Diese Arbeit betrachtet den Lebensweg, den Paul Ehrlich als Sohn eines Destillateurs, über seine Studienzeit hinweg bis zu seinem Wirken in Berlin und Instituten in Frankfurt am Main, wobei der medizinische Werdegang Ehrlichs beleuchtet wird. Ein besonderes Augenmerk liegt infolgedessen auf der Art und Weise der Anfeindungen, denen Paul Ehrlich ab dem Jahr 1910 ausgesetzt war, und dem Salvarsan Prozess 1914, in dem Ehrlich als Zeuge aussagte, um sein Heilmittel vor Gericht zu verteidigen.
Es war im Spätherbst 1908 als Paul Ehrlich von einer Reise aus Berlin, wo seine Tochter das nächste Enkelkind geboren hatte, nach Frankfurt am Main zurückkehrte. Dort empfing ihn die erfreuliche Nachricht aus Stockholm, dass ihm, zusammen mit dem russischen Immunologen Ilja Metschnikow, der Nobelpreis für Medizin verliehen werden solle. Es war seine Entlohnung für jahrzehntelange Arbeit im Bereich der Immunologie und seinem maßgebenden Beitrag zur Standardisierung von Wertbestimmungen bei der Erstellung von Heilseren. Die Krönung einer Forscherkarriere, die in den
vergangenen dreißig Jahren unter anderem von schwerer Krankheit, Konflikten und persönlichen Krisen gezeichnet wurde.
Was Paul Ehrlich am 10. Dezember 1908, als ihm der schwedische König jenen Preis verlieh, aber wohl noch nicht ahnen konnte, war, dass der tatsächliche Höhepunkt seines Lebens noch vor ihm stand. Mit der Entdeckung von "Salvarsan", einem Heilmittel gegen die Syphilis, gilt Ehrlich als Schöpfer der Chemotherapie. Doch neben seiner Rolle als Wohltäter der Menschheit, wie ihn sein ehemaliger Schulfreund Albert Neisser auf der 82. Versammlung Deutscher Naturforscher hochleben ließ, begann für Ehrlich ab der industriellen Produktion und dem Verkauf des Salvarsans eine Zeit, die dunkle Schatten auf sein Werk warf und ihm gegenüber in andauernden Beschuldigungen, Verleumdungen und antisemitischen Anfeindungen ausuferte und ihm sowohl psychisch als auch physisch bis zu seinem Tod 1915 in Mitleidenschaft nahmen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Lebenslauf Paul Ehrlich
- Jugend bis Dissertation
- Berlin ab 1878
- Charité
- Institut für Infektionskrankheiten
- Institut für Serumforschung und Serumprüfung
- Frankfurt ab 1899
- Institut für experimentelle Therapie
- Georg-Speyer-Haus
- Lebensende
- Der „Krieg" um das Salvarsan
- Der Salvarsan-Krieg
- Der Salvarsan-Prozess
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zeichnet den Lebensweg Paul Ehrlichs nach, von seiner Jugend bis zu seinem Wirken in Berlin und Frankfurt am Main. Sie beleuchtet seinen medizinischen Werdegang und konzentriert sich auf die Anfeindungen, denen er ab 1910 ausgesetzt war, sowie den Salvarsan-Prozess von 1914.
- Paul Ehrlichs Karriere im Bereich der Immunologie und seine Beiträge zur Standardisierung von Heilseren.
- Die Entdeckung des Salvarsans und seine Bedeutung als "Schöpfer der Chemotherapie".
- Die Kontroversen und Anfeindungen, die Ehrlich im Zusammenhang mit der industriellen Produktion und dem Verkauf des Salvarsans erlebte.
- Der Salvarsan-Prozess und Ehrlichs Verteidigung seines Heilmittels vor Gericht.
- Die Auswirkungen der Anfeindungen auf Ehrlichs psychisches und physisches Wohlbefinden.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung skizziert den Lebensweg Paul Ehrlichs und beleuchtet seine wissenschaftlichen Leistungen, insbesondere die Entdeckung des Salvarsans. Sie deutet auf die Kontroversen und Anfeindungen hin, die Ehrlich in der Folge seiner Arbeit erlebte.
- Lebenslauf Paul Ehrlich: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über Ehrlichs Jugend, sein Medizinstudium und seine frühen Forschungen. Es beschreibt seine Arbeit an der Charité in Berlin und seine späteren Forschungstätigkeiten in Frankfurt am Main.
- Der „Krieg" um das Salvarsan: Dieses Kapitel beleuchtet die kontroversen Debatten und Anfeindungen, die Ehrlich nach der Entdeckung des Salvarsans erlebte. Es behandelt den Salvarsan-Krieg und den Salvarsan-Prozess.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit Paul Ehrlichs Lebensweg und seiner wissenschaftlichen Karriere, insbesondere mit seiner Entdeckung des Salvarsans, der "Schöpfer der Chemotherapie". Es werden die Anfeindungen, die Ehrlich in Zusammenhang mit dem Salvarsan erlebte, sowie der Salvarsan-Prozess behandelt. Wichtige Themen sind die Immunologie, die Standardisierung von Heilseren, die Syphilis und der Kampf gegen die Krankheit, die pharmazeutische Industrie und die Kontroversen um die Vermarktung von Medikamenten.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2022, Paul Ehrlich. Sein Leben und der "Krieg" um das Salvarsan, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1275964