Thomas Samuel Kuhn, amerikanischer Wissenschaftshistoriker und –Theoretiker, entwarf in seinem Buch Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen eine neue Konzeption der Wissenschaftsgeschichte und damit auch eine andere Sicht auf die Wissenschaftstheorie. Denn nach Kuhn entsprachen traditionelle Zugangsweisen zur Wissenschaft, wie der Induktivismus der Faslifikationismus, nicht den historischen Gegebenheiten. Seine Theorie beinhaltet die Idee des revolutionären wissenschaftlichen Fortschritts, wobei der wissenschaftlichen Gemeinschaft eine besondere Rolle zugeschrieben wird.
Die vorliegende Arbeit untersucht diesbezüglich Kuhns Verständnis von dem Begriff der wissenschaftlichen Revolution. Textgrundlage für die Analyse ist sein Werk Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen. Dabei habe ich mich besonders auf die Kapitel II - V und IX – XII konzentriert. Die Auseinandersetzung mit Kuhns Verständnis von wissenschaftlichen Revolutionen in Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen bildet den ersten und umfangreichsten Teil dieser Hausarbeit. Bei dieser Analyse werde ich, die von Thomas S. Kuhn verwendeten Termini, wie z.B. vorparadigmatische Zeit, Paradigma oder Normalwissenschaft, erläutern.
Im zweiten Teil der Arbeit habe ich Kuhns Vortrag von 1981 Was sind wissenschaftliche Revolutionen? herangezogen, indem er ein neues Verständnis des Begriffs der wissenschaftlichen Revolutionen aufzuweisen scheint. Veröffentlicht wurde dieser Vortrag, da sein Werk Die Struktur wissenschaftlichen Revolutionen viele Diskussionen auslöste und zu zahlreichen Missverständnissen führte. Im Gegensatz zum ersten Teil wird hier Thomas S. Kuhns Verständnis von wissenschaftlichen Revolutionen nur unter den Gesichtspunkten Paradigma, die revolutionäre Veränderung und Merkmale der revolutionären Veränderung, ermittelt.
Die Ergebnisse aus I und II stelle ich im dritten Teil dieser Ausarbeitung gegenüber. Um Wiederholungen zu vermeiden, werde ich nur auf die Unterschiede zwischen Kuhns Verständnis von wissenschaftlichen Revolutionen in Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen und Was sind wissenschaftliche Revolutionen? eingehen.
Ziel dieser Arbeit ist es herauszufinden, inwieweit sich Kuhns Verständnis über den Begriff der wissenschaftlichen Revolution geändert hat. Zudem soll herausgefunden werden, inwieweit sich die Definitionen für den Fortschritt der Wissenschaften auswirken.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen
- Die vorparadigmatische Phase
- Paradigma
- Die normale Phase
- Die revolutionäre Phase
- Inkommensurabilität
- Was sind wissenschaftliche Revolutionen?
- Paradigma
- Merkmale der revolutionären Veränderung
- Die Ganzheitlichkeit der revolutionären Veränderungen
- Die Sprache der revolutionären Veränderungen
- Die Ähnlichkeiten der revolutionären Veränderungen
- Fazit
- LITERATURVERZEICHNIS
- ANHANG: SCHEMATISCHE DARSTELLUNG FÜR DEN ERKENNTNISFORTSCHRITT DER WISSENSCHAFTEN NACH TOMAS S. KUHNS THEORIE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Thomas Kuhns Verständnis von wissenschaftlichen Revolutionen und untersucht, inwieweit sich seine Ansichten im Laufe der Zeit verändert haben. Die Analyse basiert auf seinen Werken "Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen" und "Was sind wissenschaftliche Revolutionen?". Die Arbeit zielt darauf ab, die Entwicklung von Kuhns Theorie zu beleuchten und die Auswirkungen seiner Definitionen auf das Verständnis des wissenschaftlichen Fortschritts zu erforschen.
- Kuhns Theorie der wissenschaftlichen Revolutionen
- Die Rolle des Paradigmas in der Wissenschaft
- Die Bedeutung der Inkommensurabilität für den wissenschaftlichen Fortschritt
- Die Merkmale der revolutionären Veränderung
- Die Auswirkungen von Kuhns Theorie auf die Wissenschaftstheorie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der wissenschaftlichen Revolutionen ein und stellt Thomas Kuhns Theorie als eine Abkehr von traditionellen Ansätzen der Wissenschaftstheorie vor. Sie erläutert die Ziele und den Aufbau der Arbeit.
Das Kapitel "Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen" analysiert Kuhns Theorie anhand seines gleichnamigen Werks. Es beschreibt die drei Phasen der Wissenschaftsgeschichte: die vorparadigmatische Phase, die normale Phase und die revolutionäre Phase. Der Begriff des Paradigmas wird eingeführt und seine Bedeutung für die wissenschaftliche Praxis erläutert. Die Inkommensurabilität zwischen verschiedenen Paradigmen wird als ein zentrales Merkmal der wissenschaftlichen Revolutionen dargestellt.
Das Kapitel "Was sind wissenschaftliche Revolutionen?" befasst sich mit Kuhns späterem Verständnis des Begriffs der wissenschaftlichen Revolutionen. Es analysiert seinen Vortrag von 1981, in dem er seine Theorie weiterentwickelt und einige Missverständnisse aus "Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen" aufklärt. Es werden die Merkmale der revolutionären Veränderung, wie Ganzheitlichkeit, Sprache und Ähnlichkeiten, näher betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen wissenschaftliche Revolutionen, Thomas Kuhn, Paradigma, Inkommensurabilität, normale Wissenschaft, revolutionäre Veränderung, wissenschaftlicher Fortschritt, Wissenschaftsgeschichte, Wissenschaftstheorie.
- Quote paper
- Florina Jurca (Author), 2008, Was sind wissenschaftliche Revolutionen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127643