Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um einen ausführlichen Unterrichtsentwurf zum Gedicht "Das Wasser" von James Krüss.
Eine Aufgabe des Sachunterrichts besteht darin, Kindern den Zugang zur Umwelt zu eröffnen. Gerade in der heutigen Zeit ist der verantwortungsvolle Umgang, vor allem mit Wasser, wichtiger denn je. Wolfgang Klafki listet unter den epochaltypischen Schlüsselproblemen den Aspekt der Ökologie auf. Den Schülerinnen und Schülern soll klarwerden, dass ein bewusster Umgang mit natürlichen Ressourcen notwendig ist, da ohne diese Leben auf der Erde nicht möglich ist. Durch die Erarbeitung des Wasserkreislaufes wird den Schülerinnen und Schülern zudem bewusst, woher das
Wasser kommt, wohin es zurückfließt und welche zentrale Rolle das Wetter dabei spielt.
In der folgenden Unterrichtsstunde wird dieser Aspekt mit dem Deutschunterricht verknüpft. Anhand des Gedichts von James Krüss wird der Wasserkreislauf wiederholt und das Wissen darüber überprüft. Gleichzeitig werden Fertigkeiten der Gedichtsanalyse aus Klasse 2 aufgegriffen und durch Gruppenarbeit vertieft. Bei der Gruppenarbeit werden Kompetenzen der Lesefähigkeit erweitert. Diese umfassen beispielsweise das Erschließen und Erfassen bestimmter Wörter und Sätze und deren Bedeutung. Zusätzlich sollen satzübergreifend semantische und syntaktische Bezüge hergestellt werden. Dabei lesen sich die Kinder die Vers-Schnipsel leise für sich durch und müssen diese verstehen, um die richtige Reihenfolge festzulegen.
In der nächsten Arbeitsphase tragen sich die Schülerinnen und Schüler die Verse vor. Dabei wird das genaue Zuhören gefördert, sowie die aktive Teilnahme am Klassengespräch. Während des Vortragens sind die Schülerinnen und Schüler dazu angehalten, auf Intonation, Mimik und Gestik der gesprochenen Sprache zu achten.
1. Ausgangslage des Unterrichts
1.1 Institutionelle Bedingungen
1.2 Anthropologische Bedingungen
2. Sachanalyse
3. Didaktische Analyse
4. Methodische Analyse
5. Unterrichtsskizze
Literaturverzeichnis
Anhang
1. Ausgangslage des Unterrichts
1.1 Institutionelle Bedingungen
Bei der Max-Mustermann-Schule handelt es sich um eine Grundschule in Musterstadt, dem kleineren Stadtteil von Musterstadt im Kreis Musterstadt. Insgesamt wohnen in Musterstadt aktuell 17000 Menschen (davon 6000 in Musterstadt). Vor 1972 waren beide Orte selbstständige Stadtteile, schlossen sich jedoch im Zuge der Verwaltungsreform freiwillig zusammen. Nach dem Zusammenschluss wurde der Schulstandort in Musterstadt mit bestehender Grund- und Hauptschule zum Schulzentrum mit Realschule und Gymnasium ausgebaut. In Musterstadt befindet sich nur noch die Grundschule, die Schülerinnen und Schüler müssen für die weiterführenden Schulen den Ort verlassen. Allerdings sind diese in den umliegenden Städten gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad erreichbar.
Die Grundschule selbst liegt oberhalb der Ortsmitte bzw. ist ca. drei Minuten von dieser entfernt. Sie befindet sich inmitten eines Wohngebietes, welches hauptsächlich aus Einfamilienhäusern besteht.
Die Schule setzt sich aus drei Hauptgebäuden zusammen, die zusammen mit der Sporthalle den Schulhof umrahmen. Auf diesem befinden sich ein eingezäunter Teich, Tischtennisplatten, sowie unterschiedliche Spiel-und Klettermöglichkeiten.
Im Gebäude 1 der Grundschule befinden sich das Rektorat, das Konrektorat, das Sekretariat, das Lehrerzimmer (Kopierraum, Lehrerbücherei, Kopiervorlagen), die Lehrertoiletten, ein Sanitätsraum, die Schulbücherei, das Elternsprechzimmer, der Tonraum, sowie die Klassenzimmer der Klassen 3 und 4 und der Vorbereitungsklasse.
Das Gebäude 2 erfüllt weniger Funktionen. Hier sind der Technikraum, der Speiseraum, die Schulküche, die Essensausgabe für den Mittagstisch und Schülertoiletten zu finden.
Im dritten Gebäude befinden sich ebenfalls Schülertoiletten, das Hausmeisterbüro, der Musiksaal, der Kartenraum, der Grundschulmaterialraum, das Besprechungszimmer, der Experimentierraum, die Kernzeitbetreuung, der Computerraum, die musikalische Früherziehung, die Klassenzimmer der Klassen 1 und 2 und der Sprachförderraum dieser Stufen.
Die Sporthalle ist mit einer völlig ausreichenden Geräteausstattung, zwei Umkleidekabinen, mehreren Sanitäreinrichtungen, einem Regieraum, einem Vereinsraum sowie zusätzlich einer Küche und einer Bühne, welche durch eine verschiebbare Wand von der restlichen Halle getrennt ist und zu Einschulungsfeiern etc. freigelegt werden kann, ausgestattet. Zusätzlich befindet sich außerhalb ein kleines, eingezäuntes Fußballfeld mit mobilen Basketballkörben.
Zurzeit werden ca. 300 Schülerinnen und Schüler von 14 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet und von einer Schulsozialarbeiterin betreut.
Zusätzlich zu den klassischen Stufen von Klasse 1 bis 4 gibt es seit dem Schuljahr 2015/2016 eine Internationale Vorbereitungsklasse, in welcher Kinder unterrichtet und gefördert werden, die kein oder nur wenig Deutsch sprechen. Ziel ist es, die Schüler schlussendlich in die Regelklassen zu intergieren. Zusätzlich hat die Grundschule die Patenschaft für drei Mädchen aus Kerala in Indien übernommen und ermöglicht damit den aus armen Verhältnissen stammenden Kindern den Schulbesuch. Am Projekt Schulfrucht nimmt die Max-Mustermann-Schule ebenfalls seit 2013/2014 teil und versucht hiermit die Schülerinnen und Schüler möglichst früh an eine gesunde Ernährung heranzuführen.
Die Grundschule in Musterstadt setzt sich durch dieses und andere Vorhaben für einen respektvollen Umgang miteinander ein und erkennt die Leistung eines jeden an. Die Lern- und Leistungsbereitschaft wird gefördert, aber auch gefordert und an Stärken und Schwierigkeiten gezielt gearbeitet. Zudem spielen bei dem pädagogischen Konzept der Max-Mustermann-Schule Werte wie Verlässlichkeit, Pünktlichkeit und das Einhalten von Regeln und Absprachen eine große Rolle. Außerdem sollen die Kinder lernen nicht nur fremdes Eigentum, sondern auch die Umwelt um sie herum zu achten und zu schätzen. In Kooperation mit Eltern, engagierten Bürgern, Kirchen, aber auch Unternehmen und Behörden werden gemeinsame Projekte durchgeführt, um den Schülerinnen und Schülern die Bedeutung der aufgezählten Qualitäten näher zu bringen und diese anschließend zu verinnerlichen. Die gesamte Grundschule sieht sich als Teil der Gesellschaft und versucht dieser Verantwortung mithilfe ihres pädagogischen Konzeptes gerecht zu werden.
Die Klasse 3a besteht aus 23 Schülerinnen und Schülern, darunter 12 Mädchen und 11 Jungen. Klassenlehrerin ist seit diesem Schuljahr Frau Mia Mustermann. Zu Beginn des neuen Schuljahres wurde die Klasse teilweise neu zusammengesetzt, da z.B. Familien mit Kindern im passenden Alter in das Neubaugebiet in Musterstadt gezogen sind.
Das Klassenzimmer der 3a befindet sich im zweiten Stock des Gebäude 1. In diesem Zimmer wird der geplante Unterricht stattfinden. Es hat eine normale Ausstattung (Tafel, Tageslichtprojektor, CD- Player etc.) und die Kinder sitzen an vier Gruppentischen jeweils zu sechst. Im letzten Schuljahr saßen sie noch frontal, jedoch haben sie jetzt die Chance bekommen zu zeigen, dass der Unterricht auch so ungestört funktionieren kann. Zusätzlich müssen keine Tische mehr für Gruppenarbeiten verrückt werden. Bisher hielt sich der Geräuschpegel auch immer in Grenzen bzw. konnte durch die Lehrkraft sofort wieder gesenkt werden.
1.2 Anthropologische Bedingungen
Wie bereits erwähnt, wurde die Klasse teilweise neu zusammengesetzt.
S1 und S2s Familien sind in das Neubaugebiet gezogen und so, wie viele andere Kinder, neu an der Max-Mustermann-Schule. S2 hat vorher in den USA gelebt, hat dort aber eine deutsche Schule besucht und hat deshalb keine Probleme im Deutsch-Unterricht. Hingegen öfters Probleme hat noch S3, sie ist ein Flüchtlingskind und war vor der dritten Klasse in der Vorbereitungsklasse. Sie wurde aufgrund ihrer guten Leistungen in die Regelklasse integriert. Früher hat sie oft aufgrund ihrer traumatischen Erfahrungen angefangen im Unterricht zu weinen. Dies hat sich aber deutlich gebessert und sie hat bereits in einer der Mädchengruppen guten Anschluss gefunden.
S1 war vor dem Umzug in Musterstadt in der Grundschule. Er hatte schon damals starke
Probleme sich zu konzentrieren, motivieren und aufmerksam dem Unterricht zu folgen. Deshalb zog seine Mutter einen Psychologen zu Rate und infolgedessen wurden einige Tests mit dem Schüler durchgeführt. Es wurde eine leichte Aufmerksamkeitsstörung bei S1 festgestellt. Seitdem bekam er starke Psychopharmaka, die ihm so sehr zu schaffen machten, dass er regelmäßig im Unterricht einschlief. Zusätzlich schien es ihm schwer zu fallen, Gefühle zu zeigen und er hatte in einem Gespräch mit Frau Mustermann geäußert, dass er nicht einmal mehr Emotionen verspüre. Dies veranlasste die Klassenlehrerin das Gespräch mit seiner Mutter zu suchen. Zusätzlich wurde S1 Psychologe zugezogen und sie testeten, wie S1 sich im Unterricht ohne Medikamente verhält. Frau Mustermann beschreibt ihn als komplett neues Kind. Er konnte wieder Gefühle zeigen und war sehr lebendig. Zudem sagt er selbst, dass ihm die Medikamente nicht viel nutzen würden. Die drei Erwachsenen haben sich nun darauf geeinigt, dass S1 nur noch vor schweren Prüfungen oder ähnlich stressigen Situationen Medikamente nimmt. Zusätzlich wird im Unterricht drauf geachtet ihn deutlich zu loben und zu motivieren.
S4 hat Probleme laut und deutlich zu sprechen und ist oft sehr schwer für seine Klassenkameradinnen und Klassenkameraden, aber auch die Lehrpersonen zu verstehen. Dennoch mindert dies seine Mitarbeit nicht. Bei der Musicalaufführung zu Beginn des Schuljahres hat er gezeigt, dass er auswendig gelernten Text problemlos laut und deutlich wiedergeben kann.
Ebenfalls hat S5 Probleme mit der Aussprache und war deshalb in der ersten und zweiten Klasse in der Sprachförderklasse. Sein Lispeln hat sich nun deutlich gebessert und kommt nur noch bei bestimmten Wörtern vor.
S6 ist nur schwer zu motivieren und sitzt oft ewig da und tut einfach nichts. Zu Beginn der dritten Klasse wurde es versucht ihn ständig zur Mitarbeit zu bewegen, was allerdings nicht immer von Erfolg gekrönt war. Nach Rücksprache mit den Eltern wurde die Regelung eingeführt, dass Kinder, die machbare Aufgaben nicht in der Stunde erledigen und lieber herumtrödeln, in einer freien sechsten Stunde zusätzlich kommen müssen und diesen Stoff dann nachholen. Wird S6 an diese Regelung erinnert, arbeitet er des Öfteren auch.
S2 langweilt sich oft im Unterricht und fängt oft erst später als die anderen Kinder mit dem Arbeiten an. Da er neben S6 sitzt, lenken sich die beiden Jungen oft gegenseitig ab. Im Gegensatz zu S6 arbeitet aber S2 meist von alleine oder relativ schnell sobald man ihn auffordert.
S7 ist ein Schüler, der gut mitarbeitet und auch meist ohne zusätzliche Aufforderung. Er lässt sich jedoch sehr leicht und schnell ablenken. Die Ablenkung entsteht nicht unbedingt durch andere Kinder, sondern meist durch die Gegenstände in seinem Mäppchen.
Starke Probleme im Unterricht hat S8. In Mathe kommt zusätzlich eine Rechenschwäche hinzu. Deshalb gelten für sie bei Matheklassenarbeiten besondere Regeln. Das heißt sie darf in einem anderen Klassenzimmer und länger als die anderen Schülerinnen und Schüler schreiben. Bei S8 muss man aber im Unterricht zusätzlich beachten, dass sie gewisse Strategien entwickelt hat um nicht aktiv am Unterricht teilnehmen zu müssen. So geht sie oft (kurz nach der Pause) auf die Toilette, füllt ihr Trinken auf oder hat sich verletzt und kann dann anschließend nicht richtig mitarbeiten. Dieses Verhalten tritt aber in allen Fächern auf. Es ist schwierig hier zu unterscheiden zwischen Wahrheit und dem antrainierten Verhalten.
Starke Kinder in der Klasse sind unter anderem S9 und S10, aber auch zum Beispiel S11. Bei ihnen kommen Aufgabenstellungen schneller an als bei anderen Kindern und können dementsprechend schnell umgesetzt werden.
Bisher hatte die Klasse Schwierigkeiten zusammen zu finden, was teilweise auf die neue Zusammenstellung zurückzuführen ist. Da Frau Mustermann ein gutes Klassenklima wichtig ist, hat sie einige Aktionen geplant, um dieses zu verbessern. Sie möchte unter anderem mit den Kindern auf die Spielemesse, in den Kletterpark in Stuttgart und regelmäßig Klassenkonferenzen abhalten.
Die Kinder sollen den Kopf frei von jeglichen Auseinandersetzungen haben und sich ungestört auf den Unterricht konzentrieren können. Deshalb ist sie zusätzlich sehr auf Stille im Klassenzimmer bedacht. Der erhobene Daumen steht für Ruhe und funktioniert im Gegensatz zu Gerätschaften wie Klangschalen etc. auch unterwegs. Während dem Unterricht wird zusätzlich ein weiteres System angewandt, welches sich ebenfalls bewährt hat. Stört ein Kind den Unterricht oder verletzt eine der Klassenregeln wird sein Name still an die Tafel geschrieben. Geschieht die Störung ein weiteres Mal, wird ein Strich hinter den Namen gezogen. Kommt ein zweiter Strich hinzu, bekommt der Schüler oder die Schülerin eine Strafarbeit. Bei dieser muss das Kind die Regel oder Regeln, gegen die es verstoßen hat, fünf Mal in Schönschrift abschreiben und von den Eltern unterschreiben lassen. So wissen diese ebenfalls Bescheid und es kommt zu keinen Überraschungen bei Elterngesprächen.
Werden Fragen offen ins Plenum gestellt, sind die meisten Schülerinnen und Schüler der Klasse 3a motiviert und wollen fast alle etwas äußern. Das Ruhezeichen muss hier des Öfteren zum Einsatz kommen. Einzelne Schüler äußern sich gar nicht und müssen motiviert werden, andere wollen öfters etwas sagen und haben Schwierigkeiten ihre Antworten und Aussagen auf eine Aussage zu bündeln und sich nicht fünfmal zu melden (z.B. S12 und S13). Ähnlich verhält es sich bei der Hausaufgabenbesprechung. Des Öftern sind vereinzelt Kinder auch zu vorlaut und vergessen sich zu melden. Sie werden darauf hingewiesen und / oder an die Tafel geschrieben.
Haben die Kinder sich die Woche über immer gut benommen und gegen keine Regeln verstoßen haben, bekommen sie in der letzten Stunde vor dem Wochenende von Frau Mustermann ein Kaubonbon. Zusätzlich wird ein Lobheft geführt, in welchem die Schülerinnen und Schüler für gutes Benehmen Stempel sammeln können.
Insgesamt beschreibt Frau Mustermann die Klasse als eine eher schwache Klasse, wobei die Mädchen mehr Probleme haben als die Jungen. Das langfristige Speichern von Gelernten bereitet ihnen große Schwierigkeiten.
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