Zunächst wird theoretisch anhand von einschlägiger Forschungsliteratur und empirisch anhand einer Korpusuntersuchung beleuchtet, inwiefern beim präpositionalen Genitiv in der deutschen Standardsprache durch eine zunehmende Verwendung des Dativs eine rückläufige Gebrauchsfrequenz zu beobachten ist. Ein Augenmerk liegt dabei darauf, welche Erklärungen für diese oder andere zu Tage geförderte Entwicklungstendenzen bezüglich der Genitiv/Dativ-Opposition im präpositionalen Bereich gefunden werden können. Standardsprache wird für diese Arbeit als konzeptionell schriftliche Sprache definiert, die an den geltenden Sprachnormen orientiert ist. Im Besonderen soll es hierbei um die deutsche Presse- und Politiksprache gehen. Ziel ist es, herauszufinden, ob der präpositionale Genitiv in der deutschen Standardvarietät tatsächlich vom Dativ bedroht ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sprachwandel – Verfall der deutschen Sprache?
- Die Genitiv/Dativ-Opposition außerhalb der Präpositionalphrase
- Der Genitiv
- Der Dativ
- Ist der Dativ dem Genitiv sein Tod?
- Die Genitiv/Dativ-Opposition innerhalb von Präpositionalphrasen
- Präpositionen – vom lexikalischen zum grammatischen Zeichen
- Ursachen der Genitiv/Dativ-Opposition
- Korpusuntersuchung
- ausgewählte Präpositionen
- Zielsetzung und Auswahl der Korpora
- Methode
- Auswertung
- Ergebnisse aus dem Zeitraum 1952–1957
- Vergleich mit den Ergebnissen von 2012-2017
- Fazit & Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob der Dativ den präpositionalen Genitiv in der deutschen Standardsprache verdrängt. Dabei wird mithilfe von Forschungsliteratur und einer Korpusuntersuchung analysiert, ob die Verwendung des Genitivs nach Präpositionen abnimmt und welche Ursachen dafür verantwortlich sein könnten.
- Entwicklung des Genitivs und Dativs in der deutschen Sprache
- Analyse der Genitiv/Dativ-Opposition im präpositionalen Bereich
- Korpuslinguistische Untersuchung zur Häufigkeit des Genitivs und Dativs
- Bedeutung von Sprachwandel und Sprachverfall
- Erklärungsansätze für die Genitiv/Dativ-Opposition
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den Aufbau der Arbeit vor. Sie beleuchtet die Problematik des Genitivs und Dativs nach Präpositionen und setzt den Kontext für die gesamte Arbeit.
- Kapitel 2 beschäftigt sich mit dem Sprachwandel und der Frage, ob der Sprachverfall ein relevantes Phänomen ist. Es wird auf die unterschiedlichen Ansichten zum Sprachwandel und seine Ursachen eingegangen.
- Kapitel 3 gibt einen Überblick über die Funktionen und Verwendungskontexte des Genitivs und Dativs. Es geht kurz auf die Genitiv/Dativ-Opposition außerhalb von Präpositionalphrasen ein, um den Fokus auf die präpositionale Verwendung im weiteren Verlauf zu lenken.
- Kapitel 4 analysiert die Genitiv/Dativ-Opposition innerhalb von Präpositionalphrasen. Es untersucht die Eigenschaften von Präpositionen und die Ursachen für die beobachteten Unterschiede in der Kasusalternation.
- Kapitel 5 beschreibt die Korpusuntersuchung, die durchgeführt wurde, um die Entwicklungen des Genitivs und Dativs im Laufe der Zeit zu untersuchen. Die Ergebnisse werden in Bezug auf die Forschungsfrage und die theoretischen Ansätze interpretiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den folgenden Schlüsselwörtern: Sprachwandel, Sprachverfall, Genitiv, Dativ, Präposition, Korpuslinguistik, Kasusalternation, deutsche Standardsprache, Sprachnormen.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2022, Ist der Dativ dem präpositionalen Genitiv sein Tod?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1275515