographische Künste, syntaktische und semantische Anforderungen an Symbolsysteme. Die Arbeit erklärt diese Konzepte klar und verständlich.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Eine Einleitung, ein Kapitel zu Saussures Zeichentheorie, ein Kapitel zu Goodmans Symboltheorie, ein Kapitel zur Struktur von Symbolsystemen und ein abschließendes Kapitel, das beide Theorien vergleicht. Jedes Kapitel bietet eine Zusammenfassung der behandelten Inhalte.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Zielsetzung ist ein umfassendes Verständnis des Zeichenbegriffs in der Sprachwissenschaft zu erreichen, indem die Theorien von Saussure und Goodman analysiert, kritisch bewertet und vergleichend gegenüberstellt werden. Die Arbeit beleuchtet die Stärken und Schwächen beider Ansätze und trägt zu einem tieferen Verständnis der Semiotik bei.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit richtet sich an Leser, die sich für Sprachwissenschaft, Semiotik, Linguistik und die Theorie des Zeichens interessieren. Sie ist besonders nützlich für Studierende und Wissenschaftler, die sich mit diesen Themen auseinandersetzen.
Welche Werke werden besonders berücksichtigt?
Die Arbeit konzentriert sich insbesondere auf Saussures "Cours de linguistique générale" und Goodmans "Sprachen der Kunst", um deren Einfluss auf die moderne Linguistik und Semiotik zu beleuchten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Zeichen, Symbol, Semiotik, Ferdinand de Saussure, Nelson Goodman, langue, parole, Signifikant, Signifikat, Arbitrarität, Differenzialität, Denotation, Exemplifikation, Ausdruck, Metapher, Symbolsysteme, Sprachwissenschaft, Linguistik.
- Quote paper
- Jan van Uffelt (Author), 2009, Zeichen und Symbol: Eine Begriffserklärung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127772